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Verkehrsreiches Wochenende

Die Ortsdurchfahrt und die Nerven der Anwohner wurden am Samstag wieder ordentlich strapaziert. Über 1300 Fahrzeuge pro Stunde wälzten sich um die Mittagszeit durch den Ort. Grund war wieder mal eine „kleine Störung „auf der A3.

Autoschlangen aufgrund einer Störung auf der A3
Der ein oder andere Lk w ist auch am Wochenende unterwegs
Motorradfahrer sorgten für den richtigen Sound
Auf der anderen Fahrspur das gleiche Bild

An den Werktagen sieht es, auch nach Beendigung der Instandsetzungsarbeiten der A3, nicht besser aus: für über 13000 Fahrzeuge täglich ist die Hauptstraße der schönste oder schnellste Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Mit den Beschlüssen des sogenannten Klimapakets der Bundesregierung vom letzten Freitag dürfen sich viele dieser Autofahrer freuen: die Pendlerpauschale wird erhöht, also kein Grund das gewohnte Mobilitätsverhalten zu ändern.

Auch diese Hoffnung auf weniger Autos aus Klimaschutzgründen hat sich damit in weiterhin schadstoffhaltige Luft aufgelöst.

VI Hösbach e.V.

Radtour zur IAA-Demo

Hunderte Fahrradfahrer machten sich letzten Samstag bei strahlendem Wetter aus Aschaffenburg auf den Weg nach Frankfurt um für eine bessere Verkehrspolitik zu demonstrieren. Vom Treffpunkt in Hösbach an der Jungen Mitte starteten ebenfalls etliche Radler.

Die A661 wurde als Radschnellweg genutzt

Obwohl die Strecke teilweise über eine für Kfz gesperrte Autobahn führte, erreichten wir aufgrund des erhöhten (Fahrrad-) Verkehrsaufkommens erst mit 45 Minuten Verspätung das Ziel am Frankfurter Messeturm.

Erhöhtes Verkehrsaufkommen und Fahrradstau im Frankfurter Osten
Zigtausende drängelten sich am Ziel zur Rednerbühne

Radeln zur IAA

Am 14.9.2019 findet in Frankfurt anlässlich zur IAA eine Sternfahrt und Demonstration gegen die autofixierte Verkehrspolitik statt. Es gibt die Möglichkeit im Rahmen der Sternfahrt auch ab Aschaffenburg dorthin zu radeln. Wer Zeit hat, ist herzlich dazu eingeladen.

Treffpunkt
14.9.2019 Aschaffenburg : 9:10 Uhr Großmutterwiese
Hösbach : 8:45 Uhr Junge Mitte

Die kompletten Informationen dazu gibt’s hier.

Hösbacher Verkehrssommer

A3 Baustelle

Die Autoschlangen in Hösbach werden durch die A3 Baustelle wieder länger. Die Rekordzahlen aus dem letzten Jahr wurden zwar bisher nicht erreicht, insofern hat der Behörden-Notfallplan zumindest eine gewisse Verringerung der Verkehrsmengen bewirkt. Wurden im letzten Jahr noch 21.000 Fahrzeuge gezählt, waren es in diesem Jahr bisher „nur“ 17.000 Fahrzeuge.

Verkehrszahlen der letzten 3 Wochen. Zum Vergleich die Woche vor Baustellenbeginn mit „Normalverkehr“

Mögen Verwaltung und Marktgemeinderat damit zufrieden sein, die Anwohner sind es nicht, vor allen Dingen aufgrund der nächtlichen Verkehrs- und Lärmbelastung und der unwirksamen innerörtlichen Verkehrskontrollen.

