Archiv der Kategorie: Luftschadstoffe

Nulltempo in Hösbach

Einmal mehr hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Hauptstraßenortsdurchfahrt B26 nicht als Bedarfsumleitung für eine Bundesautobahn wie die A3 mit 100.000 Fahrzeugen am Tag, dazu noch mit hohem LkW -Anteil, geeignet ist. Die amtliche Bezeichung der Hauptstraße müsste geändert werden in Bedarfs-Stauzone. Die Verkehrsprognosen mit einer weiter steigender KfZ-Belastung von 8.000-15.000 Fahrzeugen am Tag auf der A3 im Bereich Hösbach lassen weitere Unfälle und Situationen dieser Art erwarten.

Für alle die nicht dabei waren und lieber wegschauen oder die Augen zumachen, hier ein paar kurze Eindrücke:

Hösbacher Nachrichten 21.07.2022

Luftverschmutzung in Deutschland nach wie vor zu hoch,
Gefahr für Gesundheit und Ökosystem

Die Luftverschmutzung in Deutschland ist nach wie vor zu hoch. Nationale und internationale Gesetze und Verordnungen haben zwar dazu geführt, dass die Konzentration vieler Luftschadstoffe seit den 1990er Jahren stark abgenommen hat. Dennoch liegen einige Werte auf einem zu hohen Niveau. Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon stellen ein Problem für Gesundheit und Ökosysteme dar, warnt der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).

Gerade in Städten führen Abgase von Straßenverkehr, Heizungen und Industrie zu einem hohen Ausstoß dieser Luftschadstoffe. Die gesundheitlichen Folgen wie Reizungen der Atemwege, Kopfschmerzen oder Herz- Kreislauferkrankungen führen auch zu vorzeitigen Sterbefällen. Die WHO hat zudem ihre Empfehlungen der Grenzwerte im Jahr 2021 nach unten korrigiert – bei Stickstoffdioxid beispielsweise auf 10 µg/m³. Damit liegt die Empfehlung deutlich niedriger als der verbindliche EU-Grenzwert von 40 µg/m³. Und selbst dieser wird derzeit an einer Münchner Messstelle noch überschritten.  

Für das Ökosystem bedeuten die Schadstoffe in der Luft Stress. „Versauerung und Überdüngung der Böden sind auch eine Folge der Luftverschmutzung“, erklärt Kirsten Bähr, Umweltexpertin beim VSB. „Dadurch kommt es zu einer Verarmung der Ökosysteme und großen Schäden in der Landwirtschaft.“

Der VSB empfiehlt, Luftverschmutzung nicht nur lokal zu betrachten. Zwar ist in den Städten die Belastung in der Regel am höchsten, Windbewegungen transportieren die Schadstoffe jedoch auch in die entferntesten Regionen.  

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp:
www.verbraucherservice-bayern.de/themen/umwelt/problem-luftverschmutzung-in-deutschland

Hösbacher Nachrichten 14.01.2021

Willkommen 2021!

Wir wünschen Euch ein frohes neues Jahr mit viel Glück und Zufriedenheit,
vor allem aber Gesundheit
und hoffen, dass Ihr Gut reingekommen seid!

Verkehrszahlen 2020!

Das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße war im vergangenen Jahr während der Corona-Einschränkungen deutlich niedriger als üblich. Etwas niedriger lagen auch die Feinstaubwerte. Im Jahresverlauf gab es lediglich 10 Überschreitungen des Tagesmittelwerts von 50 µg/m³. Das sind 3 weniger als im Jahr zuvor. Die aktuellen Daten finden sich in der Rubrik Fakten Verkehr- und Schadstoffbelastung.

Während der Zeiten ohne Einschränkungen lag die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung allerdings trotz der Baustellenumleitung deutlich über der Zielsetzung des ISEK von ca.10.000, bei teilweise über 12.000 Fahrzeugen pro Tag. Seitens des Verwaltung oder des Gemeinderats gibt es bisher immer noch keinen Plan zur Fortschreibung des ISEK Verkehrskonzepts.

Am westlichen Ortseingang ist durch die eingeklagte Tempo 30 Anordnung das Geschwindigkeitsniveau etwas gesunken. Die V85 -Geschwindigkeit, also die Geschwindigkeit, die 85% der Fahrer einhalten (15% halten sich ohnehin nicht an die Verkehrsregeln und fahren schneller), liegt seit Aufstellung der Schilder etwas niedriger.

