Archiv der Kategorie: Allgemein

Ergebnisbericht verschoben

Laut einer Pressemeldung des Main-Echo wurde die ursprünglich für Mai geplante Vorstellung des Ergebnisberichts zur verkehrstechnischen Untersuchung der A3 auf November verschoben.

Ein weiterer Versuch, besser wäre vielleicht die Bezeichnung „mission impossible“, die Hösbacher Verkehrsmisere mit Mitteln des Straßenbaus zu lösen. Aktuell 100.000 Fahrzeuge pro Tag (bis 2030 kommen nach den Prognosen noch 8000-15000 Fahrzeuge dazu) sollen im Umleitungsfall durch die Hösbacher Hauptstraße geschleust werden, die aktuell bereits mit ca. 12000 Fahrzeugen am Tag belastet ist und deren maximale Kapazität bei 1500 Fahrzeugen/Stunde (Vollstau) beträgt. Für den Radschnellweg, der schon seit Jahren im Gepräch ist (ca 2000 Radfahrer täglich) und den neuen Bahnhaltepunkt Hösbach Mitte (Nachfragepotential nach ReMoSi: 2600 Ein/Aussteiger täglich) gäbe es somit genügend Potential. Es müsste nur mal klar sein, ob solche Alternativen auch ernsthaft umgesetzt werden sollen oder ob man sich mit Machbarkeitsstudien und unverbindlichen Planungen begnügt.

Bis zum November darf man also gespannt sein, wie die Straßenbaulösung aussieht. Vielleicht kommt man auch zu dem Ergebnis, dass die Grenzen des Fahrzeugwachstums in Hösbach erreicht sind.

Hösbacher Nachrichten 21.07.2022

Luftverschmutzung in Deutschland nach wie vor zu hoch,
Gefahr für Gesundheit und Ökosystem

Die Luftverschmutzung in Deutschland ist nach wie vor zu hoch. Nationale und internationale Gesetze und Verordnungen haben zwar dazu geführt, dass die Konzentration vieler Luftschadstoffe seit den 1990er Jahren stark abgenommen hat. Dennoch liegen einige Werte auf einem zu hohen Niveau. Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon stellen ein Problem für Gesundheit und Ökosysteme dar, warnt der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).

Gerade in Städten führen Abgase von Straßenverkehr, Heizungen und Industrie zu einem hohen Ausstoß dieser Luftschadstoffe. Die gesundheitlichen Folgen wie Reizungen der Atemwege, Kopfschmerzen oder Herz- Kreislauferkrankungen führen auch zu vorzeitigen Sterbefällen. Die WHO hat zudem ihre Empfehlungen der Grenzwerte im Jahr 2021 nach unten korrigiert – bei Stickstoffdioxid beispielsweise auf 10 µg/m³. Damit liegt die Empfehlung deutlich niedriger als der verbindliche EU-Grenzwert von 40 µg/m³. Und selbst dieser wird derzeit an einer Münchner Messstelle noch überschritten.  

Für das Ökosystem bedeuten die Schadstoffe in der Luft Stress. „Versauerung und Überdüngung der Böden sind auch eine Folge der Luftverschmutzung“, erklärt Kirsten Bähr, Umweltexpertin beim VSB. „Dadurch kommt es zu einer Verarmung der Ökosysteme und großen Schäden in der Landwirtschaft.“

Der VSB empfiehlt, Luftverschmutzung nicht nur lokal zu betrachten. Zwar ist in den Städten die Belastung in der Regel am höchsten, Windbewegungen transportieren die Schadstoffe jedoch auch in die entferntesten Regionen.  

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp:
www.verbraucherservice-bayern.de/themen/umwelt/problem-luftverschmutzung-in-deutschland

Schlechte Karten für schadstoffbelastete und lärmgeplagte Anwohner

Nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesgerichtshofs haben Anwohner von Straßen mit einem LKW-Durchfahrtsverbot, wie z.B. in der Hauptstraße Hösbach, keine rechtliche Möglichkeit dieses Verbot auch durchzusetzen. Selbst wenn das LKW-Durchfahrtsverbot als Maßnahme eines Luftreinhalteplan beschlossen wurde, wie z.B. in Stuttgart, gibt es keinen Anspruch auf Unterlassung. Der Schutz von Einzelinteressen sei nicht die Zielrichtung des Verbots.

Die Verbotsschilder dienen also, ähnlich wie Verkehrszeichen zur Geschwindigkeitbegrenzung, wohl vor allen Dingen zur Verschönerung des öffentlichen Raums. Freie Fahrt für freie LKWs!

Eröffnung Hauptstraße 2.Bauabschnitt- Ein Grund zum Feiern?

