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BiciBus Goldbach- Schulzentrum Hösbach

Am 8.7.2025 findet durch die Initiative des Elternbeirats des Hanns-Seidel-Gymnasiums ein Fahrradbus für Schüler des Hanns Seidel-Gymnasiums und der Realschule von Goldbach zum Schulzentrum Hösbach statt. Alle Details können der Pressemeldung des Landratsamts entnommen werden.

Die Strecke verläuft entlang einer der Basisrouten des interkommunalen Radwegenetzes. Sicherere Schulwege für radfahrende Schüler und Schülerinnen sind ein Schlüssel der Mobilitätswende. Entlang der Strecke dürften noch etliche Unzulänglichkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten auffallen. Die jüngste Novelle der Straßenverkehrsordnung hat hier neue Spielräume eröffnet, die in Hösbach noch ungenutzt sind. Nachfolgen weitere Informationen:

Gemeinsame Pressemitteilung von Kidical Mass Aktionsbündnis, Campact, Changing Cities, Deutsches Kinderhilfswerk und Verkehrsclub Deutschland

Schulstraßen – Neue Chancen für sichere Schulwege und die Mobilitätswende vor Ort

Schulstraßen jetzt! Rechtssichere Möglichkeiten für mehr Sicherheit im Straßenverkehr anhand von neuem Rechtsgutachten mit aktualisiertem Schulstraßen-Leitfaden für Kommunen

Berlin/ Köln/Verden, 24.06.2025. Schulstraßen können mehr! Sie bringen nicht nur ein paar Minuten Entlastung vor dem Schultor – sondern sind ein Schlüssel für sichere Schulwege und eine Mobilitätswende, die bei den Jüngsten beginnt. Die Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) hat rechtliche Hürden abgebaut und neue Spielräume geschaffen. Ein neu veröffentlichtes Rechtsgutachten sowie ein praxisorientierter Leitfaden zeigen, wie Kommunen Schulstraßen rechtssicher und dauerhaft umsetzen können und warum sie damit weit mehr erreichen als reine Verkehrssicherheit.

Beim heutigen Online-Fachgespräch mit rund 200 Teilnehmenden aus Verwaltung, Ministerien, Straßenverkehrsbehörden, Politik, Planungsbüros, Organisationen und Zivilgesellschaft betonte Steffen Brückner, Sprecher des Kidical Mass Aktionsbündnisses: „Schulstraßen sind mehr als sichere Schulwege – sie sind Verkehrsberuhigung und ein Baustein für sichere Straßen und lebenswerte Orte für alle Generationen.“

Schulstraßen rechtssicher umsetzen – Kommunen haben jetzt alle Werkzeuge in der Hand. Das Kidical Mass Aktionsbündnis hat in Kooperation mit re|Rechtsanwälte und bundesweiten Partner:innen eine aktualisierte Fassung des Rechtsgutachtens <https://kinderaufsrad.org/download/10557/?tmstv=1750606257> und einen Leitfaden <https://kinderaufsrad.org/download/10558/?tmstv=1750606257> zur praktischen Umsetzung veröffentlicht. Beide Dokumente greifen die neue Rechtslage auf, benennen kommunale Handlungsspielräume und machen deutlich: Es gibt keine rechtlichen Ausreden mehr! Es braucht nur den politischen Willen und das entschlossene Handeln der Verwaltungen.

Vom Pilot zur Struktur: Städte können handeln
Beispiele aus Köln, Berlin, Hennef und Leipzig zeigen: Schulstraßen funktionieren. Auch auf Landesebene gibt es Fortschritte: Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Schleswig-Holstein haben bereits Handlungsempfehlungen bzw. Erlasse veröffentlicht.

