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11.Sitzung Lenkungsausschuss

am 10.5. 2017 fand die 11. Sitzung des Lenkungsausschusses statt. Hier die Ergebnisse in Kürze:

  • Baustelle Junge Mitte
    Durch Witterungseinflüsse und aus diversen anderen Gründen hat sich der Baustellenfortschritt um einige Wochen verzögert. Die aktuelle halbseitige Sperrung an der Einmündung Röntgenstraße wurde durch Arbeiten an den Telekommunikationsleitungen notwendig.
  • Voraussichtlich ab Mitte Juni wird die Röntgenstraße gesperrt. Details an der Umleitungsstrecke im Bereich Rentingweg werden noch geklärt.
  • Verkehrszahlen
    aktuelle Verkehrszahlen wurden vorgestellt. Nach wie vor hohe Belastung auf der Umleitungsstrecke. Vollsperrungen auf der A3 im Jahr 2016 waren rückläufig.
  • Zum nächsten Lenkungsausschusstermin wird ein Vertreter der Polizei teilnehmen. Themen: LkW-Umleitungskonzept wird nicht befolgt, Kontrolle LkW-Durchfahrtsverbot, Geschwindigkeitsüberschreitungen im Ortsbereich, LkW-Abstandsgebot auf der A3 im Bereich Einhausung wird nicht befolgt
  • Staatliches Bauamt
    Planungen zur Abzweigung Laufach am Stachus laufen, ebenso die Planungen zum kreuzungsfreien Umbau der A3-Anschlussstelle Hösbach
  • Daten der Straßenverkehrszählung von 2015 liegen noch nicht vor

Tag gegen Lärm

Am 26.4. findet der 20. internationale Tag gegen Lärm statt. An diesem Tag soll auf die vielfältigen Lärmbelastungen und was dagegen getan werden könnte, hingewiesen werden.

Fluglärm, Eisenbahnlärm, Auto- und Schwerverkehrslärm durch Bundesautobahnen, Bundes- und sonstige Straßen wären auch in Hösbach Gründe, sich über die schädlichen und belästigenden Auswirkungen von Lärm Gedanken zu machen. Auf der kommunalpolitischen Agenda ist das Thema leider nicht zu finden.

Bürgermeister und Bürgermeisterkandidaten könnnten sich im Wahljahr damit profilieren. Vorschläge für kostenlose Lärmminderungs-Maßnahmen, wie z.B. Tempo 30 auf dem schon jetzt vielbefahrenen fertiggestellten Teilstück der neu ausgebauten Hauptstraße werden aber auf die lange Bank geschoben.

 

 

Verkehrswende

Während die Bundesregierung die Einführung der Ausländermaut bejubelt, gibt es auch Gremien, die sich Gedanken über die Verkehrswende und die Dekarbonisierung des Mobilitätssektors machen. Der Rat der Agora Verkehrswende hat 12 Thesen dazu zur Diskussion gestellt.

Den Thesen kann man Sätze wie „Attraktive Städte sind nicht autogerecht“ und „Auf dem Land bleibt das private Auto wichtig“ entnehmen. Die Autoren weisen auch auf die klimaschädlichen Subventionen wie Pendlerpauschale und Dienstwagenprivileg hin, die das anhaltende Verkehrswachstum noch verstärken.

In Hösbach warten wir erstmal auf die Ergebnisse der Straßenverkehrszählung von 2015 um festzustellen, ob der Verkehr tatsächlich zugenommen hat. Auf die Mobilitätswende werden wir wohl noch ein bißchen warten müssen.

 

Verkehrsstatistik Hauptstraße

In den ersten 14 Wochen nach der Eröffnung des ersten Teilstücks der Lebensader Hösbach zeichnen sich steigende Verkehrsmengen ab. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung lag in der letzten Messwoche bei 10.000 Fahrzeugen. Im Durchschnitt des bisherigen Messzeitraums liegt die Verkehrsminderung gegenüber dem vorherigen Zustand bei 27 %. Dies läge im Bereich der im ISEK angestrebten Verkehrsminderung von 30%.  Allerdings bildet die aktuelle Verkehrsmenge aufgrund des Umleitungskonzepts nur einen Teil des Verkehrsstroms ab.

Im fertiggestellten 1. Teilstück überschreiten im statistischen Durchschnitt 92% der Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von 30 km/h, 36 % eine Geschwindigkeit von 40 km/h und 3 % fahren schneller als 50 km/h. Die kompletten Daten finden sich im Bereich Fakten  Verkehrsdaten unter Verkehrsdaten Hauptstraße West.

Umleitungsverkehr am Sonntag

Einmal mehr bewies die Baustellen-Umleitungsstrecke ihre Leistungsfähigkeit. Eine rekordverdächtige Verkehrsbelastung wurde um die Mittagszeit gemessen. Das 2-3 fache der üblichen, sonntäglichen Verkehrsmenge schlängelte sich durch die Ortsdurchfahrt.

1450 Fahrzeuge pro Stunde werden sonst nicht mal zu den werktäglichen Spitzenstunden erreicht. Trotz des dichten Verkehrs, schafften einige Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von über 70 km/h.

Bilder dazu finden sich in unserer Stau-Foto-Galerie.

Nimm-mich-mit-Bänke

Etwas überraschend fasste der Hauptausschuss den Beschluss,  Mitnahmebänke in Hösbach aufzustellen. Diesem Vorhaben kann man nur viel Erfolg wünschen und hoffen, dass sich damit die Verkehrsmengen in Hauptstraße und Schöllkrippener Straße reduzieren lassen.