Am 9.5.2022 ist es soweit: Der 2. Bauabschnitt der Hauptstraße wird wieder für den Verkehr freigegeben. Freuen können sich alle Autofahrer aus nah und fern, die nun wieder auf dem kürzesten Weg durch Hösbach fahren dürfen. Eine schlaglochfreie Fahrbahn und lärmmindernder Asphalt sorgen für morgendlichen und abendlichen Fahrgenuss. Städtebauliche Verschönerungen und zahlreiche Parkplätze gibt es obendrein.

Die VIH sieht keinen Grund zum Jubeln

Es gibt aber auch Hösbacher, die die Eröffnung mit anderen Augen sehen. Wieso aber gibt es Kritik an dem schönen Ausbau? Wurden nicht sogar besondere, exclusive Symbole für Radfahrer auf die Fahrbahn gepinselt? Die Hauptkritik besteht darin, dass das wesentliche Leitziel des Integrierten städtedebaulichen Konzepts auch nach Fertigstellung des 2. Bauabschnitts weit verfehlt wird. Dies zeichnete sich bereits nach Beendigung des 1. Abschnitts ab. Leider will die Verwaltung und der Marktgemeinderat von dem einstimmigen Beschluss, der im Übrigen im Konsens mit den beteiligten Interessengruppen getroffen wurde, nichts mehr davon wissen. Nach den aktuellen Prognosen des regionalen Mobilitäts- und Siedlngskonzepts und dem Zwischenergebnis der verkehrstechnischen Untersuchung der A3 wird der Verkehr auf der Autobahn, und damit der Umleitungs- und Ausweichverkehr in Hösbach, weiter zunehmen.

Erinnerung an den einstimmigen Marktgemeinderats-Beschluss von 2011
Wie oft darf man die gleichen Fehler wiederholen?

Nicht jeder Plan kann erfolgreich umgesetzt werden, das ist nicht der Vorwurf. Der Vorwurf liegt in der Weigerung einer systematischen Vorgehensweise zur Lösung der Hösbacher Mobilitätsmisere. Für keine der umfangreichen Verkehrsuntersuchungen wurde jemals hinterfragt oder untersucht, warum deren Prognosen nicht eingetroffen sind. Stattdessen werden neue Gutachten in Auftrag gegeben, die dann neue Versprechen enthalten, die dann wieder nicht eingehalten werden. Es gibt ein Sammelsurium von Planungen streng getrennt nach Sektor. Für jeden Sektor werden nochmals feinsäuberlich nach Zuständigkeitsbereich getrennte Gutachten erstellt. So gibt es Gutachten für den Auto-Ortsverkehr und den Autobahnverkehr, im Fahrradbereich gibt es ein innerörtliches Radverkehrskonzepts und ein Radschnellwegkonzept, bei dem noch nichtmal die Zuständigkeiten klar sind. Im Nahverkehrsbereich gibt es ebenfalls konkurrierende Konzepte. Eine sektorübergreifende Planung findet nicht statt, obwohl dies seit Jahren gefordert wird. Bürger werden sowieso nicht nach Ihrer Meinung gefragt.

Beispiel Pilotprojekt Hösbacher Fahrradsymbole

Ein Beispiel was bei solch unabgestimmten Planungen herauskommt, sieht man an dem jüngsten Fahrradsymbol-Marketing-Gag. Grundsätzlich sind solche Symbole eine sinnvolle Sache um auf Fahrradverkehr aufmerksam zu machen. Aber abgesehen davon, dass ortsspezifische Symbole überflüssig und ehr verwirrend sind, wird gerade an der gefährlichsten Stelle am Ortseingang, an der es bisher hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen gab, Tempo 50 angeordnet. In diesem Bereich fällt eine Straßeneinmündung und die Querung für Fußgänger – und Radverkehr. Eine Kennzeichnung oder Orientierung für den ortsausfahrenden Fahrradverkehr zur Querung der Bundesstraße wurde vergessen.Es ist vollkommen unverständlich, wieso der Tempo 30 Bereich nicht bereits an der Verkehrsinsel beginnt, wie schon seit Jahrzehnten gefordert.

Tempo 50 am Ende der Teststrecke am östlichen Ortseingang

Hösbacher Nachrichten 05.05.2022

Lastschrifteinzug der Mitgliedsbeiträge 2021/22!

Wir Informieren Euch an dieser Stelle darüber, dass wir die fälligen Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2021/22 im Rahmen des SEPA-Lastschriftmandates am 18.05.2022 einziehen. Sollte sich bei Eurer Bankverbindung etwas geändert haben, bitten wir Euch uns bis zum 10.05.2022 darüber zu Informieren. Mitglieder welche die Beiträge bisher überwiesen haben, bitten wir diese termingerecht zu überweisen, oder uns ein Lastschriftmandat zu erteilen. Den Vordruck des Lastschriftmandates könnt Ihr Euch unter www.vihoesbach.de, in der Rubrik Dokumente herunterladen und ausdrucken. Einfach per Mail an olbrich@vihoesbach.de, oder bei Thomas Olbrich,  Hauptstr. 138, bzw. bei Hans-Peter Schmitt, Hauptstr. 5 in den Briefkasten einwerfen.
Vielen Dank Euer Kassenwart Thomas Olbrich.

