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Umleitungsverkehr am Sonntag

Einmal mehr bewies die Baustellen-Umleitungsstrecke ihre Leistungsfähigkeit. Eine rekordverdächtige Verkehrsbelastung wurde um die Mittagszeit gemessen. Das 2-3 fache der üblichen, sonntäglichen Verkehrsmenge schlängelte sich durch die Ortsdurchfahrt.

1450 Fahrzeuge pro Stunde werden sonst nicht mal zu den werktäglichen Spitzenstunden erreicht. Trotz des dichten Verkehrs, schafften einige Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von über 70 km/h.

Bilder dazu finden sich in unserer Stau-Foto-Galerie.

Nimm-mich-mit-Bänke

Etwas überraschend fasste der Hauptausschuss den Beschluss,  Mitnahmebänke in Hösbach aufzustellen. Diesem Vorhaben kann man nur viel Erfolg wünschen und hoffen, dass sich damit die Verkehrsmengen in Hauptstraße und Schöllkrippener Straße reduzieren lassen.

Ein ähnliches, ausgereiftes Konzept verfolgt die Stadt Schwäbisch Gmünd mit der Mitfahrscheibe.

Nimm-mich-mit-Bank nach dem Konzept der Mitfahrscheibe

Eine Projektgruppe möchte mit umfassenden Angeboten und Unterlagen in professionellem Design Verhaltensänderungen im Bereich Mobilität und effektiverer Nutzung von Fahrzeugen erreichen.

Bundesweiter Städtevergleich Nahverkehr

Ein aktuelle Vergleichsstudie zur Qualität des öffentlichen Nahverkehrs verdeutlicht gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und allgemeine Trends in diesem Sektor. Eine allgemeine Tendenz ist beispielsweise die Verbilligung der Parkgebühren und demgegenüber eine überproportionale Verteuerung der Fahrpreise für Busse und Bahnen.

Aschaffenburg ist in diesem Vergleich zwar nicht aufgeführt, doch lässt der Preisvergleich für Monats-Abokarten den Schluss zu, dass eine VAB Monatskarte Hösbach- Aschaffenburg ungefähr soviel kostet wie in München, mit einem deutlich besser ausbauten Netz und  deutlich höherem Takt.

 

Autoflut in Hösbach

Am Freitag nachmittag ist es mal wieder passiert: Die A3 Einhausung war über Stunden in Fahrtrichtung Würzburg gesperrt. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass es zwar formell eine Bedarfsumleitung für die A3 im Bereich Hösbach gibt, diese aber im Fall des Falles zu einem unkontrollierten Zusammenbruch des Fahrzeugverkehrs führt. Alle Umleitungskonzepte und Verkehrskonzepte werden zu Makulatur. Hauptstraße, Mühlstraße, Albert-Schweitzer-Straße haben ihre Sättigungsverkehrsstärke deutlich überschritten. Der Verkehrsstrom der A3 ergießt sich durch Hösbach, inklusive des LkW-Verkehrs, der sich nicht um Umleitungskonzepte schert. Die Situation am westlichen Orteingang zeigt dieser kleine Film auf unserem Video-Stau-Kanal. Weitere Impressionen finden sich in unserer Stau-Bildergalerie.

Die Verkehrsbehörden und die Verkehrspolitik setzen auf das Prinzip Hoffung. Sie hoffen, dass sich solche Ereignisse möglichst selten wiederholen. Solange aber das oberste Ziel der autofixierten, nationalen Verkehrspolitik in der Einführung eine Ausländermaut besteht und Alternativen zum individuellen, motorisierten Verkehr in der kommunalen Verkehrsplanung als „nicht quantifizierbare Maßnahmen“ bezeichnet werden, solange gibt es eigentlich wenig Anlass zur dieser Hoffnung.

Wahrscheinlicher ist vielmehr eine Häufung solcher Stauereignisse. Langfristig würde dann der Bau einer Entlastungsstraße notwendig, nicht weil ein paar Anwohner der Hauptstraße dies gut fänden, sondern weil eine Durchquerung oder eine Fahrt von und nach Hösbach mit dem Verkehrsmittel Nr.1 sonst zu anstrengend wird.

 

Wirkungen von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen

Eine aktuelle Broschüre des Umweltbundesamts stellt die neuesten Untersuchungen zur Wirkung von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen zusammen.

