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Nulltempo in Hösbach

Einmal mehr hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Hauptstraßenortsdurchfahrt B26 nicht als Bedarfsumleitung für eine Bundesautobahn wie die A3 mit 100.000 Fahrzeugen am Tag, dazu noch mit hohem LkW -Anteil, geeignet ist. Die amtliche Bezeichung der Hauptstraße müsste geändert werden in Bedarfs-Stauzone. Die Verkehrsprognosen mit einer weiter steigender KfZ-Belastung von 8.000-15.000 Fahrzeugen am Tag auf der A3 im Bereich Hösbach lassen weitere Unfälle und Situationen dieser Art erwarten.

Für alle die nicht dabei waren und lieber wegschauen oder die Augen zumachen, hier ein paar kurze Eindrücke:

Wie gelingt die Verkehrswende?

Unter diesem Titel gibt es eine aktuelle ARTE-Dokumentation. In dem sehenswerten Film werden vorbildliche Verkehrslösungen in Metropolen vorgestellt. Alles eine Nummer größer als beispielsweise die noch ausstehende Lösung für den 3. Bauabschnitt der Hösbacher Hauptstraße.

Die verschiedenen Ansätze haben aber eines gemeinsam: Das Auto und der Autoverkehr steht nicht mehr im Mittelpunkt. Ein Kommentar aus dem Film, der auch für Hösbach zutrifft:

„…obwohl viele Bürger die Verkehrwende wollen, tun sich Politik und Verwaltung nach wie vor schwer damit, sie auch umzusetzen. Es fehlt eine politische Vision mit Durchschlagskraft.“

Radverkehr und Radentscheid Bayern

Am letzten Sonntag fand die Übergabe der Unterschriften für die Verkehrswende Hessen in Wiesbaden statt. Die Verkehrsinitative Hösbach war auf der Zubringer -Rad-Demo von Aschaffenburg nach Hanau dabei.

Delegation der Verkehrs-Initiative am Zwischenstop in Kahl
Die bayerische Delegation auf dem Weg nach Wiesbaden
Unterwegs auf der A 648

Weitere Impressionen finden sich in der Pressemitteilung des Radentscheid Bayern

In Hösbach gibt es im Bio-3erlei die Möglichkeit sich in die Unterschriftenlisten einzutragen.

Fahrradklimatest 2022 startet heute

Von 1.9 bis 30.11. 22 findet wieder der bundesweite Fahrradklimatest des ADFC statt. In dem Fragebogen kann jeder das örtliche Fahrradklima und die örtlichen Radinfrastruktur bewerten. Jeder Hösbacher kann mitmachen, wir bitten um rege Teilnahme! Die Hösbacher Bewertung müsste eigentlich in diesem Jahr besser ausfallen, nach der Umsetzung des Pilotprojekts und der ersten Maßnahmen aus dem kommunalen Radfahrkonzept. Erfreulicherweise gilt seit gestern in der Übergangszone der Pilotprojektmarkierung und im Bereich der Querung zum bestehenden Radwegs Tempo 30. Das Tempo 50 Schild wurde gestern versetzt.

Die Querung der Hauptstraße zum Radweg liegt nun ebenfalls im Tempo 30 Bereich der Hauptstraße

Hösbacher Schilderwahn

Während der Bundesverkehrsminister eine Knappheit von Schildern bei einem eventuellen Tempolimit auf Autobahnen befürchtet, nutzt der Markt Hösbach das offensichtlich noch vorhandene Schilderangebot nochmal richtig aus. Anstatt sich um die drängenden Mobilitätsprobleme zu kümmern, wird die noch vorhandene Natur mit Verkehrssschildern verschandelt.

Vorsicht! Unebene Fahrbahn auf einem Hösbacher Feldweg

Inmitten der Hösbacher Flur wird auf einem Feldweg (Verbot für mehrspurige Kfz und Motorräder, Land-und forstwirtschaftlicher Verkehr frei) das Verkehrszeichen 112 „Unebene Fahrbahn“ aufgestellt. Zur weiteren Erläuterung hier ein Auszug aus der Produktbeschreibung eines Schilderherstellers:

Das Gefahrzeichen 112 „Unebene Fahrbahn“ mit zwei schwarzen Wellen auf weißem Grund warnt vor Unebenheiten in der Fahrbahn wie Schlaglöcher, Bodenwellen, Querrinnen oder Schienen.
Zwei Voraussetzungen müssen für den Einsatz von VZ 112 gegeben sein: Es handelt sich um gut ausgebaute Straßen, auf denen nicht mit Unebenheiten zu rechnen ist. Außerdem muss klar sein, dass die unebenen Fahrbahnstellen bei der geltenden Höchst- oder Richtgeschwindigkeit eine Gefahr für den Fahrzeugverkehr darstellen können.

Gibt es im Marktgemeinderat niemanden, der so einen Verwaltungs- und Verkehrsrechts-Irrsinn stoppt?

Radentscheid Bayern trifft Verkehrswende Hessen

Am nächsten Sonntag 28.8.22 findet in Wiesbaden die Abschlussveranstaltung zum Volksbegehren „Verkehrswende Hessen“ statt. Der Radentscheid Bayern bzw. der ADFC Aschaffenburg hat eine Zubringer-Radtour ab Aschaffenburg organisiert. Los geht es um 7:00Uhr von der Ebertbrücke in Aschaffenburg. Alle Informationen zur ersten Teiletappe nach Hanau auf der Webseite des ADFC. Die 2. Etappe führt dann von Hanau nach Frankfurt. Die letzte Etappe verläuft von Frankfurt über die A66 nach Wiesbaden.

