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Bürgerversammlung

In der gestrigen Bürgerversammlung wurde unter anderem die Ausführungsplanung für den 2. Bauabschnitt der Hauptstraße vorgestellt. Gegenüber der Entwurfsplanung gab es keine wesentlichen Änderungen. Die Bauzeit ist von März 2020 bis 2023 geplant. Die Umleitungsstrecke erfolgt über die Daimlerstraße, das Schulzentrum und die Schöllkrippener Straße. In diesem Bereich ist ein beidseitiges Halteverbot, aber nicht überall eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h geplant. Der Umleitungsverkehr kann also fließen.

Weiterhin gab es bezüglich der Verkehrsproblematik keine wesentlich neuen Erkenntnisse. Das beschlossene Nahmobilitätskonzept wurde erwähnt, nähere Erläuterungen dazu gab es nicht. Die Verkehrs-Initiative hat 2 Anträge zur Versammlung gestellt. Das neue Gutachten des Staatlichen Bauamts, der Autobahndirektion und der Regierung von Unterfranken soll sich vorwiegend mit der Flüssigkeit des A3 Verkehrs beschäftigen. Der Ortsverkehr in Hösbach soll hierin keine Rolle spielen. Zum Thema Lichtsignalanlage Robert-Kochstraße gibt es weitere Ortstermine. Probleme mit der Fußgängersicherheit wurden von Zuhörern geschildert.

Freizeit, Sport und Spiel

Unter dieser Rubrik wurde die Machbarkeitsstudie zum Radschnellweg im Aschafftal vorgestellt. Die Kosten von ca. 10 Mio€ für die Verbesserung des Hösbacher Freizeit- und Sportangebots sind allerdings erheblich. Die Verkehrs-Initiative hatte dieses Projekt eigentlich als mögliche Maßnahme zu Verlagerung des individuellen KfZ-Verkehrs gesehen, das im Rahmen eines neuen Mobilitätskonzepts von den Straßenbaubehörden untersucht werden sollte. Dazu liegt seit einigen Monaten auch eine Stellungnahme der VIH vor.

So blieb bei den Hösbacher Bürgern, die sich um eine Verkehrswende Gedanken machen, doch sehr viel Ernüchterung übrig.

Ampel Robert-Koch-Str

Seit einigen Tagen wurde die Ampelregelung während der Nachtzeiten, wie bereits vor einem Jahr vorgeschlagen, nun doch geändert. Die Ampel zeigt während der Nachtzeiten rot. Fahrzeuge, die sich mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h nähern, erhalten das Grünsignal und können ohne abzubremsen durchfahren. Erste Auswertungen zeigen, dass die Geschwindigkeit V85 (85% der Fahrzeuge fahren höchstens mit dieser Geschwindigkeit bzw. „nur“ 15% fahren schneller) am westlichen Ortseingang um mehr als 5km/h gesenkt werden konnte.

Verglichen wurden die Durchschnittsgeschwindigkeiten während der Nachtstunden von 23-5 Uhr vom 4.2.19 -9.2.19 mit denen von 14.10.-19.10.19. Die Anzahl der Fahrzeuge im Vergleich der beiden Wochen in diesem Zeitraum nahm um 13% zu. Die Maximalgeschwindigkeit im Wochendurchschnitt blieb allerdings unverändert bei 68 km/h. Die notorischen nächtlichen Schnellfahrer und Lärmverursacher lassen sich wohl von dieser Maßnahme nicht beeindrucken.

Neues Verkehrsgutachten

Das Ergebnis der internen Behördengespräche wurde am Wochenende im Main-Echo veröffentlicht. Geringfügige Veränderungen auf der A3 und am Stachus sollen jetzt die aktuellen Verkehrsverhältnisse verbessern. Irgendwann einmal, genaues weiß man noch nicht, soll ein neues Verkehrsgutachten erstellt werden. Seit über einem Jahr schreiben wir Briefe an den Markt Hösbach und führen Gespräche mit Gemeinderäten mit dem Ziel die bisherigen Maßnahmen aus dem ISEK zu evaluieren und das bisherige Konzept anzupassen und fortzuschreiben. Vor knapp einem Jahr veranstalteten wir eine Podiumsdiskussion mit dem Verkehrsplaner Prof.Dr.Follmann um den Isek-Prozess neu zu beleben und mit den verschiedenen Interessengruppen neu zu definieren. Alles vergeblich- das Straßenbauamt und die Autobahndirektion sollen nun alles regeln. Just diese Behörden, die Hösbach seit Jahrzehnten nur immer mehr KfZ-Verkehr beschert haben, für die Immissionsschutz vor Schadstoffen und Lärm ein Fremdwort sind, die in ihrem Ermessen nur den motorisierten Verkehr im Blick haben, diese Behörden sollen nun die Lösung entwickeln. Niemand darf sich wundern, wenn wir hier skeptisch sind.