Hier eine kurze Zusammenfassung wesentlicher Aussagen:

  • Eine Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit hat in den meisten Fällen keinen nennenswerten Einfuss auf die Leistungsfähigkeit einer Hauptverkehrsstraße für den Kfz-Verkehr…
  • Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen hat in der Mehrheit der untersuchten Fälle auch ohne Begleitmaßnahmen eine geschwindigkeitssenkende Wirkung. Vor allem die hohen Geschwindigkeiten nehmen ab. Je länger Tempo 30 besteht, desto besser wird die Geschwindigkeitsregelung eingehalten…
  • in der Praxis wurden bei Messfahrten Reisezeitverluste an Tempo-30-Strecken von 0 bis 4 Sekunden je 100 Meter festgestellt. Dies ist auch bei längeren Abschnitten oder einer Aneinanderreihung von mehreren Regelungen volkswirtschaftlich kaum relevant…
  • Tempo 30 führt in der Mehrzahl der untersuchten Fälle zu wahrnehmbaren Lärmentlastungen.  Dazu tragen vor allem nachts auch die geringeren Lärmspitzen bei…
  • Bisherige Tempo-30-Anordnungen haben den vorliegenden Untersuchungen zufolge nicht zu nennenswerten Schleichverkehren geführt…
  • Die heutigen Regelwerke beruhen teilweise auf veralteten Erkenntnissen und sie sind an vielen Stellen missverständlich, wenn nicht gar widersprüchlich…

In Hösbach steht die Entscheidung über den Tempo 30-Antrag vom westlichen Ortseingang bis zur Robert-Kochstraße noch aus. Es gilt eine maximal 8 Sekunden längere Fahrtzeit von ca. 10000 Fahrzeugen täglich gegenüber der Schädigung der Gesundheit von  Anwohnern  abzuwägen.

Ein Gutachten des Umweltbundesamts untersucht die Handlungskompetenzen der Kommunen in dieser Thematik. Für die Hösbacher Gemeinderäte, die in ihrer Mehrheit einen Lärmaktionsplan für Hösbach abgelehnt haben, wäre dies eine empfehlenswerte Lektüre um die versprochenen planunabhängigen Maßnahmen umzusetzen.

10. Sitzung Lenkungsausschuss

Die Ergebnisse der Besprechung des Lenkungsausschusses vom 26.1.2017 in Kürze:

  • Baustelle Hauptstraße

    Durch die Witterung hat sich die Winterpause verlängert. Der Verzug soll nach Möglichkeit aufgeholt werden. Abschluss des Abschnitts Junge Mitte bis Juni. Durch Kanalarbeiten wird für 1-2 Wochen eine halbseitige Sperrung im Bereich der Einmündung Röntgenstraße-Hauptstraße notwendig.
    Durch die etwas wellige Fahrbahn im fertiggestellten Abschnitt werden die Kosten gemindert.

  • Verkehrszahlen

    Verkehrsmengenzählungen an verschiedenen Stellen wurden vorgestellt. Die nördliche Umleitung ist deutlich stärker belastet. Eine Erhöhung der Verkehrsmengen nach Fertigstellung des ersten Teilstück wurde gemessen. (werktägliche Verkehrsbelastung).

  • Projekte Staatliches Bauamt/Markt Hösbach

    Das Verkehrsinformationssystem soll weiter verbessert und ausgebaut werden. Momentan wird mit einem grünen Gesicht angezeigt ob die A3 frei ist. Bei Blockabfertigung wird ein rotes Gesicht und  A3 gesperrt angezeigt. Langfristig ist ein Vergleich der Fahrtzeiten nach Aschaffenburg über A3 und durch den Ort vorgesehen. Grundlage wird die Datenerfassung an der A3 und den Lichtsignalanlagen sein. Die Daten sollen weiterhin in eine App einfließen. Es wurde vorgeschlagen ebenfalls den öffentlichen Nahverkehr dabei zu berücksichtigen.

    Auf der A3 wird vor der Auffahrt Hösbach eine neue Beschilderung mit einem Mindestabstandsgebot von 70 m für LkWs angeordnet. Das soll die Auffahrt auf die A3 an der Auffahrt Hösbach verbessern.
    Der Radweg im Bereich Rottenberg/Feldkahl soll in diesem Jahr weitergebaut werden. Wegen der Steigung ist der Verlauf  entlang der St 2307 notwendig.

    Im Bereich der Autobahnabfahrt Hösbach Richtung Stachus sollen die Richtungsmarkierungen der Fahrbahnen optimiert werden.