Das Aktionsbündnis fordert daher:
·       Eine Stadtplanung, die Schulmobilität konsequent mitdenkt
·       Schulstraßen als Ausgangspunkt für ein sicheres, flächendeckendes Schulwegenetz
·       Tempo 30 auf allen Schulwegen – auch auf Landes- und Hauptstraßen
·       Verbindliche Zielvorgaben für Bund, Länder und Kommunen

Mobilität aus Kinderperspektive denken – für alle Generationen
„Schulstraßen zeigen, wie sichere Mobilität vor Ort gelingen kann – konkret, sichtbar, wirksam. Wer Straßen sicher für Kinder macht, macht sie besser für alle“, so Simone Kraus, Sprecherin des Kidical Mass Aktionsbündnisses. Das Bündnis fordert einen Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung: weg vom autozentrierten Verkehrs- hin zu einer kindgerechten Mobilitätsplanung. Denn: Was Kindern nützt, nützt auch Eltern, Senior:innen, dem Klima – und der Zukunft unserer Städte.

Download Schulstraßen Gutachten & Leitfaden:
Schulstraßen Gutachten<https://kinderaufsrad.org/download/10557/?tmstv=1750606257> (PDF)
Schulstraßen Leitfaden<https://kinderaufsrad.org/download/10558/?tmstv=1750606257> (PDF)

Zum Hintergrund Schulstraßen:Das Kidical Mass Aktionsbündnis macht das Konzept „Schulstraße“ seit 2021 zum Thema und hat bundesweit rund 400 Aktionstage durchgeführt, um die Einrichtung in den Kommunen anzuregen. 2023 veröffentlichte es ein erstes Rechtsgutachten und 2024 einen Leitfaden, um das Konzept in Deutschland zu etablieren.

Seitdem hat das Land NRW einen Schulstraßen-Erlass veröffentlicht, weitere Bundesländer folgten diesem positiven Beispiel. Über 1.000 Schulstraßen wurden in den letzten Jahren europaweit eingeführt. In Deutschland besteht mit bislang nur 73 Projekten ein großer Nachholbedarf.

Über das Kidical Mass Aktionsbündnis:Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Mit Aktionen wie Fahrraddemos, Schulstraßen und Fahrradbussen setzt sich das Aktionsbündnis für sichere und lebenswerte Straßen ein – für Kinder und alle Generationen.
Allein im Frühjahr 2025 beteiligten sich über 125.000 Menschen in mehr als 550 Orten im Rahmen der Aktionswochen. Herzstück der Bewegung sind über 1.000 lokale Organisationen und Initiativen – dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark.
Unterstützt wird das Bündnis von überregionalen Partnern wie ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Parents for Future, Pro Velo Schweiz, VCD und Zukunft Fahrrad.

Fahrradklimatest 2024

Seit letzter Woche liegen die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests vor. Die Ergebnisse für Hösbach zeigen sich auf den ersten Blick „deutlich verbessert“. Die Gesamtbewertung mit der Note 3,8 liegt nicht mehr auf dem vorletzten Platz, wie in den vergangenen Jahren, sondern im Mittelfeld vergleichbarer Orte. Erfreulich auch die Anzahl der Teilnehmer, mit 109 die meisten Teilnehmer im Landkreis.

Die genauere Analyse wirft Fragen auf

Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse stellen sich allerdings einige Fragen. So beispielsweise die Stärken:

  • Fahrradförderung in letzter Zeit? Außer der Farbe für ein Stück Fahrradstraße fällt einem dazu nichts ein.
  • Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung? Die gibt es, nur gibt es die schon seit Jahren.
  • Oberfläche der Radwege? Die Fahrradstraße am Brühlweg ist stellenweise schon recht holprig und nicht als glatt oder eben zu bezeichnen.

Möglicherweise sind die Hösbacher Teilnehmenden in diesem Jahr nicht übermäßig kritisch oder allgemein wenig verwöhnt, wenn es um Radverkehr geht. Immerhin vergeben 46 % die Note 1 oder 2 bei der Frage, ob Radfahren in Hösbach Spaß macht.

