Archiv der Kategorie: Hauptstraße

36.000 Autos pro Tag sind möglich…

… wenn man die Spitzenstundenbelastung der letzten Woche auf 24 Stunden hochrechnet. Nachdem seit 13.8. die Ortsdurchfahrt Hösbach wieder als A3-Umgehung genutzt wird, beträgt die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung zwischen Dienstag und Sonntag mehr als 18.000 Fahrzeuge am Tag. Der verkehrsstärkste Tag war Freitag der 17.8. mit einer Verkehrsbelastung von 21.600 Fahrzeugen am Tag. Die Spitzenstundenbelastung um 18:00 Uhr lag bei 1504 Fahrzeugen pro Stunde.

Stundenwerte Verkehrsbelastung Hauptstraße West am 17.8.2018

Bei einer manuellen Zählung oder einer Ermittlung der Daten über Zählschleifen, dürften die Zahlen noch höher liegen, da stehende und mit geringem Abstand fahrende Fahrzeuge mit Seitenradargeräten nicht exakt ermittelt werden können.

Die theoretisch mögliche Zahl von 36.000 Fahrzeugen am Tag erscheint sehr hoch und wäre der Horror für die Anwohner der Hauptstraße. Das ist jedoch lediglich ca 1/ 3 der täglichen Verkehrsbelastung auf der A3, deren einzige Bedarfsumleitung die Hauptstraße in Hösbach ist. Bei der steigenden Zahl der Voll- und Teilsperrungen der A3 durch Wartungsmaßnahmen und Verkehrsstörungen lässt sich die Zukunft des Hauptortes Hösbach erahnen.

Zur Zeit sind wenigstens die nächtlichen Verkehrszahlen geringer. Von Autofahren wird das gerne genutzt um etwas schneller zu fahren, z.B. mit 102 km/h wie am 14.8. um 23:00 Uhr.

Forderungen, wenigstens konsequente Geschwindigkeitskontrollen und Tempo 30 auf der kompletten Hauptstraße als Lärmminderungsmaßnahme anzuordnen, werden nach wie vor abgelehnt.

Vom Markt Hösbach und den beteiligten Behörden sind Schweigen und bestenfalls Beschwichtigungen zu vernehmen. Es findet ein „zunehmender Austausch mit den beteiligten Behörden statt“. Ab 10.9. kommen noch ca. 2000 weitere Fahrzeuge täglich durch den Schulverkehr dazu. Ab 25.9. , mit dem Ende der Baustelle wird es voraussichtlich wieder besser, aber von 10.000 Fahrzeugen am Tag kann auch dann nur geträumt werden.

Schönen Sommer noch.

 

 

„Shared Space“ in Hösbach

Wie der öffentliche Raum der neugestalteten Jungen Mitte genutzt wird, zeigt sich deutlich in dem aktuellen Foto:

Seit gestern wird ein erheblicher Teil des A3 Verkehrs über den neuen schlaglochfreien Asphalt durch die Hösbacher Ortsmitte geleitet. Die Autofahrer bedanken sich dafür mit erhöhten Fahrgeschwindigkeiten, sofern sich nicht gerade im Ampelstau stehen.

Radfahrer benutzen verkehrswidrig den Gehweg, da sie sich nicht auf die Straße getrauen. Fußgänger, die die Signalanlagen benutzen, sollten sich lieber nicht blind darauf verlassen. Auch ein Rotlichtsignal wird mal gerne überfahren wenn es ein motorisierter Verkehrsteilnehmer zu eilig hat oder auf Grund der zu hohen Geschwindigkeit nicht rechtzeitig zum halten kommt.

Schlechte Karten haben auch sehbehinderte Menschen. Auf den teuer bezahlten taktilen Elementen am Rande der Fußgängerquerung steht ein Verkehrszeichen, damit sich auch kein Autofahrer versehentlich verfährt.

Die Prioritäten sind klar gesetzt, die hehren Ziele des ISEK zum Immissionsschutz sind in der Schublade verschwunden. Es geht um Autos und nicht um Menschen.

Thema Entlastungsstraße

aufgrund der gestiegenen Verkehrsbelastung seit der Verkehrsfreigabe der Hauptstraße, wird Forderung nach einer Entlastungsstraße für Hösbach wieder laut. Im Rahmen des ISEK wurde eine Machbarkeitsstudie für eine Entlastungsstraße neben der A3 durchgeführt und als grundsätzliche Möglichkeit erachtet. Eine Entscheidung dazu wurde damals in die Zukunft verlagert.

