Fest installierte Blitzanlagen…

…die angeblich in Bayern verboten sind ( so das von lokalen Verwaltungen und der Verkehrsbehörde gerne verbreitete Märchen) stehen seit einer Woche in Würzburg.

Mit den am Stadtring installierten 3 Blitzanlagen konnten dort nach ersten Ergebnissen in noch nicht einmal einer Woche 2700 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt werden. Jährlich sind dort ca. 7 Millionen Fahrzeuge unterwegs. Heruntergerechnet auf die die in etwa halb so große Fahrzeugmenge in der Hösbacher Hauptstraße wären das immer noch deutlich über 1000 Geschwindigkeitsverstöße pro Woche.

Schwarz-Blaues Hösbach

Folgend dem Landestrend haben auch die Hösbacher gewählt. Eine deutliche Mehrheit hat sich für politische Stillstands- und Rückschrittskräfte ausgesprochen. 15% der Wahlberechtigten haben Vertreter einer faschistischen Partei bzw. Leute gewählt, die sich mit Faschisten gemein machen. Beide Parteien wollen zwar nichts miteinander zu tun haben, setzen sich aber beide für eine autozentrierte Städteplanung und Verkehrspolitik ein.

Auch bei der Bürgermeisterwahl haben die „Weiter so“- und „Wir sind dran“ -Versprechen verfangen. Für die Hösbacher Ortsgestaltung und Mobilitätsentwicklung sind das keine guten Vorzeichen. Ein Vorgeschmack sind die Antworten des gewählten Bürgermeisters auf die Fragen zur Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten. Die Fragen wurden nur teilweise beantwortet, verwiesen wird auf die Entscheidungskompetenz des Marktgemeinderats. Nach der Wahrnehmung des künftigen Bürgermeisters, wie auf der Podiumsdiskussion geäußert, fahren auch auf der Hauptstraße kaum Autos. Kombiniert mit der behördlichen Auffassung, dass Autoverkehr in der Natur der Sache liegt, dürfen sich die Hösbacher auch weiterhin auf viele herumfahrende und herumstehende Autos in Hösbach freuen.

Hösbacher Nachrichten 07.09.2023

Bayernweiter Lärmaktionsplan!

Wie in den Hösbacher Nachrichten der letzten Woche informiert wurde, beginnt die Öffentlichkeitsbeteiligung am bayernweiten Lärmaktionsplan.
Ziel ist es, unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger, vorhandene Lärmprobleme zu analysieren und ggf. zu beheben, sowie ruhige Gebiete vor einer Zunahme des Lärms zu schützen.
In der jetzt angelaufenen ersten Phase erhalten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit Ihre persönliche Lärmsituation mitzuteilen.
Bis 30. September besteht auf der Beteiligungsplattform www.umgebungslaerm.bayern.de die Möglichkeit an der zentralen Lärmaktionsplanung mitzuwirken und sich zu seinen Lärmproblemen zu äußern.
Weitere Informationen finden Sie unter www.umgebungslaerm.bayern.de

Wer in Hösbach und Umgebung vom Verkehrslärm, egal ob Straßenverkehr, Bahn oder Flugverkehr betroffen ist, sollte sich hier unbedingt beteiligen!

Lärmaktionsplanung

Turnusmäßig findet derzeit die 3. Runde der zentralen Lärmaktionsplanung in Bayern mit Öffentlichkeitsbeteiligung statt. Bereits vor 10 Jahren setzte sich die VIH vergeblich für einen Lärmaktionsplan in Hösbach ein. 3 der 4 damals vorgeschlagenen Maßnahmen wurden allerdings zwischenzeitlich, teils mit verwaltungsgerichtlicher Unterstützung umgesetzt.

Die bayernweite Lärmaktionsplanung wird durch das Landesamt für Umwelt unterstützt, zuständig für die Erstellung von Lärmaktionsplänen sind die Gemeinden. Obwohl es in Hösbach nach wie vor die meisten Lärmbetroffenen im Landkreis Aschaffenburg gibt, ist kein Interesse der Hösbacher Bürger und der Verwaltung vorhanden. An der 2. Befragungsrunde vor 5 Jahren gab es keine Teilnehmer oder Stellungnahme. Der Markt Hösbach liegt hier voll im Trend:

„Nur etwas mehr als ¼ aller Teilnehmer ist beim Lärmschutz mit seiner Gemeinde mittelmäßig zufrieden oder zufrieden. Demgegenüber attestieren ¾ der Teilnehmer ihrer Gemeinde ein geringes Engagement beim Lärmschutz.“

Lärmaktionsplanung des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und
Verbraucherschutz für Hauptverkehrsstraßen außerhalb von Ballungsräumen und für
Bundesautobahnen in Ballungsräumen – vom 12.05.2020

Auch wenn Lärmminderung im Markt Hösbach kein Thema ist, und Lärm nicht nur durch Verkehr verursacht wird: Jeder Lärmbetroffene kann hier den Fragebogen für Bürger (bis zum 30.9. )ausfüllen.