Wenn nur nicht 99 % der Hösbacher das Autofahren noch mehr Spaß machen würde…

B8 Fahrrad-Demo

Raddemo 1.6.2025 Start am Schlossplatz
Raddemo1.6.2025

Von der Realschule Bessenbach über die B26 und die B8 bis nach Kleinostheim verlief die Route der diesjährigen Fahrraddemo. Über 100 Teilnehmer trotzten den teilweise heftigen Regenschauern und machten auf die Notwendigkeit einer verbesserten Radinfrastruktur aufmerksam.

Familien-Fahrraddemo

Eine Fahrraddemo für eine zeitgemäße Fahrradinfrastruktur findet am Samstag, 10.5.2025 ab 15:00 Uhr in Aschaffenburg statt. Damit sollen Forderungen wie ein sicheres Schulwegenetz und ein besserers Radwegenetz unterstützt werden. Weiterhin wird ein Bundesmobilitätsgesetzes gefordert, wie es der VCD vorgeschlagen hat. Demnach hätten Kommunen mehr Entscheidungskompetenz in der Mobilitätsplanung.

Hösbach ist ein gutes Beispiel daür, dass isolierte Betrachtungen und Untersuchungen von Straßenverkehr (mit unterschiedlichen Behördenzuständigkeiten für Fern-, Bundes-, Kreis- und Ortsstraßen), Fahrradverkehr und öffentlichem Nahverkehr zu keinem sinnvollen Ergebnis führen.

Zu dieser Demo sind alle herzlich eingeladen, die sich für eine Mobilität für Menschen einsetzen möchten.

Die neue Schöllkrippener Straße

Gehsteigbreite in der neuen Schöllkrippener Straße

Langsam wird deutlich, warum sich der Markt Hösbach standhaft weigerte, Ausführungspläne für den neuen 3. Bauabschnitt der Hauptstraße zu veröffentlichen. Solche straßenplanerische Katastrophen wie in dem oben gezeigten Foto hätten sicherlich schon im Vorfeld zu der ein oder anderen Diskussion geführt. Dazu gehört noch die Tatsache, dass die Schöllkrippener Straße an der engsten Stelle in diesem Bereich eine Breite von lediglich 5,10 m beträgt.

Die prognostizierte Verkehrsbelastung in diesem Bereich will der Markt Hösbach, die Kreisstraßenverwaltung und das staatliche Bauamt lieber nicht wissen. In Rahmen der verkehrstechnischen Untersuchung der A3 sollten der Einfluss auf das nachgeordneten Straßennetz eigentlich mit untersucht werden. Das wurde auch akribisch mit einem umfangreichen Zahlenwerk umgesetzt. Allerdings wurde der am meisten belastete Knoten im Zentrum, nämlich Hauptstraße -Schöllkrippener Straße davon ausgenommen. Keine Verkehrsprognosen, keine Knotenqualitätsberechnung. Hinweise auf zusätzlichen Verkehr durch 3 neue Baugebiete-unter den Teppich gekehrt und ignoriert.

Der Hösbacher Angstbereich, wie ihn der ISEK -Städtebauplaner 2011 nannte, wird auch in Zukunft erhalten bleiben. Fußgänger und Radfahrer sind hier nicht gewünscht und müssen auch nach der Fertigstellung des 3. Bauabschnitts auf den Gehsteigen aufpassen, nicht von Kfz- und Schwerverkehr überfahren zu werden.

Der Leidensdruck in Hösbach scheint noch nicht groß genug zu sein, um wirkliche Lösungen der Verkehrsprobleme anzugehen. Dafür darf man sich aber sicher auf eine gelungene Einweihungsfeier freuen, bei der sich die Verantwortlichen gegenseitig auf die Schultern klopfen.

