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Fridays for future

Am Freitag vor den Pfingstferien fand im Rahmen des Nachholunterrichts am Hanns-Seidel-Gymnasium ein Gespräch mit den Demonstranten und Vertretern der VIH statt. Nach einem Vortrag zu Klima und Mobilität wurde die Verkehrssituation am Schulzentrum und das Mobilitätsverhalten der Schüler diskutiert. Zumindest die anwesenden Schüler folgten nicht dem Durchschnittstrend in Deutschland, nach dem 25% der Schüler mit dem Auto zur Schule gebracht werden, selbst wenn deren Schule nur 1 km entfernt liegt.

Critical Mass

Critical mass (engl., dt. ‚kritische Masse‘) ist ein Trend in vielen Städten der Welt, bei der sich RadfahrerInnen scheinbar zufällig und unorganisiert treffen, um mit gemeinsamen Fahrten durch Ihre Innenstädte mit ihrer bloßen Menge auf ihre Belange und Rechte gegenüber dem Autoverkehr aufmerksam zu machen.
Organisation? Es gibt keine! Critical Mass organisiert sich von selbst.
JedeR mit einem Fahrrad ist willkommen!

Regeln

Mehr als 15 Fahrradfahrer dürfen einen geschlossenen Verband bilden. Sie dürfen zu zweit nebeneinander fahren und einen Fahrstreifen belegen. (§27 Abs.1 StVO)

Es gilt die Straßenverkehrs-Ordnung.

Die Masse bleibt zusammen, insbesondere beim Überqueren von Kreuzungen. Zur Sicherheit der kritischen Radfahrermasse wird an Kreuzungen und Kreisverkehren gecorkt, d.h. andere Fahrzeuge können nicht in die kritische Masse fahren.

Wie das mit dem Corken geht, wird hier erklärt.

Wenn RadfahrerInnnen an der Spitze der Gruppe über eine grüne Ampel fahren, fahren die nachfolgenden hinterher, auch wenn die Ampel auf rot wechselt.

Es gibt keinen Organisator, Veranstalter oder Anführer. Wer vorne fährt bestimmt die Route.

Die Geschwindigkeit bleibt moderat, damit die Gruppe zusammenbleibt.

Jeder der mitfährt ist für sich selbst und für sein verkehrstaugliches Rad verantwortlich.

In der Region treffen sich Gruppen am letzten Freitag des Monats z.B.
um 18:00 Uhr Hösbach, Junge Mitte
um 19:00 Uhr Aschaffenburg, Theaterplatz

Tempo 30 am westlichen Ortseingang erneut abgelehnt

Ein halbes Jahr nach dem das Verwaltungsgericht Würzburg der unteren Verkehrsbehörde des Aschaffenburger Landratsamts eine rechtsirrige Auffassung in Sachen Verkehrslärmschutzverordnung bescheinigt hat, erlässt das Landratsamt erneut einen Ablehnungsbescheid für den ca. 170m langen Abschnitt am westlichen Ortseingang von Hösbach.

Begründet wird dies unter anderem damit, dass den Anwohnern der Hauptstraße grundsätzlich mehr Verkehrslärm zuzumuten ist. Weiterhin würde durch die verlängerte Reisezeit (8 Sekunden!) der ÖPNV unattraktiver, was wiederum dazu führen würde, dass potentielle Fahrgäste statt den Bus wieder den eigenen PkW nutzen würden. Außerdem sollte der Verkehr in den Kahlgrund über die Schöllkrippener Straße und die AB 10 möglichst zügig abgeleitet werden.

Ob solcher Argumente darf die Frage gestellt werden, ob die Vertreter der Verkehrsbehörde jemals das Hösbacher Verkehrskonzept begriffen oder wenigstens durchgelesen haben. Weiterhin darf man sich die grundsätzliche Frage stellen, wie mit solchen Behörden die erforderliche Verkehrswende gestaltet werden soll. Offen ist auch, ob Bürgermeister, Verwaltung und Gemeinderat in Hösbach weiterhin den Kopf in den Sand stecken. Viel Hoffnung auf Unterstützung besteht nicht, da der Dialog mit den Bürgern im Rahmen des ISEK-Lenkungsausschusses weiterhin verweigert wird. Das Scheitern des vor 7 Jahren beschlossenen Verkehrskonzepts wird unter den Teppich gekehrt. Das Problem 100.000 Fahrzeuge pro Tag im Umleitungsfall durch das Hösbacher Hauptstraßen-Nadelöhr zu schleusen wird weiter totgeschwiegen.

Sicherheitsrisiko Ampel Robert-Kochstr/Hauptstr

Am 30.4.19 wurde die neue Lichtsignalanlage an der Einmündung Robert-Kochstr zur Hauptstraße in Betrieb genommen. Wie geplant vermindert sie die Attraktivität für den motorisierten Verkehr, die Stauschlangen zu den Hauptbelastungszeiten wurden etwas länger.