Radschnellweg Aschafftal

Dem bundesweiten Trend folgend soll nun auch im Aschafftal ein Radschnellweg geplant werden. Es gibt zwar noch kein Rechtsverfahren und keinen Baulastträger für eine solche Baumaßnahme, aber damit kann auf die bisherigen, gescheiterten Verkehrskonzepte und Fehlprognosen noch ein grün angestrichenes Konzept draufgelegt werden. Gebaut ist der Radschnellweg noch lange nicht und das Problem der fehlenden A3 -Umleitungsstrecke bei zunehmendem Kfz -Verkehr wird damit nicht gelöst. Die VIH hat der Kreisverwaltung und dem Planer dazu eine Stellungnahme geschickt.

Innerörtliches Fahrradkonzept

Vor einigen Monaten hat der Marktgemeinderat ein Nahmobilitätskonzept beschlossen. Im Vorgriff darauf, hat die Fraktion der Grünen Vorschläge zu einem innerörtlichen Fahrradkonzept vorgelegt. Die verunglückte Vorstellung und wunderliche Diskussion darüber hat wohl selbst professionelle BerichterstatterInnen des Main-Echo überfordert. Im Bericht des Main-Echo wurde der Antrag mit keiner Silbe erwähnt. Im Hauptausschuss soll nun darüber weiter beraten werden.

Eine systematische Fortschreibung und Evaluierung des ISEK-Verkehrskonzepts unter der Einbeziehung all der neuen Überlegungen, wie es die VIH seit einem Jahr vorschlägt, steht leider immer noch aus. Kein Wort zu mehr Kfz-Verkehr anstatt 30% weniger, keine Antwort darauf, wo 40% mehr Lkws bis zum Jahr 2030 fahren sollen. Lieber werden grüne Illusionen geweckt, die mit der Zeit durch die autofixierte Realität so langsam wieder verblassen.

Der „Mobilitätsminister“ist wieder in Berlin…

…die Verkehrsbelastung in Hösbach bleibt. Keine Antwort auf die Frage, wo 100.000 A3- Kraftfahrzeuge im Bedarfsumleitungsfall fahren sollen, keine Antwort wie die Lärm- und Schadstoffbelastung der Anwohner erträglicher gestaltet werden könnte, keine Antwort auf die Frage, wie noch 40% mehr Lkw bis zum Jahr 2030 verkraftet werden sollen. Klargestellt wurde nur, dass es keine Einschränkungen für den Kfz- Verkehr geben soll.

Hier zum Nachhören:

Quelle:Sendebeitrag Bayerischer Rundfunk Bayern 1 vom 17.7.2019
Quelle:Sendebeitrag Bayerischer Rundfunk Bayern 2 vom 17.7.2019

Neue Klage gegen Verkehrsbehörde

Aufgrund der erneuten Entscheidung der unteren Verkehrsbehörde des Landratsamts Aschaffenburg, am westlichen Ortseingang in Hösbach Tempo 30 nicht anzuordnen, wurde am 7.6.2019 eine weitere Verpflichtungsklage zum Erlass einer verkehrsrechtlichen Anordnung erhoben. Obwohl das Verwaltungsgericht Würzburg bereits eine unzumutbare Lärmbelastung in dem betreffenden Bereich festgestellt hat, weigert sich das Landratsamt weiterhin mit fadenscheinigen Begründungen die Lärmbelastung am westlichen Ortseingang zu senken. Es bestehen nach wie vor erhebliche Zweifel an der Ermessensfehlerfreiheit der Entscheidung.

Fridays for future

Am Freitag vor den Pfingstferien fand im Rahmen des Nachholunterrichts am Hanns-Seidel-Gymnasium ein Gespräch mit den Demonstranten und Vertretern der VIH statt. Nach einem Vortrag zu Klima und Mobilität wurde die Verkehrssituation am Schulzentrum und das Mobilitätsverhalten der Schüler diskutiert. Zumindest die anwesenden Schüler folgten nicht dem Durchschnittstrend in Deutschland, nach dem 25% der Schüler mit dem Auto zur Schule gebracht werden, selbst wenn deren Schule nur 1 km entfernt liegt.