Ein ähnliches, ausgereiftes Konzept verfolgt die Stadt Schwäbisch Gmünd mit der Mitfahrscheibe.

Nimm-mich-mit-Bank nach dem Konzept der Mitfahrscheibe

Eine Projektgruppe möchte mit umfassenden Angeboten und Unterlagen in professionellem Design Verhaltensänderungen im Bereich Mobilität und effektiverer Nutzung von Fahrzeugen erreichen.

Bundesweiter Städtevergleich Nahverkehr

Ein aktuelle Vergleichsstudie zur Qualität des öffentlichen Nahverkehrs verdeutlicht gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und allgemeine Trends in diesem Sektor. Eine allgemeine Tendenz ist beispielsweise die Verbilligung der Parkgebühren und demgegenüber eine überproportionale Verteuerung der Fahrpreise für Busse und Bahnen.

Aschaffenburg ist in diesem Vergleich zwar nicht aufgeführt, doch lässt der Preisvergleich für Monats-Abokarten den Schluss zu, dass eine VAB Monatskarte Hösbach- Aschaffenburg ungefähr soviel kostet wie in München, mit einem deutlich besser ausbauten Netz und  deutlich höherem Takt.

 

Autoflut in Hösbach

Am Freitag nachmittag ist es mal wieder passiert: Die A3 Einhausung war über Stunden in Fahrtrichtung Würzburg gesperrt. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass es zwar formell eine Bedarfsumleitung für die A3 im Bereich Hösbach gibt, diese aber im Fall des Falles zu einem unkontrollierten Zusammenbruch des Fahrzeugverkehrs führt. Alle Umleitungskonzepte und Verkehrskonzepte werden zu Makulatur. Hauptstraße, Mühlstraße, Albert-Schweitzer-Straße haben ihre Sättigungsverkehrsstärke deutlich überschritten. Der Verkehrsstrom der A3 ergießt sich durch Hösbach, inklusive des LkW-Verkehrs, der sich nicht um Umleitungskonzepte schert. Die Situation am westlichen Orteingang zeigt dieser kleine Film auf unserem Video-Stau-Kanal. Weitere Impressionen finden sich in unserer Stau-Bildergalerie.

Die Verkehrsbehörden und die Verkehrspolitik setzen auf das Prinzip Hoffung. Sie hoffen, dass sich solche Ereignisse möglichst selten wiederholen. Solange aber das oberste Ziel der autofixierten, nationalen Verkehrspolitik in der Einführung eine Ausländermaut besteht und Alternativen zum individuellen, motorisierten Verkehr in der kommunalen Verkehrsplanung als „nicht quantifizierbare Maßnahmen“ bezeichnet werden, solange gibt es eigentlich wenig Anlass zur dieser Hoffnung.

Wahrscheinlicher ist vielmehr eine Häufung solcher Stauereignisse. Langfristig würde dann der Bau einer Entlastungsstraße notwendig, nicht weil ein paar Anwohner der Hauptstraße dies gut fänden, sondern weil eine Durchquerung oder eine Fahrt von und nach Hösbach mit dem Verkehrsmittel Nr.1 sonst zu anstrengend wird.

 

Wirkungen von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen

Eine aktuelle Broschüre des Umweltbundesamts stellt die neuesten Untersuchungen zur Wirkung von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen zusammen.

Hier eine kurze Zusammenfassung wesentlicher Aussagen:

  • Eine Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit hat in den meisten Fällen keinen nennenswerten Einfuss auf die Leistungsfähigkeit einer Hauptverkehrsstraße für den Kfz-Verkehr…
  • Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen hat in der Mehrheit der untersuchten Fälle auch ohne Begleitmaßnahmen eine geschwindigkeitssenkende Wirkung. Vor allem die hohen Geschwindigkeiten nehmen ab. Je länger Tempo 30 besteht, desto besser wird die Geschwindigkeitsregelung eingehalten…
  • in der Praxis wurden bei Messfahrten Reisezeitverluste an Tempo-30-Strecken von 0 bis 4 Sekunden je 100 Meter festgestellt. Dies ist auch bei längeren Abschnitten oder einer Aneinanderreihung von mehreren Regelungen volkswirtschaftlich kaum relevant…
  • Tempo 30 führt in der Mehrzahl der untersuchten Fälle zu wahrnehmbaren Lärmentlastungen.  Dazu tragen vor allem nachts auch die geringeren Lärmspitzen bei…
  • Bisherige Tempo-30-Anordnungen haben den vorliegenden Untersuchungen zufolge nicht zu nennenswerten Schleichverkehren geführt…
  • Die heutigen Regelwerke beruhen teilweise auf veralteten Erkenntnissen und sie sind an vielen Stellen missverständlich, wenn nicht gar widersprüchlich…

In Hösbach steht die Entscheidung über den Tempo 30-Antrag vom westlichen Ortseingang bis zur Robert-Kochstraße noch aus. Es gilt eine maximal 8 Sekunden längere Fahrtzeit von ca. 10000 Fahrzeugen täglich gegenüber der Schädigung der Gesundheit von  Anwohnern  abzuwägen.

Ein Gutachten des Umweltbundesamts untersucht die Handlungskompetenzen der Kommunen in dieser Thematik. Für die Hösbacher Gemeinderäte, die in ihrer Mehrheit einen Lärmaktionsplan für Hösbach abgelehnt haben, wäre dies eine empfehlenswerte Lektüre um die versprochenen planunabhängigen Maßnahmen umzusetzen.