Archiv der Kategorie: ÖPNV

Eine gute Idee…

…zur Vereinfachung und Förderung des öffentlichen Verkehrs kommt, leider nicht aus dem Verkehrsministerium, sondern vom VCD. Die Idee des VCD sind sogenannte „Länder-Plus Tickets“, mit denen der öffentliche Personenenahverkehr zu einheitlichen Tarifen genutzt werden kann. Insgesamt würde es demnach in Deutschland 8 verschiedene Tarifzonen geben. Mit dem Mitte-West PlusTicket wäre beispielsweise am bayerischen Untermain das Problem mit dem komplizierten VAB-RMV Übergangstarif gelöst.

Man darf gespannt sein, mit welchen Ausflüchten dieser Vorschlag von den verantwortlichen Verkehrspolitikern zerredet oder abgebügelt wird.

Warnung vor FAIRTIQ

Die Nutzung der kürzlich eingeführten Nahverkehrs-App FAIRTiQ im Busverkehr innerhalb von Hösbach ist ein teurer Spaß. Die smartphone-App ist eigentlich eine gute Idee, soll sie doch die Nutzung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs attraktiver und einfacher machen. Nach der Anmeldung ist die Nutzung auch sehr praktisch. Gemäß dem Marketingversprechen des Anbieters sollte auch das Bestpreis-Prinzip gelten, d.h. dass immer der günstigste Preis abgerechnet wird. Aber genau das ist in Hösbach nicht der Fall.

Fahrpreis mehr als doppelt so hoch

Für eine Fahrt von der Jungen Mitte bis nach Hösbach-Bahnhof bekommt man statt dem innerhalb von Hösbach üblichen Tarif von 1 € mehr als das doppelte, nämlich 2,01 € abgebucht. Im Kleingedruckten findet man dann den Hinweis, dass manche Ortstarife nicht gelten. Der Kundendienst STWAB (FAIRTIQ) gibt dazu folgende Erläuterung:

Sehr geehrter FAIRTIQ-Nutzer,

die Tarifberechnung von FAIRTIQ liegt dem Luftlinientarif zu Grunde. Demnach gibt es Preisdifferenzen gegenüber unserem bisherigen Wabentarif.
Konkret fällt neben einem Grundpreis von 1,20 € pro Fahrt ein Kilometerpreis von 27 Cent an.

Die beiden Tarife (Wabentarif und Luftlinientarif) basieren auf verschiedenen Grundlagen, somit kann es durchaus der Fall sein, dass der Bestpreis des Luftlinientarifes über dem Preis des Wabentarifes liegt.
Diese beiden Tarife stehen nicht im Zusammenhang.

Sondertarife werden in der FAIRTIQ-App leider nicht berücksichtigt.

In Ihrem Fall rentiert sich der Luftlinientarif über die Fairtiq-App nicht.
Aufgrund des Grundpreises in Höhe von 1,20 €, der bereits teurer ist als das Gemeindeticket, empfehle ich Ihnen den Sondertarif weiterhin im Bus zu kaufen.

Wahrscheinlich braucht es folglich eine weitere App, um zu prüfen, ob man besser ein Ticket im Bus kauft oder die App nutzt.

Die Erkenntnis

Trotz Digitalisierung gibt es offensichtlich kein Entkommen aus dem Tarif- und Wabendschungel und der Kleinstaaterei im öffentlichen Nahverkehr. Ob auf diese Weise Autoverkehr auf den öffentlichen Nahverkehr verlagert wird, kann sich jeder selbst überlegen.

Ziegeläcker -intelligent mobil

Beispiele, welche Überlegungen man für das Neubaugebiet Ziegeläcker und das benachbarte, geplante Neubaugebiet hätte anstellen können, finden sich in dem bundesweiten Projekt „Netzwerk Wohnen und Mobilität“ .Dort gibt es unter anderem auch einen Wohnquartiers-Check. Das Ergebnis für das Baugebiet Ziegeläcker fällt nicht sehr positiv aus:

Ergebnis Wohnquqrtiers-Check Ziegeläcker
Ergebnis Wohnquartiers-Check Ziegeläcker

Diese Vorschläge zur Verbesserung sieht das Netzwerk. Die passenden Handlungsleitfäden lassen sich hier ebenfalls herunterladen.

Verkehrswende in Hösbach?

in den letzten Wochen war das Schlagwort Klima und Verkehrswende in vielen Wahlkampfveranstaltungen zu hören. Auch in Hösbach gab es Hochwasserdiskussionen und ein Radverkehrskonzept wurde verabschiedet.

Es gibt Stimmen in Hösbach, die aus Gründen des Hochwasserschutzes alle Verkehrsplanungen begraben möchten. Gleichzeitig werden in Hösbach munter neue Baugebiete entwickelt. Über passende Mobilitätskonzepte dazu verschwendet man lieber keine Gedanken. Selbstverständlich gehen Marktgemeinderat und Verwaltung davon aus, dass der daraus entstehende Kfz-Verkehr wie gehabt auf der Schöllkrippener und Hauptstraße gebündelt wird. Eigentlich wurde gerade für den bayerischen Untermain ein regionales Mobilitäts- und Siedlungskonzept beschlossen, das den Entwicklungsrahmen hinsichtlich Flächenverbrauch und Mobilität für die nächsten Jahre abstecken sollte. Den Marktgemeinderäten scheint das unbekannt zu sein, zumindest fand es während der Diskussionen keine Erwähnung. Manche Hösbacher machen sich dazu mehr Gedanken, wie z.B. in diesem Leserbrief im Main-Echo.