Der „Mobilitätsminister“ist wieder in Berlin…

…die Verkehrsbelastung in Hösbach bleibt. Keine Antwort auf die Frage, wo 100.000 A3- Kraftfahrzeuge im Bedarfsumleitungsfall fahren sollen, keine Antwort wie die Lärm- und Schadstoffbelastung der Anwohner erträglicher gestaltet werden könnte, keine Antwort auf die Frage, wie noch 40% mehr Lkw bis zum Jahr 2030 verkraftet werden sollen. Klargestellt wurde nur, dass es keine Einschränkungen für den Kfz- Verkehr geben soll.

Hier zum Nachhören:

Quelle:Sendebeitrag Bayerischer Rundfunk Bayern 1 vom 17.7.2019
Quelle:Sendebeitrag Bayerischer Rundfunk Bayern 2 vom 17.7.2019

Offener Brief zum TOP 7 der Sitzung vom 06.06.2019 des Marktgemeinderates

Ein Tagesordnungspunkt, der es in sich hatte! Bereits 2017 wurde ein Grundsatzbeschluß über die Umsetzung des Baulandmodells und die damit verbundene Entwicklung von Neubaugebieten in Hösbach und seinen Ortsteilen gefasst. Die Verwaltung hatte in Ihrer aktuellen Beschlussvorlage abweichend vom Grundsatzbeschluss die Notwendigkeit der zeitgleichen Weiterentwicklung der beiden Gebiete in Hösbach vorgesehen. Darüber gab es von einem Marktgemeinderat heftige Gegenwehr, der darin nun plötzlich eine Ungleichbehandlung und Benachteiligung der Ortsteile sah. Dies wurde vom Rest so nicht gesehen und nach einer emotionalen Diskussion wird trotzdem für alle Beteiligten überraschend weiterhin am Grundsatzbeschluß festgehalten! Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben – das kann in ein paar Monaten schon ganz anders aussehen …

Das Thema Verkehrsbelastung durch die neuen Baugebiete wurde nur am Rande gestreift. Das vorhandene Straßensystem muß wohl nach Meinung von Verwaltung und Marktgemeinderat diese Mehrverkehre verkraften, was wir für falsch halten und auch nicht funktionieren wird. Da beide vorgesehenen Gebiete im Norden von Hösbach-Ort liegen und ein weiteres Gebiet in Wenighösbach vorgesehen ist wird der Verkehr auf der Schubert-, Tal-, Anker und Robert-Koch-Straße in den kommenden Jahren ständig zunehmen und die bisherige Ampelschaltung an der Einmündung zur Hauptstraße für noch mehr Lärm und Gestank sorgen! Hier ist der Link zu unserem „Offenen Brief“ zum Thema!!

Neuer Feinstaubsensor

Seit Anfang Februar gibt es einen weiteren Feinstaubsensor in Hösbach im Bereich Mühlstraße/Spessartstraße. Damit gibt es neben den Standorten an der Hauptstraße und in der Kirchenstraße nun eine 4. Mess-Stelle. Die aktuellen Daten finden Sie in der Luftdaten.info-Feinstaubkarte.

Die monatlichen VIH-Auswertungen finden Sie in der Rubrik Feinstaubdaten. In der Auswertung des Standorts Hösbach West sind zusätzlich die täglichen Verkehrszahlen enthalten.

Die Sensoren in der Hauptstraße sind auch in der Feinstaub-App eingetragen. In der Smartphone -Anwendung lassen sich Meßkurven und Tagesmittelwerte anzeigen. Weitere Informationen auf der Webseite des Herstellers.

Krankheitslasten aufgrund von Stickoxidbelastung

Eine umfangreiche Studie des Umwelt-Bundesamts hat die Auswirkungen der Stickoxid-Belastung auf die menschliche Gesundheit untersucht.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Krankheiten wie Asthma, Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Diabetes Typ2  durch Stickoxide in der Luft verursacht werden können und für viele vorzeitige Todesfälle verantwortlich sind. Dabei wurde nur die Auswirkung der Hintergrundbelastung untersucht. Verkehrsnahe Belastungen, wie z.B. in Hösbach mit höheren NOx -Konzentrationen wurden nicht berücksichtigt.

Nach der letzten amtlichen Kurzzeit-NOx -Messung in Hösbach vor 10 Jahren wurde eine Konzentration von 57 µg NOx ermittelt. Der Wert liegt deutlich über dem zulässigen Jahres mittel-Grenzwert von 40 µg.

Die Luftreinhaltepolitik der Regierung von Unterfranken beruht seither darauf, sicherheitshalber keine Messungen durchzuführen und auf dem Prinzip Hoffnung, dass alles von selbst irgendeinmal besser wird. Einen konkreten Plan zur Luftreinhaltung gibt es nach wie vor nicht.

Der Markt Hösbach und die Immissionsschutzabteilung des Landratsamts Aschaffenburg hat zu diesem Thema keine Meinung.