Warnung vor FAIRTIQ

Die Nutzung der kürzlich eingeführten Nahverkehrs-App FAIRTiQ im Busverkehr innerhalb von Hösbach ist ein teurer Spaß. Die smartphone-App ist eigentlich eine gute Idee, soll sie doch die Nutzung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs attraktiver und einfacher machen. Nach der Anmeldung ist die Nutzung auch sehr praktisch. Gemäß dem Marketingversprechen des Anbieters sollte auch das Bestpreis-Prinzip gelten, d.h. dass immer der günstigste Preis abgerechnet wird. Aber genau das ist in Hösbach nicht der Fall.

Fahrpreis mehr als doppelt so hoch

Für eine Fahrt von der Jungen Mitte bis nach Hösbach-Bahnhof bekommt man statt dem innerhalb von Hösbach üblichen Tarif von 1 € mehr als das doppelte, nämlich 2,01 € abgebucht. Im Kleingedruckten findet man dann den Hinweis, dass manche Ortstarife nicht gelten. Der Kundendienst STWAB (FAIRTIQ) gibt dazu folgende Erläuterung:

Sehr geehrter FAIRTIQ-Nutzer,

die Tarifberechnung von FAIRTIQ liegt dem Luftlinientarif zu Grunde. Demnach gibt es Preisdifferenzen gegenüber unserem bisherigen Wabentarif.
Konkret fällt neben einem Grundpreis von 1,20 € pro Fahrt ein Kilometerpreis von 27 Cent an.

Die beiden Tarife (Wabentarif und Luftlinientarif) basieren auf verschiedenen Grundlagen, somit kann es durchaus der Fall sein, dass der Bestpreis des Luftlinientarifes über dem Preis des Wabentarifes liegt.
Diese beiden Tarife stehen nicht im Zusammenhang.

Sondertarife werden in der FAIRTIQ-App leider nicht berücksichtigt.

In Ihrem Fall rentiert sich der Luftlinientarif über die Fairtiq-App nicht.
Aufgrund des Grundpreises in Höhe von 1,20 €, der bereits teurer ist als das Gemeindeticket, empfehle ich Ihnen den Sondertarif weiterhin im Bus zu kaufen.

Wahrscheinlich braucht es folglich eine weitere App, um zu prüfen, ob man besser ein Ticket im Bus kauft oder die App nutzt.

Die Erkenntnis

Trotz Digitalisierung gibt es offensichtlich kein Entkommen aus dem Tarif- und Wabendschungel und der Kleinstaaterei im öffentlichen Nahverkehr. Ob auf diese Weise Autoverkehr auf den öffentlichen Nahverkehr verlagert wird, kann sich jeder selbst überlegen.

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