Critical Mass

Critical mass (engl., dt. ‚kritische Masse‘) ist ein Trend in vielen Städten der Welt, bei der sich RadfahrerInnen scheinbar zufällig und unorganisiert treffen, um mit gemeinsamen Fahrten durch Ihre Innenstädte mit ihrer bloßen Menge auf ihre Belange und Rechte gegenüber dem Autoverkehr aufmerksam zu machen.
Organisation? Es gibt keine! Critical Mass organisiert sich von selbst.
JedeR mit einem Fahrrad ist willkommen!

Regeln

Mehr als 15 Fahrradfahrer dürfen einen geschlossenen Verband bilden. Sie dürfen zu zweit nebeneinander fahren und einen Fahrstreifen belegen. (§27 Abs.1 StVO)

Es gilt die Straßenverkehrs-Ordnung.

Die Masse bleibt zusammen, insbesondere beim Überqueren von Kreuzungen. Zur Sicherheit der kritischen Radfahrermasse wird an Kreuzungen und Kreisverkehren gecorkt, d.h. andere Fahrzeuge können nicht in die kritische Masse fahren.

Wie das mit dem Corken geht, wird hier erklärt.

Wenn RadfahrerInnnen an der Spitze der Gruppe über eine grüne Ampel fahren, fahren die nachfolgenden hinterher, auch wenn die Ampel auf rot wechselt.

Es gibt keinen Organisator, Veranstalter oder Anführer. Wer vorne fährt bestimmt die Route.

Die Geschwindigkeit bleibt moderat, damit die Gruppe zusammenbleibt.

Jeder der mitfährt ist für sich selbst und für sein verkehrstaugliches Rad verantwortlich.

In der Region treffen sich Gruppen am letzten Freitag des Monats z.B.
um 18:00 Uhr Hösbach, Junge Mitte
um 19:00 Uhr Aschaffenburg, Theaterplatz

Tempo 30 am westlichen Ortseingang erneut abgelehnt

Ein halbes Jahr nach dem das Verwaltungsgericht Würzburg der unteren Verkehrsbehörde des Aschaffenburger Landratsamts eine rechtsirrige Auffassung in Sachen Verkehrslärmschutzverordnung bescheinigt hat, erlässt das Landratsamt erneut einen Ablehnungsbescheid für den ca. 170m langen Abschnitt am westlichen Ortseingang von Hösbach.

Begründet wird dies unter anderem damit, dass den Anwohnern der Hauptstraße grundsätzlich mehr Verkehrslärm zuzumuten ist. Weiterhin würde durch die verlängerte Reisezeit (8 Sekunden!) der ÖPNV unattraktiver, was wiederum dazu führen würde, dass potentielle Fahrgäste statt den Bus wieder den eigenen PkW nutzen würden. Außerdem sollte der Verkehr in den Kahlgrund über die Schöllkrippener Straße und die AB 10 möglichst zügig abgeleitet werden.

Ob solcher Argumente darf die Frage gestellt werden, ob die Vertreter der Verkehrsbehörde jemals das Hösbacher Verkehrskonzept begriffen oder wenigstens durchgelesen haben. Weiterhin darf man sich die grundsätzliche Frage stellen, wie mit solchen Behörden die erforderliche Verkehrswende gestaltet werden soll. Offen ist auch, ob Bürgermeister, Verwaltung und Gemeinderat in Hösbach weiterhin den Kopf in den Sand stecken. Viel Hoffnung auf Unterstützung besteht nicht, da der Dialog mit den Bürgern im Rahmen des ISEK-Lenkungsausschusses weiterhin verweigert wird. Das Scheitern des vor 7 Jahren beschlossenen Verkehrskonzepts wird unter den Teppich gekehrt. Das Problem 100.000 Fahrzeuge pro Tag im Umleitungsfall durch das Hösbacher Hauptstraßen-Nadelöhr zu schleusen wird weiter totgeschwiegen.