  • Weitere Diskussionspunkte

    Der provisorische Parkplatz vor der Johanneskirche soll bis auf Weiteres bestehen bleiben. Es gibt noch keine Überlegungen zu einer Neugestaltung. Die Einbahnstraßenregelung wird geändert.

  • Im Bereich des fertiggestellten Abschnitts am Ortseingang, ragen stellenweise parkende Fahrzeuge die Gehsteige und behindern die Fußgänger.

4 Jahre ISEK

Seit dem Beschluss des integrierten städtebaulicken Entwicklungskonzepts durch den Gemeinderat im November 2012 sind nun 4 Jahre vergangen. In einigen Bereichen liegen die damals gesetzten Ziele noch in weiter Ferne und wurden seither auch nicht weiter diskutiert. Im Sektor Einzelhandel schließen nach wie vor Geschäfte und ziehen von der Hauptstraße weg. Viele Wohngebäude bleiben unsaniert und verfallen weiter, da eine Modernisierung nicht lohnenswert erscheint.

Wie es in Sachen Verkehr vorwärts ging, zeigt unsere alljährliche Checkliste der damals beschlossenen Maßnahmen. Gegenüber der Liste vom letzten Jahr gab es nur wenige Änderungen. Bemerkenswert ist, dass einige Ziele nicht weiterverfolgt werden und von der Tagesordnung verschwunden sind.  Von den ursprünglich 4 Sofortmaßnahmen (Umsetzung innerhalb 1 Jahres) wurde nun innerhalb von 4 Jahren gerade mal eine umgesetzt. Bei den 10 Maßnahmen, die innerhalb von 1-3 Jahren nach dem Beschluss umgesetzt werden sollten, gibt es immerhin 3 grüne Häkchen.

Lebensader Ortseingang West

Nach der Eröffnung des 1. Teilabsschnitts stellte sich die Frage, wie sich die Neugestaltung auf den motorisierten Fahrzeugverkehrsfluss auswirkt. Die gute Nachricht zuerst: In der ersten Woche fuhren verglichen mit der Verkehrsmenge vor Umbau 30% weniger Pkw und Schwerverkehr in diesem Abschnitt. Genauere Zahlen finden sich in der Rubrik Fakten Verkehrsdaten. Die bisherige Spitzengeschwindigkeit in diesem Abschnitt von 108 km/h wurde auch nicht übertroffen. Das schnellste Fahrzeug in der ersten Woche fuhr nur 78 km/h. Die schlechte Nachricht: Momentant herrscht auch auf dem fertiggestellten Teilstück noch Umleitungsbetrieb, was bedeutet, dass die Verkehrszahlen in jedem Fall noch zunehmen werden und das Endziel von 30 % weniger Verkehr nach Fertigstellung der gesamten Ortsdurchfahrt zumindest in diesem Bereich voraussichtlich nicht erreicht werden wird.

Reger Verkehr herrscht auch auf den Fußwegen. Anstatt der umständlichen Umleitung zeigen sich auch die Fußgängerbereiche durchaus auch für Autos als Abkürzung geeignet, wie der BMW aus dem Fußweg vom Kindergarten zur Hauptstraße abbiegend zeigt:

Die Lehre daraus für die weitere Hauptstraßengestaltung: Bereiche die von Autos befahren und beparkt werden können, werden auch befahren oder beparkt. Oder wie die Erkenntnis eines shared-space Verkehrsplaners lautet: Wenn man Autofahrer durch Beschilderung und Überreglementierung wie Idioten behandelt, erreicht man nur, dass sie sich wie Idioten verhalten.

Die Räder rollen wieder…

… auf dem neu gestalteten ersten Teilstück der neuen Lebensader Hösbach. Ein Jahr lang wurden die Anwohner dort von Vogelgezwitscher oder Fluglärm geweckt, so wie in anderen Ortsteilen auch. Ab morgen übernimmt das wieder der aus den letzten Jahrzehnten gewohnte Berufsverkehrsstrom oder scheppernde Anlüger-LkWs, die hauptsächlich das Anliegen haben ihren Fahrtweg oder ihre Fahrtzeit zu verkürzen. Wenn nun die durchschnittlich 8000 Fahrzeuge, die sich im letzten Jahr täglich über die Nordumleitung quälten,  wieder auf der Hauptstraße fahren, bedeutet das zunächst mal eine deutliche Entlastung gegenüber den 12-15000 Fahrzeugen, die vor der Baustelle täglich diesen Weg nutzten. Ob das so bleibt, wird sich frühestens 2023, nach Abschluss der Straßenbauarbeiten an der Hauptstraße zeigen.