In anderen Orten, z.B. Pflaumheim (Planfeststellungsverfahren) und Sulzbach (Vorplanungen) wird kontrovers diskutiert. Kürzlich fand in Sulzbach dazu eine Veranstaltung statt. Die Präsentation zur Veranstaltung am 30.7.2018 hat der ADFC auf seiner Webseite veröffentlicht. Viele Punkte aus dem Vortrag des Städtebauplaners sind auch für Hösbach interessant, z.B. eine These des Vortrags: Mobilität ist steuerbar

Über 12000 Fahrzeuge pro Tag in der 1.Woche

In der ersten Woche nach Wiedereröffnung der Hauptstraße Hösbach fuhren von 16.7-20.7.18 durchschnittlich 12041 Fahrzeuge pro Tag durch den westlichen Teil der Hauptstraße. Verglichen mit der Verkehrsbelastung vor der Baustelle liegt die Verkehrsreduzierung damit bei 5%. Während der Baustelle ergab sich ein Durchschnittwert über 51 Wochen von 7145 Fahrzeugen pro Tag.

Dabei zeigte die Verkehrsinformations-Anzeigetafel auf der Goldbacher Südspange die ganze Woche noch die Sperrung der Hauptstraße an. Lagen die bisherigen Spitzengeschwindigkeiten am westlichen Ortseingang während der Baustelle im Bereich zwischen 75 und 90 km/h, erreichte bereits am Sonntagmorgen, ein Fahrzeug 100 km/h, am Donnerstag wurde der bisherige Rekordwert von 107 km/h  erreicht.

Das  Ziel des ISEK , die Hauptstraße um 30% des Autoverkehrs zu entlasten, scheint klar verfehlt zu werden. Es wird damit deutlich, dass die bisher umgesetzten, vorwiegend baulichen Maßnahmen, bei weitem noch nicht ausreichend sind. Schöne Reden werden dabei nicht helfen.

Freigabe 1. Bauabschnitt Lebensader Hösbach

Am 14.7.2018 ist es nun so weit. Der erste Bauabschnitt der neugestalteten Hauptstraße Hösbach wurde feierlich für den Verkehr freigegeben.


Nicht alle Hösbach Bürger freuen sich über die Verkehrsfreigabe

Ein großer Teil der im ISEK beschlossenen baulichen Maßnahmen wurde damit umgesetzt. Ob das wesentliche verkehrsplanerische Ziel, eine Reduzierung des Autoverkehrs um 30% erreicht werden kann, wird das nächste halbe Jahr zeigen. Im ISEK wurde vereinbart, nach 3-5 Jahren die Notwendigkeit einer Entlastungsstraße neu zu bewerten. Bisher haben dazu noch keine Gespräche stattgefunden.

 

 

35.000 € …

… beträgt das Defizit der kommunalen Verkehrsüberwachung im Jahr 2017 in Hösbach nach einem Artikel des Main-Echo vom 9.7.2018. Es wurde viel Geld verbrannt, Autos und LKWs rasen aber immer noch durch Hösbach und parken wo sie wollen. Ein kurzer Blick auf die Falschparker-Galerie unserer Webseite und auf die Videos mit sinnlosen Geschwindigkeitsmessungen würde genügen, um das Problem zu erkennen. Der Gipfel ist dann noch die Behauptung, es gäbe nur wenige Verstöße. Die Verkehrs-Initiative Hösbach weist seit Jahren auf das Problem hin und schlägt stationäre Blitzanlagen an den kritischen Stellen vor, weil dies die wirksamste und kostengünstigste Möglichkeit ist, die Geschwindigkeit Tag und Nacht einzuhalten. Wenn der Markt Hösbach seine eigenen Radarmessungen auswerten würde, würde er feststellen, dass es deutlich höhere Überschreitungsquoten der Geschwindigkeit gibt, als in der Hauptausschuss-Sitzung vorgestellt wurden.
Eine Reduzierung der Überwachungsstunden um Kosten zu sparen führt bestimmt nicht zur Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit und einer Einhaltung der Parkregeln.

14.Sitzung Lenkungsausschuss

Am 24.4.18 fand die 14. Sitzung des Lenkungsausschusses statt. Hier die Ergebnisse in Kürze:

  • Der 1. Abschnitt der  Baustelle Lebensader soll am 14.7.2018 offiziell eröffnet werden und die Hauptstraße bis zum Beginn des 2. Abschnitts im Jahr 2019 wieder durchgängig befahrbar sein. Am 13.7. soll dazu eine Feier statttfinden. Im Bereich der Einmündung Robert-Kochstr. werden die Lichtsignalanlagen zunächst nur für  Fußgänger in Betrieb genommen. Nach der Eröffnung finden in der Robert-Kochstr. noch Bauarbeiten statt.
  • Die Anzahl der Sperrungen auf der A3 hat im Jahr 2017 wieder deutlich zugenommen. In Fahrtrichtung Nürnberg gab es 99 Sperrungen, in Fahrtrichtung Frankfurt 58. Das ist eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2016. Die innerörtlichen Verkehrszahlen auf den Umleitungsstrecken haben sich nicht wesentlich geändert. Sperrungen der A3 wirken sich deutlich auf den Ortsverkehr aus.
  • Für den LKW Verkehr durch Hösbach wird es nach jetzigem Kenntnisstand keine Mauterfassungsstelle geben. Es wird bei tollcollect nachgefragt, wie die Mauterfassung auf der B26 im Ortsbereich Hösbach gewährleistet werden soll.
  • Der Vertreter des staatlichen Bauamts berichtet über die Abstimmung mit der Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt bezüglich dem Stachusumbau, ansonsten kein neuer Sachstand. Der Fahrradweg entlang der St 2307 wird demnächst weitergebaut.
  • über eine verbesserte Verkehrskontrolle, speziell bei Stauereignissen auf der A3 wird weiter nachgedacht.
  • es wurde diskutiert, ob Carsharing Parkplätze und E-Tankstellen im Bereich der Hauptstraße sinnvoll sind.
  • wenn der Vorentwurf des 2. Bauabschnitts abgeschlossen ist, sollen die Pläne öffentlich ausgehängt werden.
  • aufgrund der Ablehnung des Antrags auf Tempo 30 durch die untere Verkehrsbehörde am westlichen Ortseingang (Lärmbrennpunkt Einmündung Robert-Kochstr.) wurde durch den VIH-Vorsitzenden eine Klage vor dem Verwaltungsgericht Würzburg  veranlaßt.

 

5 Jahre ISEK und weiter keine Lärmminderung

Der erste Bauabschnitt der Lebensader Hösbach steht in diesem Jahr vor der Vollendung. Die Junge Mitte wurde planmäßig und im geplanten Zeitrahmen umgesetzt. Das integrierte städtebauliche Konzept ist kaum noch ein Thema und das Papier vergilbt in der Rathausschublade. Gegenüber der Checkliste des letzten Jahres hat sich im Grunde nichts geändert. Die Problembereiche Einzelhandel, Geschwindigkeitsüberschreitungen, LKw-verkehr und Falschparker sind nicht kleiner geworden, überzeugende Lösungen sind nicht in Sicht. Alternativen zum individuellen Autoverkehr werden nicht weiter verfolgt, mit dem Verkehrsinformationssystem sind die Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung nach Ansicht der Verwaltung abgehakt. In Anbetracht der Verkehrszahlen auf den Umleitungsstrecken bleibt es fraglich, ob die 30%ige Verkehrsreduzierung zum Schluss erreicht wird. Die Prozessqualität des Projekts Lebensader Hösbach wird weiter abnehmen, seitens des Gewerbes wird kein Vertreter mehr an einer Lenkungausschuss-Sitzung teilnehmen. Die Anzahl der Sitzungen wird von 4 Terminen auf 2 Termine im Jahr reduziert.

Nach wie vor ist unklar, wie fußgängerfreundlich und stauverursachend die Ampelschaltung an der Robert-Koch-Straße wird.

Im Vorfeld der Öffnung der Hauptstraße für ein halbes Jahr, zwischen dem 1. und 2. Bauabschnitt ab Mai oder Juni, erteilt die untere Baubehörde der beantragten Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h im meistbefahrenen Teil der Hauptstraße am westlichen Ortseingang eine weitere Absage. So zweifelhaft die Begründung auch sein mag, die Anwohner werden wohl  künftig wieder mit hohen Lärmpegeln belastet. Der Marktgemeinderat hat, nachdem er den Antrag auf einen Lärmaktionsplan abgelehnt hat,  planunabhängige, lärmmindernde Maßnahmen beschlossen. Welche das sind, bleibt aber weiterhin ein Geheimnis der Räte.

 

13. Sitzung Lenkungsausschuss

Am 25.10.17 fand die 13. Sitzung des Lenkungsausschusses statt. Hier die Ergebnisse in Kürze:

  • Zum Protokoll der Sitzung vom 26.7.17 wurde angemerkt, dass die Ergebnisse des Gesprächs mit den Polizeivertretern zum LkW Durchfahrtsverbot und zu Geschwindigkeitskontrollen als unzureichend eingeschätzt werden und weiter nach zufriedenstellenen Lösungen gesucht werden muss.
  • Die Baustelle Lebensader befindet sich im Zeitplan. Im Teilstück ab Mühlstraße soll bis Weihnachten der Unterbelag der Straße und Teile des Gehwegs fertig sein, der gesamte erste Abschnitt soll planmäßig im Zeitraum Mai-Juni nächsten Jahres fertiggestellt sein. Beschwerden von Anliegern wurden diskutiert.
  • Die Anzahl der Sperrungen auf der A3 nimmt wieder leicht zu, die Auswertungen sollen weitergeführt werden. Der innerörtliche Verkehr auf den Umleitungsstrecken und Ausweichrouten blieb im wesentlichen unverändert hoch (s. Verkehrsbelastungskarte Hösbach). Fahrgeschwindigkeiten liegen zum Teil deutlich über der zulässigen Geschwindigkeit. Die Gefährdung des Schüler – und Radverkehrs und evtl. Umleitungsmöglichkeiten wurden diskutiert.
  • Der Vertreter des staatlichen Bauamts berichtet über die neuen Brückenbauwerke des Radwegs nach Feldkahl. Eine Machbarkeitsstudie zur Abzweigung nach Hösbach und zur A3-Auffahrt liegt vor. Die Umsetzung wird wegen der im vordringlichen Bedarf liegenden Straßenbauprojekte Darmstädter Str -B26, 6-spuriger Ausbau B469 und Anschluss A3-A45 auf unbestimmte Zeit verschoben. Trotz der  Optimierung der Ampelanlage an der Stachus-Kreuzung  gibt es immer noch längere Rückstaus. Eine Planung für eine zusätzliche Rechtsabbiegerspur nach Laufach und einen Fußgänger- und Radfahrerunterführung liegt vor und wird vielleicht nächstes oder übernächstes Jahr umgesetzt. Die angedachte Regionalspur auf der A3 wird von der Autobahndirektion voraussichtlich abgelehnt.
  • Die Situation des Gewerbes an der Hauptstraße wird als dramatisch eingeschätzt, da aufgrund der Baustelle weitere Geschäfte ihre Schließung oder ihren Wegzug überlegen. Eine bessere Unterstützung der Gewerbetreibenden oder unterstützende Initiativen des Markt Hösbach und des Marktgemeiderats wurden angemahnt. Es zeichnet sich nicht die im ISEK beabsichtigte Entwicklung, sondern ein weiterer Gewerbeschwund im Ortszentrum ab. Sanierungsbedürftige Geschäftsgebäude werden überhaupt nicht oder nur notdürftig instandgesetzt und als kostengünstiger Wohnraum umgenutzt. Die zeitliche Planung für die beiden anderen Ausbauabschnitte der Haupstraße sind noch nicht vollständig abgeschlossen. Dadurch entstehen zusätzliche Unsicherheiten für die Unternehmensstrategie bestehender oder potentieller Betreiber von Geschäften. Die Ausbauarbeiten sollen wie ursprünglich vorgesehen 2023 beendet sein.

 

Mal wieder Stau

Letzen Donnerstag war es mal wieder so weit. Vollsperrung der A3 wegen eines Unfalls, Autos aus allen Löchern und Lkws, die sich durch die für Pkws vorgesehenen Umleitungsstrecken schlängelten. Auswirkungen und Impressionen finden sich auch in unserer Stau-Bildergalerie

Erstmals konnten nun bei einem solchen Stau-Ereignis die Verkehrsbelastung und die Feinstaubbelastung im Zusammenhang dargestellt werden. Gemessen wurde mit einem handelsüblichen Seitenradargerät mit den üblichen Messstoleranzen. Speziell bei Stauereignissen mit geringen Fahrzeugabständen ist das Messverfahren im Allgemeinen nicht sehr genau, da nicht alle Fahrzeuge gezählt werden. Im westlichen, fertiggestellten Teil der Hauptstraße kam es, wie das Kurzvideo zeigt, allerdings nicht zum Stillstand. Die nachfolgende Grafik zeigt die Verkehrszahlen pro Stunde:

Die Anzahl der Fahrzeuge zu den Stauzeiten lag um ca. 400 FZ/h höher als üblich.

Im Vergleich dazu die Stundenmittelwerte der Feinstaubbelastung am gleichen Tag. Gemessen wurde hier mit dem sds011-Feinstaubsensor (Vergleich mit amtlich kalibrierten Feinstaubmesseinrichtungen: Untersuchung LUBW Juni 2017)

Die Messwerte zu den Stauzeiten waren um ca. 5 µg/m³ erhöht.

Zur Beruhigung der Allgemeinheit: Der Tagesgrenzwert  im westlichen Teil der Hauptstraße wurde an diesem Tag nicht überschritten. Ob für die Stauzonen in der Mühlstraße und den andern Brennpunkten das gleiche gilt, ist unbekannt. Hier wird ja (noch) nicht gemessen.