30.000 Klicks!

Unsere Webseite nähert sich der 30.000er Marke, hier zeigt sich das große Interesse der Hösbacher an unseren Aktivitäten.
Nicht alles geschieht in der Öffentlichkeit, wie z.B. unsere Informationsveranstaltung im November2019. Der Großteil unserer Arbeit besteht aus Schriftwechseln mit Ministerien, Behörden, den Fraktionen des Gemeinderates, der Gemeindeverwaltung oder Umweltverbänden, Auswerten von Verkehrsdaten aus unserem Seitenradarmessgerät zu Verkehrsmengen und Geschwindigkeiten, welche an verschiedenen Stellen in Hösbach installiert sind. In unserer Bildergalerie findet Ihr Fotos zum Verkehrsgeschehen sowie von den Bauarbeiten in den bisherigen Bauabschnitten.
Wir danken Euch für Euer Interesse an unserer Ehrenamtlichen Arbeit!

Ziegeläcker -intelligent mobil

Beispiele, welche Überlegungen man für das Neubaugebiet Ziegeläcker und das benachbarte, geplante Neubaugebiet hätte anstellen können, finden sich in dem bundesweiten Projekt „Netzwerk Wohnen und Mobilität“ .Dort gibt es unter anderem auch einen Wohnquartiers-Check. Das Ergebnis für das Baugebiet Ziegeläcker fällt nicht sehr positiv aus:

Ergebnis Wohnquqrtiers-Check Ziegeläcker
Ergebnis Wohnquartiers-Check Ziegeläcker

Diese Vorschläge zur Verbesserung sieht das Netzwerk. Die passenden Handlungsleitfäden lassen sich hier ebenfalls herunterladen.

Neubaugebiet Ziegeläcker

Der Bebauungs- und Grünordnungsplan Ziegeläcker wurde zur frühzeitigen Beteiligung nach dem Baugesetzbuch ausgelegt. Es wurden hinsichtlich der Umweltauswirkungen z.B. tierökologische Untersuchungen durchgeführt, es gibt auch ein zukunftsfähiges Energieversorgungskonzept. Hinsichtlich der Mobilität wird die Möglichkeit einer „sektorenübergreifenden Vernetzung“ der Gebäude- und Mobilitätsinfrastruktur gesehen. In der Verkehrsuntersuchung findet sich davon allerdings nichts. Es geht vorwiegend um zusätzlichen Kfz-Verkehr, der über die Schöllkrippener- und Hauptstraße entsorgt wird. Die VIH hat zum Thema Mobilität eine Stellungnahme an das Hösbacher Planungsamt geschickt.

Ortstermin mit Grünen

Am 1.4. fand das schon seit längerer Zeit geplante Treffen mit Grünen-Politikern statt. Aus dem Bundestag nahm Niklas Wagener, vom Kreisvorstand Volker Goll und aus dem Hösbacher Gemeinderat Gerhard Engel an dem Gespräch teil. Nach einer kurzen Besichtigung der Verkehrssituation im 3.Bauabschnitt und Konfliktstellen an der Schöllkrippener Straße im Schneeschauer fand ein ausfürliches Gespräch zu den Hösbacher Mobilitätsthemen im Bistro des Biomarkts statt.

Die wesentlichen Kritikpunkte der Verkehrs-Initiative, keine Perspektive für eine Verbesserung der Verkehrsituation, isolierte Konzepte für Kfz, Fahrrad und Nahverkehr, keine Analyse bisheriger Konzepte, keine Fortschreibung des ISEK wurden erläutert. Weiterhin die Auswirkungen der neuen Baugebiete, die in erster Linie die ohnehin überlastete Schöllkrippener und Hauptstraße betreffen. Die Stellungnahme der Verkehrs-Initiative zum regionalen Mobilitäts- und Siedlungskonzept, das letztendlich ebenfalls eine düstere Prognose für Hösbach zeichnet, wurde übergeben. Kontrovers wurde diskutiert, ob die Verkehrsmisere besser mit Klein-Klein-Maßnahmen auf gemeindeeigenen Ortsstraßen gelöst werden kann oder besser mit einem Bedarfsplan für die Verkehrsinfrastruktur, wie es beispielsweise in dem von VCD vorgelegten Bundes-Mobilitätsgesetz vorgeschlagen wird.

Nach Vorliegen der verkehrstechnischen Untersuchung der A3 werden sicher weitere Gespräche notwendig werden.