Der Markt Hösbach verweigert zudem die Fortführung des ISEK-Prozesses. Das letzte geplante Treffen des Lenkungsausschusses im August letzten Jahres wurde mit der Begründung abgesagt, es gäbe keinen Gesprächsbedarf. Das ist die große Enttäuschung bzw. die große Täuschung des ISEK-Konsenses. Alle Gemeinderäte und Bürgermeister haben dem Konzept zugestimmt, jetzt wollen Sie nichts mehr davon wissen. Gesprächsthemen gäbe es genug:

Alle Leitziele wurden verfehlt

1. Die Verkehrsbelastung wurde nicht reduziert, sondern erhöht.
2. Die Immissionen wurden nicht reduziert, die untere Verkehrsbehörde verhindert immer noch Maßnahmen zur Lärmreduzierung
3. Die Verkehrssicherheit wurde nur für den Kfz-Verkehr verbessert. An der Ampelanlage Robert-Kochstraße verschlechterte sich die Sicherheit für Fußgänger, da sie ihre Grünphasen mit den linksabbiegenden Autos teilen müssen und dafür 3x so lange warten müssen.
4. Noch immer sind nicht alle damals beschlossenen Maßnahmen umgesetzt worden.
5.Eine Wirksamkeitsprüfung der Maßnahmen nach 4-5 Jahren hat nie stattgefunden.
6. Ausführliche öffentliche Informationen zu dem anstehenden 2. und 3. Bauabschnitt der Hauptstraße gibt es nicht.

Was müsste das neue Gutachten beinhalten?

Man darf gespannt sein, wie die Ergebnisse des neuen Gutachtens ausfallen. Ohne entsprechende öffentliche Beteiligung kann man sich das Gutachten sparen. Genauso ohne eine gründliche Analyse der bisherigen Gutachten. Hauptuntersuchungsgegenstand müssten Alternativen zum Kfz -Verkehr, also Bus , Bahn und Fahrrad sein und wie eine wirksame Verlagerung erreicht werden könnte. Falls man es mit straßenbaulichen Maßnahmen versuchen sollte, gibt es zur Entlastungsstraße keine Alternative.

Radeln zur IAA

Am 14.9.2019 findet in Frankfurt anlässlich zur IAA eine Sternfahrt und Demonstration gegen die autofixierte Verkehrspolitik statt. Es gibt die Möglichkeit im Rahmen der Sternfahrt auch ab Aschaffenburg dorthin zu radeln. Wer Zeit hat, ist herzlich dazu eingeladen.

Treffpunkt
14.9.2019 Aschaffenburg : 9:10 Uhr Großmutterwiese
Hösbach : 8:45 Uhr Junge Mitte

Die kompletten Informationen dazu gibt’s hier.

Hösbacher Verkehrssommer

A3 Baustelle

Die Autoschlangen in Hösbach werden durch die A3 Baustelle wieder länger. Die Rekordzahlen aus dem letzten Jahr wurden zwar bisher nicht erreicht, insofern hat der Behörden-Notfallplan zumindest eine gewisse Verringerung der Verkehrsmengen bewirkt. Wurden im letzten Jahr noch 21.000 Fahrzeuge gezählt, waren es in diesem Jahr bisher „nur“ 17.000 Fahrzeuge.

Verkehrszahlen der letzten 3 Wochen. Zum Vergleich die Woche vor Baustellenbeginn mit „Normalverkehr“

Mögen Verwaltung und Marktgemeinderat damit zufrieden sein, die Anwohner sind es nicht, vor allen Dingen aufgrund der nächtlichen Verkehrs- und Lärmbelastung und der unwirksamen innerörtlichen Verkehrskontrollen.

Radschnellweg Aschafftal

Dem bundesweiten Trend folgend soll nun auch im Aschafftal ein Radschnellweg geplant werden. Es gibt zwar noch kein Rechtsverfahren und keinen Baulastträger für eine solche Baumaßnahme, aber damit kann auf die bisherigen, gescheiterten Verkehrskonzepte und Fehlprognosen noch ein grün angestrichenes Konzept draufgelegt werden. Gebaut ist der Radschnellweg noch lange nicht und das Problem der fehlenden A3 -Umleitungsstrecke bei zunehmendem Kfz -Verkehr wird damit nicht gelöst. Die VIH hat der Kreisverwaltung und dem Planer dazu eine Stellungnahme geschickt.

Innerörtliches Fahrradkonzept

Vor einigen Monaten hat der Marktgemeinderat ein Nahmobilitätskonzept beschlossen. Im Vorgriff darauf, hat die Fraktion der Grünen Vorschläge zu einem innerörtlichen Fahrradkonzept vorgelegt. Die verunglückte Vorstellung und wunderliche Diskussion darüber hat wohl selbst professionelle BerichterstatterInnen des Main-Echo überfordert. Im Bericht des Main-Echo wurde der Antrag mit keiner Silbe erwähnt. Im Hauptausschuss soll nun darüber weiter beraten werden.