Das Fahrradkonzept wurde in der Augustsitzung erfolgreich abgehakt und verschwindet fürs erste mal wieder in der Schublade. Vorschläge und Bedenken der VIH, bereits vor der Konzepterstellung geäußert wurden wieder einmal ignoriert. Wie befürchtet – wohl wieder ein weiteres Konzept für die Rathausschublade. Auf der Webseite des Markt Hösbach verläuft die Suche nach Informationen dazu erfolglos, ebenso auf den Seiten des Markt Goldbach. Außer einem Presseartikel wird der Hösbacher Normalbürger nicht damit behelligt und ist ahnungslos, was im Detail geplant wurde.

Ähnliches steht am 28.9. in der Sondersitzung des Marktgemeinderats bevor. Da werden die die Planungen des staatlichen Bauamts und der Autobahn GmbH öffentlich vorgestellt. Fraglich, ob dabei das Geheimnis gelüftet wird, wie der weiterhin ansteigende A3 Verkehr leicht und sicher durch Hösbach geleitet werden soll. An normalen Werktagen fahren aktuell zwischen 11 und 12 Tausend Fahrzeuge durch Hösbach, trotz aktueller Umleitung für den 2. Bauabschnitt. Der regionale Planungsverband rechnet bis zum Jahr 2035 mit 8000 zusätzlichen Fahrzeugen täglich auf der A3, die sich dann im Umleitungfall oder bei Überlastung durch Hösbach schlängeln werden. Bis dahin dürfte dann der 3.Bauabschnitt der Hauptstraße für einen leicht und sicher fließenden (Auto)-Verkehr ausgebaut sein, genau so wie es in der StVO steht. Zumindest in den Spitzenstunden dürfte dann allerdings die Fließgeschwindigkeit des Autoverkehrs auf der Hauptstraße gegen Null gehen.

Regionale und überregionale Ansätze

Seit letztem Monat gibt es ein Bürgerbegehren für ein 365€ Ticket. Dadurch wird hoffentlich die Diskussion über Verbesserungen im regionalen öffentlichen Nahverkehr angestoßen. Vielfach wird dabei als erstes die Kostenfrage gestellt. Fraglich ist jedoch, ob das in Hösbach angedachte On-Demand-Konzept billiger und vor allen Dingen verkehrswirksamer wird.

Die wesentliche Vorrausssetzung für Verbesserungen im Mobilitätssektor würde ein Bundesmobilitätsgesetz bringen, wie es der VCD fordert. Wie gut die Chancen nach dem 26.9. stehen, läßt sich hier herausfinden.

Bundesweiter Städtevergleich Nahverkehr

Ein aktuelle Vergleichsstudie zur Qualität des öffentlichen Nahverkehrs verdeutlicht gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und allgemeine Trends in diesem Sektor. Eine allgemeine Tendenz ist beispielsweise die Verbilligung der Parkgebühren und demgegenüber eine überproportionale Verteuerung der Fahrpreise für Busse und Bahnen.

Aschaffenburg ist in diesem Vergleich zwar nicht aufgeführt, doch lässt der Preisvergleich für Monats-Abokarten den Schluss zu, dass eine VAB Monatskarte Hösbach- Aschaffenburg ungefähr soviel kostet wie in München, mit einem deutlich besser ausbauten Netz und  deutlich höherem Takt.

 

Hösbacher Defizite im Nahverkehr

Durch die  Einführung des  Anruf-Sammeltransports wurde der öffentliche Nahverkehr in Hösbach, auch in den Ortsteilen zu Nachtzeiten und am Wochenende verbessert.

Bei genauerer Betrachtung gibt es aber noch deutliches Verbesserungspotential im Bereich ÖPNV.  Einige Defizite sind auf unserer Seite zu Nachhaltiger Mobilität zusammengestellt. Vom Markt Hösbach gibt es bisher keine Informationen, ob sich hier durch den neuen Nahverkehrsplan etwas ändern wird.

Eine Reduzierung der Verkehrsbelästigungen zu Spitzenzeiten durch individuellen, motorisierten Schul- und Pendlerverkehr mit besseren ÖPNV-Angeboten stehen noch nicht auf der Agenda im Hösbacher Gemeinderat.

Neue Seite mit Mobilitätsalternativen

Zum Neuen Jahr haben wir eine neue Seite erstellt, auf der Möglichkeiten dargestellt werden, wie man ohne eigenes Auto in Hösbach mobil sein kann. Gerade die Verknüpfung der einzelnen Möglichkeiten bietet noch ein sehr großes Potential, das bisher durch die vorwiegend autofixierten Planungen und Entscheidungen bei weitem noch nicht ausgeschöpft wurde. Auf den Unterseiten zu Bus, Fahrrad und Carsharing finden sich spezielle Informationen zur Situation in Hösbach.