Grünsignal sowohl für Linksabbieger als auch für Fußgänger über die Robert-Kochstr

Eine Verbesserung für die Sicherheit bedeutet sie nicht unbedingt. Sowohl für Fußgänger, als auch für den abbiegenden Autoverkehr zeigt die Ampel gleichzeitig Grün, weitere Warnsignale gibt es nicht. Wer sich also als Fußgänger, Radfahrer oder als abbiegender Autofahrer auf das Grünsignal verlässt, könnte sich im Krankenhaus oder in der Autowerkstatt wiederfinden.

In der Hösbacher Hauptstraße hat man sich schon an so viele Verkehrsbesonderheiten gewöhnt, man wird sich wohl auch an diese Spezialität gewöhnen müssen.

Suburbanes Chaos

…Wir brauchen eine massive Reduzierung des Autoverkehrs – nicht nur in den Innenstädten. Denn besonders große Verkehrsprobleme gibt es an den Stadträndern. Dieses suburbane Chaos ist klimapolitisch viel schlimmer als das, was wir in den Innenstädten haben. Am Stadtrand herrscht das eigentliche Chaos und der Stau und zugleich ist der ÖPNV dort schlecht ausgebaut…

Das sagt der Verkehrsexperte Heiner Monheim in einem aktuellen Interview zum Thema City-Maut . Er beschreibt damit treffend die Verkehrssituation in Hösbach. Gestern und vorgestern, bei Vollstau auf der A3 ließ sich das besonders gut wieder einmal feststellen. Weiter sagt er in dem Interview:

… Wir brauchen Mut zu einer Entmotorisierungspolitik. Zwei Drittel aller Autos müssen verschwinden, und zwar nicht nur von den Straßen, sondern auch von den Parkplätzen. Denn Verkehr entsteht im Wesentlichen auch aus einem Überangebot an Stellplätzen…

Wie lange wird es wohl dauern, bis sich diese Erkenntnisse im Landkreis Aschaffenburg durchsetzen? Für die Hauptstraßenplanung wird es dann zu spät sein. Vielleicht geht ja aber die Bezirkshauptstadt mit gutem Beispiel voran:

Präsentationen Zukunftskongress

Auf seiner Webseite hat der ADFC Aschaffenburg dankenswerterweise die Präsentationen von dem Zukunftskongress Bayerischer Untermain „Mobilität von Morgen“ am 30.3.2019 zum Herunterladen freigegeben. Unter zahlreichen Informationen und Ideen findet sich hier auch Vorschläge zum Radschnellweg Hösbach-Aschaffenburg und zu Shared-Space-Projekten. Die Referentin hält Shared-Space Lösungen bis zu einer täglichen Verkehrsstärke von 18.000 Fahrzeugen für möglich.
Interessante Informationen enthält auch der Vortrag zum Radverkehrskonzept des Nachbarlandkreises Miltenberg. Hier gibt es für den Landkreis Aschaffenburg noch viel nachzuholen.

Hösbach auf dem 171. Platz

Seit heute liegen die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2018 vor. Erstmals ist Hösbach bei den Städten < 20.000 Einwohner darin aufgeführt. Im Städteranking erreicht Hösbach den 171. Platz von 186 Orten in dieser Größenklasse. Immerhin gibt es damit in Deutschland noch mindestens 14 Orte die noch fahrradunfreundlicher sind. Für das geplante Nahverkehrskonzept gibt es infolgedessen Herausforderungen und Aufgaben genug.

Aschaffenburg, im Ranking der Städte von 50.000-100.000 Einwohnern, belegte den 28. Platz (von 106 Städten in dieser Größenklasse) und zeigte leichte Verbesserungen.

Straße zurückerobern…

dieser Themenschwerpunkt des VCD stößt nicht bei allen Autofahrern auf Verständnis.

Zum Beispiel müssen Fußgänger mit Handwagen den rechten Rand der Fahrbahn benutzen. Viele Autofahrer reagieren darauf mit Hupen und Kopfschütteln, wohl in Unkenntnis der Straßenverkehrsordnung. Zur Auffrischung hier die geltende Straßenverkehrsregel:

StVO§ 25 Fußgänger

(2) Wer zu Fuß geht und Fahrzeuge oder sperrige Gegenstände mitführt, muss die Fahrbahn benutzen, wenn auf dem Gehweg oder auf dem Seitenstreifen andere zu Fuß Gehende erheblich behindert würden. Benutzen zu Fuß Gehende, die Fahrzeuge mitführen, die Fahrbahn, müssen sie am rechten Fahrbahnrand gehen; vor dem Abbiegen nach links dürfen sie sich nicht links einordnen.