Eine systematische Fortschreibung und Evaluierung des ISEK-Verkehrskonzepts unter der Einbeziehung all der neuen Überlegungen, wie es die VIH seit einem Jahr vorschlägt, steht leider immer noch aus. Kein Wort zu mehr Kfz-Verkehr anstatt 30% weniger, keine Antwort darauf, wo 40% mehr Lkws bis zum Jahr 2030 fahren sollen. Lieber werden grüne Illusionen geweckt, die mit der Zeit durch die autofixierte Realität so langsam wieder verblassen.

Der „Mobilitätsminister“ist wieder in Berlin…

…die Verkehrsbelastung in Hösbach bleibt. Keine Antwort auf die Frage, wo 100.000 A3- Kraftfahrzeuge im Bedarfsumleitungsfall fahren sollen, keine Antwort wie die Lärm- und Schadstoffbelastung der Anwohner erträglicher gestaltet werden könnte, keine Antwort auf die Frage, wie noch 40% mehr Lkw bis zum Jahr 2030 verkraftet werden sollen. Klargestellt wurde nur, dass es keine Einschränkungen für den Kfz- Verkehr geben soll.

Hier zum Nachhören:

Quelle:Sendebeitrag Bayerischer Rundfunk Bayern 1 vom 17.7.2019
Quelle:Sendebeitrag Bayerischer Rundfunk Bayern 2 vom 17.7.2019

Neue Klage gegen Verkehrsbehörde

Aufgrund der erneuten Entscheidung der unteren Verkehrsbehörde des Landratsamts Aschaffenburg, am westlichen Ortseingang in Hösbach Tempo 30 nicht anzuordnen, wurde am 7.6.2019 eine weitere Verpflichtungsklage zum Erlass einer verkehrsrechtlichen Anordnung erhoben. Obwohl das Verwaltungsgericht Würzburg bereits eine unzumutbare Lärmbelastung in dem betreffenden Bereich festgestellt hat, weigert sich das Landratsamt weiterhin mit fadenscheinigen Begründungen die Lärmbelastung am westlichen Ortseingang zu senken. Es bestehen nach wie vor erhebliche Zweifel an der Ermessensfehlerfreiheit der Entscheidung.

Fridays for future

Am Freitag vor den Pfingstferien fand im Rahmen des Nachholunterrichts am Hanns-Seidel-Gymnasium ein Gespräch mit den Demonstranten und Vertretern der VIH statt. Nach einem Vortrag zu Klima und Mobilität wurde die Verkehrssituation am Schulzentrum und das Mobilitätsverhalten der Schüler diskutiert. Zumindest die anwesenden Schüler folgten nicht dem Durchschnittstrend in Deutschland, nach dem 25% der Schüler mit dem Auto zur Schule gebracht werden, selbst wenn deren Schule nur 1 km entfernt liegt.

Critical Mass

Critical mass (engl., dt. ‚kritische Masse‘) ist ein Trend in vielen Städten der Welt, bei der sich RadfahrerInnen scheinbar zufällig und unorganisiert treffen, um mit gemeinsamen Fahrten durch Ihre Innenstädte mit ihrer bloßen Menge auf ihre Belange und Rechte gegenüber dem Autoverkehr aufmerksam zu machen.
Organisation? Es gibt keine! Critical Mass organisiert sich von selbst.
JedeR mit einem Fahrrad ist willkommen!

Regeln

Mehr als 15 Fahrradfahrer dürfen einen geschlossenen Verband bilden. Sie dürfen zu zweit nebeneinander fahren und einen Fahrstreifen belegen. (§27 Abs.1 StVO)

Es gilt die Straßenverkehrs-Ordnung.

Die Masse bleibt zusammen, insbesondere beim Überqueren von Kreuzungen. Zur Sicherheit der kritischen Radfahrermasse wird an Kreuzungen und Kreisverkehren gecorkt, d.h. andere Fahrzeuge können nicht in die kritische Masse fahren.

Wie das mit dem Corken geht, wird hier erklärt.

Wenn RadfahrerInnnen an der Spitze der Gruppe über eine grüne Ampel fahren, fahren die nachfolgenden hinterher, auch wenn die Ampel auf rot wechselt.

Es gibt keinen Organisator, Veranstalter oder Anführer. Wer vorne fährt bestimmt die Route.

Die Geschwindigkeit bleibt moderat, damit die Gruppe zusammenbleibt.

Jeder der mitfährt ist für sich selbst und für sein verkehrstaugliches Rad verantwortlich.

In der Region treffen sich Gruppen am letzten Freitag des Monats z.B.
um 18:00 Uhr Hösbach, Junge Mitte
um 19:00 Uhr Aschaffenburg, Theaterplatz