Bayerischer Badminton-Verband mit neuem Präsidium

Virtueller Verbandstag:

Am vergangenen Wochenende fand der erst virtuelle Verbandstag des Bayerischen Badmintonverbandes (BBV), dem der TV Goldbach und auch der TV Laufach nach wie vor angehören, statt. Im Vorfeld war schon offensichtlich, dass es zu deutlichen Veränderungen im Präsidium und im Vorstand des Verbandes kommen würde, denn drei Wochen zuvor informierte das Präsidium seine Mitglieder in einem Rundbrief. In diesem wurden „Interessierte zur Mitarbeit im Verband gesucht“. Zumindest für die Präsidiumsposten war diese Initiative wohl erfolgreich.

Das bisherige Präsidium:

Klar war, dass der bisher amtierende Präsident Klaus Sartoris (seit April 2014 im Amt) nicht mehr antreten wird. Mit Tobias Oertel und Jasmin Kuske (bisher kommissarisch), boten zwei weitere Vizepräsident*innen ihre Dienste nicht mehr an.

Somit verblieb nur noch Dr. Hans-Georg Weigand in seinem Amt als Vizepräsident. Der mittlerweile in Augsburg lebende Würzburger – Professor für Mathematik und Didaktik an der Uni Würzburg – wurde auch für die neue Amtsperiode 2021 – 2024 wiedergewählt. Er bleibt somit die Konstante in der Führungsriege des zweitgrößten Badminton Landesverbandes in Deutschland.

Das neue Präsidium:

Ein komplett neues Gesicht im Präsidium ist Kay Manazon, der einen schnellen Aufstieg innerhalb des Verbandes vorweisen kann. Erst im März 2021 übernahm er kommissarisch den Posten des Breitensportreferenten und nun wurde der Starnberger zum Vizepräsidenten „umfunktioniert“. Er führte lange Jahre einen großen Badmintonverein in Berlin, bevor es ihn u.a. beruflich an den Starnberger See „verschlug“. Vizepräsident Nummer drei ist Marcus Barnstorf. Ihm sind Führungspositionen im Verband nicht ganz neu, war er doch einige Jahre Bezirksvorsitzender in Schwaben. In seiner Amtszeit entwickelte sich Schwaben zu einem der führenden Bezirke im BBV. Damit ist seit langer Zeit mal wieder ein komplettes „Vizepräsidium“ auf einem Verbandstag gewählt worden.

Neuer Präsident des BBV ist nun Frank Schlosser (Foto), auch kein Unbekannter in der Funktionärsebene. Wie Barnstorf, war auch Schlosser einige Jahre Bezirksvorsitzender und brachte in seiner Amtszeit den Bezirk Mittelfranken massiv mit innovativen Ideen nach vorne. Der Oberligaspieler vom ESV Flügelrad Nürnberg kann aber auch auf eine Amtsperiode (2006 – 09) als Vizepräsident im Verband zurückblicken. Damals eine ziemlich turbulente Zeit des Umbruchs im BBV. Sportlich blickt er auf etliche Regionalligajahre zurück und stand auch im Zweitligaaufgebot des TV Dillingen. Die BBV-Mitglieder scheinen wohl die richtige Mischung aus Top-Funktionär und Top-Spieler an ihre Spitze gewählt zu haben.

Generell gilt zu sagen, dass der Verband in mehrfacher Hinsicht gut aufgestellt ist.

Die finanzielle Situation:

Ziemlich ungewöhnlich war der Aufruf der Verbandsführung im Januar 2021. Damals rief er seine Mitgliedsvereine auf, doch Ideen und kreative Anregungen mitzuteilen, mit denen diese finanziell nachhaltig unterstützt werden könnten. Hintergrund: der Verband hat Coronabedingt eingeplante Maßnahmen in Höhe von 30.000 € nicht durchführen können. Diese „Minderausgaben“ sollten nun Satzungskonform an die Mitgliedsvereine zurückfließen. Ein sicherlich nicht alltäglicher Vorgang. Weder im Sportverbandswesen, noch in dieser Pandemiegeprägten Zeit.

Die personelle Situation:

Auch personell legte der Verband in den vergangenen Jahren ordentlich zu, was den professionellen Bereich – sprich Hauptamtliche Stellen – betrifft.

 Als kleiner Einwurf sei hier ein Satz des ehemaligen Schiedsrichterobmanns des BBV erlaubt. Herbert Ott schrieb auf seiner Homepage: „Ehrenamt und Professionalität schließen sich nicht gegenseitig aus. Das Gegenteil von professionell ist dilettantisch“.

Mit der eingeleiteten Strukturreform wurde die Verwaltung mit zwei hauptamtlich beschäftigten Angestellten bestückt, die viele Ehrenamtler im Verband gewaltig entlasten. Am Landesleistungsstützpunkt in Nürnberg sind mittlerweile drei hauptamtliche Trainer beschäftigt. Zu Lukas Gunzelmann und Nikolai Toennesen kam nun noch Tobias Wadenka dazu. Tobias startete vor Jahren dort als FSJ’ler und hat mittlerweile den Posten als „Landeslehrtrainer“ inne. Vor kurzem wurde er vom Deutschen Verband als „Trainer des Jahres 2020 im Nachwuchsbereich“ ausgezeichnet.

Im Medienbereich wurde in der abgelaufenen Amtsperiode eine Minijob-Stelle eingerichtet, die von Monika Weigert ausgeführt wird. Frisch ausgeschrieben ist eine Stelle als „Projekttrainer Talententwicklung“ auf Midijob-Basis. Dazu hat der BBV noch eine Stellenausschreibung zum „Vereinsberater“ (in Teil-/Vollzeit) veröffentlicht. Gerade dieser Posten dürfte eine enorm wichtige Investition in die „Nach-Corona“-Zeit sein.

Die Zukunftsperspektive:

Alles in allem gute Zukunftsaussichten für die Badmintonspieler*innen in Bayern, auch wenn Vorstandspositionen wie Schatzmeister*in, Schulsportreferent*in und Frauensportreferent*in noch nicht besetzt sind. Das seit längerem angestrebte Ziel, den Landesleistungsstützpunkt in Nürnberg vom DBV-Nachwuchsstützpunkt hin zum Bundesstützpunkt zu entwickeln, dürfte damit auf einem guten Weg sein.

Am 29. Mai 2021 steht der – ebenfalls erstmals virtuelle – Verbandstag des Hessischen Badminton-Verbandes an, dem wir ja sportlich seit 2015 als BVG Goldbach-Laufach angehören.

 

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