Der Verkehrssektor ist das Problem

Das stellte der Expertenrat für Klimafragen in seiner Stellungnahme in dieser Woche fest (ausführlicher Prüfbericht). Die im KSG verbindlich festgelegten Klimaschutzziele für das Jahr 2030 werden nicht erreicht. 114-191 Millionen Tonnen mehr CO2 werden wohl durch den Verkehrssektor dann verursacht. Das ist im schlimmsten Fall mehr als das doppelte, der von Deutschland völkerrechtlich verbindlich zugesagten Gesamtemission in diesem Bereich. Wohl auch deshalb soll das Klimaschutzgesetz durch eine Novelle verwässert werden, damit die Problemsektoren nicht mehr ganz so auffallen und die Strafzahlungen nicht so hoch ausfallen. Bereits nach dem letzten Prüfbericht des ERK hatte die DUH eine Klage gegen die Bundesregierung wegen unzureichender Maßnahmen eingereicht.

Die vom ERK genannten Ursachen treffen auch auf der Mikro-Ebene in Hösbach zu: Ein fehlendes, nicht schlüssiges Gesamtkonzept und unzureichende und unterschiedliche Datengrundlagen. Auch in Hösbach gab es Reduktionsziele für den Verkehr, die niemals erreicht wurden. Die lokalen CO2-Emissionen des Verkehrs werden z.B. auch im regionalen Mobilitätskonzept (ReMoSi) nach unterschiedlichen Methoden ermittelt, die erheblichen Emissionen des überregionalen Verkehrs finden keine Berücksichtigung und fallen unter den Tisch, damit die Zahlen nicht so dramatisch aussehen.

Der Markt Hösbach plant einen Umweltingenieur einzustellen. Zu hoffen ist, dass in der Stellenbeschreibung auch das Hösbacher Hauptklimaproblem enthalten ist.

Hösbacher Nachrichten 27.07.2023

„Sommerferien 2023“

Wir wünschen allen unseren Mitgliedern, Lesern unserer Beiträge im Hösbacher Blättchen, Besuchern unserer Webseite und allen die uns kennen, schöne und erholsame Sommerferien! „Kommt gesund zurück!
Außerdem möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich für Euer Interesse an unserer Webseite bedanken, denn seit Einrichtung der neuen Webseite konnten wir knapp 32.750 Besucher dort zählen! „Vielen Dank“!
Besucht uns weiter dort, es gibt immer wieder neue Infos über allerlei Hösbacher Themen.

Hösbacher Nachrichten 20.07.2023

Vorstellung 3. Bauabschnitt B 26, Ortsdurchfahrt Hösbach

In der Sondersitzung des Gemeinderats  letzte Woche am Mittwoch, wurde die Baumaßnahme im 3. Bauabschnitt der Öffentlichkeit vorgestellt und die Marktgemeinderäte stimmten der vorliegenden Entwurfsplanung einstimmig zu.
Der Planer hat um jeden Zentimeter Gehsteigbreite gekämpft, allerdings ist und bleibt die verfügbare Fläche beschränkt. Die Lösung stellt das „Machbare“ und eben eine Behörden-Kompromisslösung dar, da alle im Laufe der letzten 5 Jahre angedachten Verbesserungsmöglichkeiten und Verschlimmbesserungsmöglichkeiten nicht realisiert werden konnten.

Für Fußgänger soll an der Schargasse eine neue Fußgängerampel installiert werden, die 35 cm Gehsteige werden an den engsten Stellen auf mindestens 85 cm erweitert, in den meisten Bereichen werden über 100 cm erreicht. Die kleinen Nebenstraßen wie Schargasse, westliche und mittlere Brunnenstraße sowie die Scheiblerstraße werden verkehrsberuhigte Bereiche.
Durch private Baumaßnahmen an der Apotheke werden dort 2 Parkplätze erhalten und Fußgänger können sich trotzdem über eine Gehsteigbreite von mehr als 1 m freuen.
Die Busbucht gegenüber der Kirche entfällt, die Haltestelle in Richtung Aschaffenburg wird an die Kirche gerückt, auf beiden Seiten entstehen so genannte „Buskaps“. Der Platz vor dem Pfarrheim wird dadurch etwas breiter und schöner gestaltet, allerdings werden 2 Parkplätze mitten auf dem Pfarrheim-Platz für unverzichtbar gehalten und eine wünschenswerte Gestaltung und Begrünung dadurch nicht möglich. Am Eingang der Kirchenstraße ist ein Baumtor geplant, die Treppe zur Hauptstraße soll dann nur noch nach Westen zu begehen sein.