Wer ab Hösbach mitfahren möchte:
Treffpunkt 6:30 Uhr Junge Mitte
Teilstrecken sind natürlich möglich.

Unterschriftenlisten für den Radentscheid Bayern liegen bei Getränke Roth und im Bio 3erlei aus. Wer den Radverkehr in Bayern voranbringen will, sollte hier unterschreiben.

Klage gegen Planfestellung B469

Nachdem die Regierung von Unterfranken die Planfeststellung für die Erneuerung der B469 beschlossen hat , klagt der Bund Naturschutz gegen diesen Planfeststellungsbeschluss. Unterstützt wird diese Klage durch das Aktionsbündnis B469, dem auch die VIH angehört.

Warum die Klage?

Die Klage richtet sich nicht gegen das grundsätzliche Vorhaben der Straßenerneuerung und der Verbesserung der Sicherheit in diesem Straßenabschnitt an sich. Vielmehr geht es um die Frage der notwendigen Dimensionierung der Straße. Zur Klärung dieser Frage hat das Aktionsbündnis ein Gutachten von einem Verkehrsplanungsbüro in Auftrag gegeben. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass ein geringerer Querschnitt ausreicht, als die festgestellte Planung des staatlichen Bauamts vorsieht. Auf einen öffentlichen Erörterungstermin verzichtet die Regierung von Unterfranken. Eine Diskussion mit der Öffentlichkeit wird, wie bei Straßenbaumaßnahmen in Hösbach, nicht gewünscht.

Die grundsätzlichen Argumente, mit einer geringeren Dimensionierung des Querschnitts auch weniger Fläche zu versiegeln und die negativen Einflüsse auf die Umwelt zu minimieren, werden nicht berücksichtigt. Weder das Klimaschutzgesetz, noch das Ziel die Flächenversiegelung in Bayern zu reduzieren finden in dem Beschluss Beachtung. Die CO2 Emissionen des Projekts seien nicht bezifferbar, deshalb spielen aus Sicht der Regierung von Unterfranken Größe und Materialverbrauch hier keine Rolle. Im regionalen Mobilitäts- und Siedlungskonzept wurde zumindest der Versuch einer CO2 Bilanzierung unternommen, wenn auch mit unklaren Bilanzierungsregeln und ohne Berücksichtigung des überregionalen Verkehrs. Im Planfeststellungsbeschluss spart man sich diese Mühe. Möglicherweise will man es auch überhaupt nicht wissen, da die Emmissionsziele im Verkehrssektor sowohl in der Region, als auch bundesweit mit den bisherigen Anstrengungen nicht erreicht werden.

Die öffentliche Erörterung zum Ausbau der B469 findet deshalb vor einem Verwaltungsgericht statt, Ausgang ungewiss.

Spendenkonto

Die juristische Klärung der Frage, ob Umweltaspekte auch bei kleineren Straßenbauprojekten in Zeiten der globalen Erhitzung eine größere Rolle als bisher spielen sollten, kann jeder unterstützen. Jeder Betrag auf dem Spendenkonto des Bund Naturschutz mit dem Verwendungszweck „Klima & Wald statt Asphalt“ ist willkommen.

Ergebnisbericht verschoben

Laut einer Pressemeldung des Main-Echo wurde die ursprünglich für Mai geplante Vorstellung des Ergebnisberichts zur verkehrstechnischen Untersuchung der A3 auf November verschoben.

Ein weiterer Versuch, besser wäre vielleicht die Bezeichnung „mission impossible“, die Hösbacher Verkehrsmisere mit Mitteln des Straßenbaus zu lösen. Aktuell 100.000 Fahrzeuge pro Tag (bis 2030 kommen nach den Prognosen noch 8000-15000 Fahrzeuge dazu) sollen im Umleitungsfall durch die Hösbacher Hauptstraße geschleust werden, die aktuell bereits mit ca. 12000 Fahrzeugen am Tag belastet ist und deren maximale Kapazität bei 1500 Fahrzeugen/Stunde (Vollstau) beträgt. Für den Radschnellweg, der schon seit Jahren im Gepräch ist (ca 2000 Radfahrer täglich) und den neuen Bahnhaltepunkt Hösbach Mitte (Nachfragepotential nach ReMoSi: 2600 Ein/Aussteiger täglich) gäbe es somit genügend Potential. Es müsste nur mal klar sein, ob solche Alternativen auch ernsthaft umgesetzt werden sollen oder ob man sich mit Machbarkeitsstudien und unverbindlichen Planungen begnügt.

Bis zum November darf man also gespannt sein, wie die Straßenbaulösung aussieht. Vielleicht kommt man auch zu dem Ergebnis, dass die Grenzen des Fahrzeugwachstums in Hösbach erreicht sind.

Eine gute Idee…

…zur Vereinfachung und Förderung des öffentlichen Verkehrs kommt, leider nicht aus dem Verkehrsministerium, sondern vom VCD. Die Idee des VCD sind sogenannte „Länder-Plus Tickets“, mit denen der öffentliche Personenenahverkehr zu einheitlichen Tarifen genutzt werden kann. Insgesamt würde es demnach in Deutschland 8 verschiedene Tarifzonen geben. Mit dem Mitte-West PlusTicket wäre beispielsweise am bayerischen Untermain das Problem mit dem komplizierten VAB-RMV Übergangstarif gelöst.

Man darf gespannt sein, mit welchen Ausflüchten dieser Vorschlag von den verantwortlichen Verkehrspolitikern zerredet oder abgebügelt wird.