Nahverkehrsplan im Kreistag

Am Donnerstag 20.2.2025 um 14:30 Uhr tagt der Ausschuss Mobilität und ÖPNV im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Aschaffenburg in öffentlicher Sitzung. Besprochen wird der Entwurf des Nahverkehrsplans. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Der Entwurf enthält für Hösbach zahlreiche Erschließungsdefizite und Abweichungen von Mindeststandards. Bereits seit einigen Jahren weist die VIH auf die Hösbacher Nahverkehrsdefizite hin. Die Bauarbeiten zur Sanierung der Hauptstraße verhindern aktuell Verbesserungsmaßnahmen bzw. dienen als Grund für das Ignorieren des Themas ÖPNV. Leider wird das Thema auch bei städtebaulichen Planungmaßnahmen schlicht vergessen. Weder bei der Planung von Neubaugebieten noch beim aktuellen Straßenausbau wird der ÖPNV ausreichend berücksichtigt. Im aktuellen Bauabschnitt der Hauptstraße wird viel Geld für eine nicht funktionierende Lösung ausgegeben: Die Schöllkrippener Straße, mit einer Breite an der schmälsten Stelle von 5,10 m (Gehsteigbreite 80 cm) soll weiteren KfZ-Verkehr und gleichzeitig einen Großteil des Hösbacher Linienbusverkehrs aufnehmen.

Der Entwurf des Nahverkehrsplans thematisiert diese Probleme. Ob die Lösungsansätze umgesetzt werden, ist fraglich.

Verkehrslenkende Maßnahmen im Bereich des Industriegebiets…

…waren bereits 2015 als kurz bis mittelfristige Maßnahme (innerhalb 1-3 Jahren) im Rahmen des ISEK vorgesehen. In der MGR -Sitzung am Donnerstag 21.11.2024 steht dieses Thema nun mal wieder auf der Tagesordnung. Im Rahmen der verkehrstechnischen Untersuchung der A3 sollten hier aufgrund des erheblichen Abkürzungsverkehrs über das Industriegebiet und das Ortszentrum Verbesserungsvorschläge zur Verkehrsführung gemacht werden.

Maßnahmen wurden in den Planfällen 4a und 4b beschrieben. Als Fazit wird keine Entlastung der Ortsdurchfahrt, sondern lediglich eine Umverteilung des Quell- und Zielverkehrs von der Schöllkrippener Straße auf die Hauptstraße prognostiziert.

Bezüglich des meistbelasteten Knotens in der Ortsdurchfahrt, dem Knoten Schöllkrippener Straße /Hauptstraße, werden in der Untersuchung enttäuschenderweise keine Aussagen gemacht. Es fehlt vollständig eine Berechnung zur Leistungsfähigkeit nach HBS (Handbuch zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen, FGSV, 2015). Ein weiteres Manko der Studie besteht darin, dass die Verkehrszunahme durch die 3 neuen Hösbacher Baugebiete in den Prognosefällen nicht berücksichtigt werden. Im Rahmen einer A3 Verkehrsuntersuchung mag das nicht relevant sein, im Rahmen des BA3 Hauptstraße wäre dies die entscheidende und zentrale Planungsgrundlage gewesen. Trotz mehrfacher Hinweise dahingehend, zuletzt in der Bürgerversammlung, sieht das der Bürgermeister anders. Nach dem Motto „Schau’n wir mal, dann seh’n wir schon“ wird erst asphaltiert und vielleicht danach mal überlegt.

Alle Vorschläge der VIH, zunächst das ISEK -Verkehrskonzept fortzuschreiben und nicht nur Straßenverkehr, sondern auch Radverkehr und Fußgängerverkehr, sowie ÖPNV in die Planungen mit einzubeziehen, wurden von Bürgermeister, Verwaltung und Marktgemeinderat in den Wind geschlagen.

Auf die geplanten schärferen Luftqualitäts-Grenzwerte sei schon mal hingewiesen. Fraglich, ob die bei den Prognosemehrbelastungen eingehalten werden können. Das Landesamt für Umwelt wird wieder Arbeit bekommen, wenn der Verkehr wieder rollt, auf der Hauptstraße und der Schöllkrippener Straße.