Offen bleibt ob die Mauer zu einem Privatgrundstück um 20 cm versetzt werden könnte, damit der Gehweg verbreitert werden kann. Der Einfahrtstrichter zur Mühlstraße wird zugunsten der Gehwegbreite noch etwas verkleinert.

Es wird also durchaus optische Verbesserungen geben. Das zentrale Problem, die hohe und künftig noch steigende Verkehrsbelastung wird bleiben. Am verstopften Ortskern zu Stoß- und Stauzeiten wird sich nichts ändern. Die neuen Baugebiete, der A3 -Umleitungsverkehr und die autofreundliche Landes- und Bundesverkehrspolitik werden dazu beitragen, vor allen Dingen in der Schöllkrippener Straße. Das vor über 10 Jahren entstandene Mobilitätskonzept für Hösbach mit 30% weniger Kfz-Verkehr ist wieder einer isolierten, sektoralen Straßenbauplanung gewichen. Es geht um Schleppkurven, Straßen- und Gehsteigbreiten und Parkplätze. Das Radverkehrskonzept liegt dabei in der Schublade, der öffentliche Verkehr spielt nur als Hindernis für den Kfz-Verkehr und als Begründung für möglichst breite Fahrbahnen und bequeme Schleppkurven eine Rolle. Die breiten Gehwege stellen eine Scheinsicherheit für Fußgänger dar, da die barrierefreien Randsteine jederzeit und von jedem Kfz überfahren werden können. Wenn dann noch ängstliche Radfahrer lieber auf den breiten Gehwegen fahren, wie im ersten Bauabschnitt zwischen Eis-Venezia und Ortseingang Goldbach, wird das gemütliche Flanieren in Hösbachs Ortskern schwierig bleiben. Die Straße wird wieder schön glatt, das Verkehrsproblem bleibt.

Der Kompromiss-Bauabschnitt

In der gestrigen Sondersitzung des Gemeinderats wurde die Baumaßnahme im 3. Bauabschnitt der Öffentlichkeit vorgestellt und die Marktgemeinderäte stimmten der vorliegenden Entwurfsplanung einstimmig zu. Der Planer hat um jeden Zentimeter Gehsteigbreite gekämpft, allerdings ist und bleibt die verfügbare Fläche beschränkt. Die Lösung stellt das „Machbare“ und eben eine Behörden-Kompromisslösung dar, da alle im Laufe der letzten 5 Jahre angedachten Verbesserungsmöglichkeiten und Verschlimmbesserungsmöglichkeiten nicht realisiert werden konnten.

Für Fußgänger wird eine neue Fußgängerampel an der Schargasse installiert, die 35 cm Gehsteige werden an den engsten Stellen auf mindestens 85 cm erweitert, in den meisten Bereichen werden über 100 cm erreicht. Die kleinen Nebenstraßen wie Schargasse, Brunnenstraße und Brunnengasse werden verkehrsberuhigte Bereiche. Durch private Baumaßnahmen an der Apotheke werden dort 2 Parkplätze erhalten und Fußgänger können sich trotzdem über eine Gehsteigbreite von mehr als 1 m freuen. Die Busbucht entfällt und der Platz vor dem Pfarrheim wird etwas breiter und schöner gestaltet. Die Haltestelle in Richtung Aschaffenburg wird an die Kirche gerückt. Allerdings werden 2 Parkplätze mitten auf dem Pfarrheim-Platz für unverzichtbar gehalten und eine wünschenswerte Gestaltung und Begrünung dadurch nicht möglich. Am Eingang der Kirchenstraße ist ein Baumtor geplant

Offen bleibt ob die Mauer zu einem Privatgrundstück um 20 cm versetzt werden könnte, der Einfahrtstrichter zur Mühlstraße wird zugunsten der Gehwegbreite noch etwas verkleinert.

Es wird also durchaus optische Verbesserungen geben. Das zentrale Problem, die hohe und künftig noch steigende Verkehrsbelastung wird bleiben. Am verstopften Ortskern zu Stoß- und Stauzeiten wird sich nichts ändern. Die neuen Baugebiete, der A3 -Umleitungsverkehr und die autofreundliche Landes- und Bundesverkehrspolitik werden dazu beitragen, vor allen Dingen in der Schöllkrippener Straße. Das vor über 10 Jahren entstandene Mobilitätskonzept für Hösbach mit 30% weniger Kfz-Verkehr ist wieder einer isolierten, sektoralen Straßenbauplanung gewichen. Es geht um Schleppkurven, Straßen- und Gehsteigbreiten und Parkplätze. Das Radverkehrskonzept liegt dabei in der Schublade, der öffentliche Verkehr spielt nur als Hindernis für den Kfz-Verkehr und als Begründung für möglichst breite Fahrbahnen und bequeme Schleppkurven eine Rolle. Die breiten Gehwege stellen eine Scheinsicherheit für Fußgänger dar, da die barrierefreien Randsteine jederzeit und von jedem Kfz überfahren werden können. Wenn dann noch ängstliche Radfahrer lieber auf den breiten Gehwegen fahren, wie im ersten Bauabschnitt zwischen Eis-Venezia und Ortseingang Goldbach, wird das gemütliche Flanieren in Hösbachs Ortskern schwierig bleiben. Die Straße wird wieder schön glatt, das Verkehrsproblem bleibt.

3. Bauabschnitt und VIH Treffen

Bis 22:00 Uhr dauerten die Diskussionen beim VIH-Treffen am letzen Donnerstag. Herzlichen Dank nochmals an die Landtagskandidatin Monika Hartl, den Bürgemeisterkandidaten Marcel Baumeister und Gemeinderat Andreas Schwarze für ihre Geduld, sich mit der Kritik der Verkehrs-Initiative an der Hösbacher Verkehrspolitik auseinanderzusetzen.

3. BA Hauptstraße

Überschnitten hat sich das Treffen mit der Ankündigung einer Sondersitzung zum 3. Bauabschnitt der Hauptstraße durch den Markt Hösbach am 12.7. Nachdem es zu dem eigentlich wichtigsten Abschnitt der Sanierung der Hauptstraße, trotz vieler Nachfragen der Verkehrs-Inititiative dazu, null öffentliche Informationen, geschweige denn eine Öffentlichkeitsbeteiligung gab, soll das Thema nun nach einem Ankündigungszeitraum von noch nicht mal einer Woche in einer Sondersitzung im Gemeinderat abgehakt werden. Anhand der nun veröffentlichten, unleserlichen Grafiken in niedrigster Auflösung lässt sich aber schon erkennen, dass es außer der Neuasphaltierung der Fahrbahn keine wesentlichen Neuerungen gibt. Durch private Baumaßnahmen werden Fußwege etwas breiter, die Privilegien des KfZ-Verkehrs werden aber grundsätzlich nicht angetastet. Leichtigkeit und Sicherheit des (Kfz-) Verkehrs, wie es in der Straßenverkehrsordnung steht oder von den Straßenverkehrsbehörden interpretiert wird. Die Sicherheit der Fußgänger spielt weiterhin keine Rolle, wenn ein LkW Platz auf dem Gehsteig braucht, wird er auch weiter drüberfahren können. Die Situation der Hauptstraßenquerung für Fußgänger in Hösbachs Ortszentrum wird nicht verbessert. Keine Rede mehr von der ISEK-Vision einer 30 %-igen Verkehrsreduzierung oder Verbesserungen für den Fahrradverkehr.

Radverkehrskonzept und Radschnellweg Aschafftal

Das interkommunale Radverkehrskonzept ist in der Prioritätenliste ebenfalls weiter nach hinten gerutscht. Einzelne Maßnahmen wurden umgesetzt, z. B. Fahrradständer und Fahrradstraße Uferstraße. Der interkommunale Ansatz lässt aber zu wünschen übrig. Die Verlängerung der Goldbacher Fahrradstraße am Baugebiet Hösbacher Weg über die Talstraße nach Unterafferbach wurde in die ferne Zukunft verschoben.

Für den Radschnellweg gibt es jede Menge Machbarkeitsstudien, es hapert aber an der Umsetzung. Wesentliche Schnittstellen zur Anbindung nach Aschaffenburg und in weitere Spessart- und Kahlgrundgemeinden sind ungeklärt. Hoffnung wäre der Arbeitskreis Radverkehr im Rahmen der Nachbarschaftsforen des ReMoSI.

Verkehrstechnische Untersuchung A3

Die verkehrstechnische Untersuchung der A3, speziell mit der Untersuchung des Verkehrs im Gewerbegebiet bzw. Schulzentrum läuft noch und es liegen bisher noch keine Ergebnisse vor. Zu hoffen ist hier nur, dass vielleicht doch mal an Alternativen zum Kfz Verkehr gedacht wird.

Baugebiet Ziegeläcker

Die Stellungnahmen der VIH zum Bebauungs- und Flächennutzungsplan Ziegeläcker wurden nochmal erläutert. Ein ökologisches Baugebiet das weiter auf Straßenverkehr setzt, Alternativen wie Radverkehr und öffentlichen Nahverkehr nur unzureichend anbietet und Parkplätze und Staus in das Umfeld auf Schöllkrippener- und Hauptstraße verlagert, sollte nicht als solches bezeichnet werden dürfen.