Archiv der Kategorie: Hauptstraße

Eröffnung Hauptstraße 2.Bauabschnitt- Ein Grund zum Feiern?

Am 9.5.2022 ist es soweit: Der 2. Bauabschnitt der Hauptstraße wird wieder für den Verkehr freigegeben. Freuen können sich alle Autofahrer aus nah und fern, die nun wieder auf dem kürzesten Weg durch Hösbach fahren dürfen. Eine schlaglochfreie Fahrbahn und lärmmindernder Asphalt sorgen für morgendlichen und abendlichen Fahrgenuss. Städtebauliche Verschönerungen und zahlreiche Parkplätze gibt es obendrein.

Die VIH sieht keinen Grund zum Jubeln

Es gibt aber auch Hösbacher, die die Eröffnung mit anderen Augen sehen. Wieso aber gibt es Kritik an dem schönen Ausbau? Wurden nicht sogar besondere, exclusive Symbole für Radfahrer auf die Fahrbahn gepinselt? Die Hauptkritik besteht darin, dass das wesentliche Leitziel des Integrierten städtedebaulichen Konzepts auch nach Fertigstellung des 2. Bauabschnitts weit verfehlt wird. Dies zeichnete sich bereits nach Beendigung des 1. Abschnitts ab. Leider will die Verwaltung und der Marktgemeinderat von dem einstimmigen Beschluss, der im Übrigen im Konsens mit den beteiligten Interessengruppen getroffen wurde, nichts mehr davon wissen. Nach den aktuellen Prognosen des regionalen Mobilitäts- und Siedlngskonzepts und dem Zwischenergebnis der verkehrstechnischen Untersuchung der A3 wird der Verkehr auf der Autobahn, und damit der Umleitungs- und Ausweichverkehr in Hösbach, weiter zunehmen.

Erinnerung an den einstimmigen Marktgemeinderats-Beschluss von 2011
Wie oft darf man die gleichen Fehler wiederholen?

Nicht jeder Plan kann erfolgreich umgesetzt werden, das ist nicht der Vorwurf. Der Vorwurf liegt in der Weigerung einer systematischen Vorgehensweise zur Lösung der Hösbacher Mobilitätsmisere. Für keine der umfangreichen Verkehrsuntersuchungen wurde jemals hinterfragt oder untersucht, warum deren Prognosen nicht eingetroffen sind. Stattdessen werden neue Gutachten in Auftrag gegeben, die dann neue Versprechen enthalten, die dann wieder nicht eingehalten werden. Es gibt ein Sammelsurium von Planungen streng getrennt nach Sektor. Für jeden Sektor werden nochmals feinsäuberlich nach Zuständigkeitsbereich getrennte Gutachten erstellt. So gibt es Gutachten für den Auto-Ortsverkehr und den Autobahnverkehr, im Fahrradbereich gibt es ein innerörtliches Radverkehrskonzepts und ein Radschnellwegkonzept, bei dem noch nichtmal die Zuständigkeiten klar sind. Im Nahverkehrsbereich gibt es ebenfalls konkurrierende Konzepte. Eine sektorübergreifende Planung findet nicht statt, obwohl dies seit Jahren gefordert wird. Bürger werden sowieso nicht nach Ihrer Meinung gefragt.

Beispiel Pilotprojekt Hösbacher Fahrradsymbole

Ein Beispiel was bei solch unabgestimmten Planungen herauskommt, sieht man an dem jüngsten Fahrradsymbol-Marketing-Gag. Grundsätzlich sind solche Symbole eine sinnvolle Sache um auf Fahrradverkehr aufmerksam zu machen. Aber abgesehen davon, dass ortsspezifische Symbole überflüssig und ehr verwirrend sind, wird gerade an der gefährlichsten Stelle am Ortseingang, an der es bisher hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen gab, Tempo 50 angeordnet. In diesem Bereich fällt eine Straßeneinmündung und die Querung für Fußgänger – und Radverkehr. Eine Kennzeichnung oder Orientierung für den ortsausfahrenden Fahrradverkehr zur Querung der Bundesstraße wurde vergessen.Es ist vollkommen unverständlich, wieso der Tempo 30 Bereich nicht bereits an der Verkehrsinsel beginnt, wie schon seit Jahrzehnten gefordert.

Tempo 50 am Ende der Teststrecke am östlichen Ortseingang

Neubaugebiet Ziegeläcker

Der Bebauungs- und Grünordnungsplan Ziegeläcker wurde zur frühzeitigen Beteiligung nach dem Baugesetzbuch ausgelegt. Es wurden hinsichtlich der Umweltauswirkungen z.B. tierökologische Untersuchungen durchgeführt, es gibt auch ein zukunftsfähiges Energieversorgungskonzept. Hinsichtlich der Mobilität wird die Möglichkeit einer „sektorenübergreifenden Vernetzung“ der Gebäude- und Mobilitätsinfrastruktur gesehen. In der Verkehrsuntersuchung findet sich davon allerdings nichts. Es geht vorwiegend um zusätzlichen Kfz-Verkehr, der über die Schöllkrippener- und Hauptstraße entsorgt wird. Die VIH hat zum Thema Mobilität eine Stellungnahme an das Hösbacher Planungsamt geschickt.

Das desintegrierte städtebauliche Entwicklungskonzept

in der jüngsten Ausgabe der Hösbacher Nachrichten wurde auf die Veröffentlichung der Fortschreibung des ISEK 2012 auf der Webseite des Markt Hösbach hingewiesen. Untersucht wurde allerdings, entgegen dem damaligen integrierten Ansatz, lediglich städtebauliche Aspekte. Problembereiche wie Verkehr und Einzelhandel wurden ausgeklammert bzw. werden isoliert betrachtet. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung fand nicht statt.

Verwunderlich ist weiterhin, dass das Konzept keine Erwähnung in der Bürgerinformationsveranstaltung am 30.11. 2021 fand, obwohl es schon seit Juli 2021 in der Schublade liegt. Widersprüchliche Aussagen werden auch zu dem 3.Bauabschnitt getroffen. Der Einleitung des Fortscheibungskonzepts zufolge befindet sich der 3.Bauabschnitt „bereits in Ausführung“. Dieser Umstand dient auch als Begründung, das Thema Verkehr nicht weiter zu untersuchen. Aufgrund der Nachfrage zum Stand des 3. Bauabschnitts in der Bürgerinformationsveranstaltung erklärt der Bürgermeister, dass im nächsten Jahr dort sicher nichts passiert, da zunächst die Schadstellen der Schöllkrippener Straße saniert werden. Möglicherweise wurde das fortgeschriebene Konzept, bzw. der schon im April beschlossene, vom Gemeinderat in geheimer Sitzung beschlossene Teil, auch deshalb nicht erwähnt, weil es keine wesentlichen Änderungen zu dem bisherigen Konzept gibt.

Im Gegensatz dazu hätte der zur Entscheidung auf die nächste Generation vertagte Teil durchaus Erwähnung verdient. Die Vision 2051 1/2 mit der 2. Ebene ist eine städtebaulich interessante Idee, auch wenn das eigentliche Problem der zu hohen Verkehrsbelastung damit keineswegs gelöst würde. Die Augen muss man sich reiben bei der Betrachtung der Variante C der Gestaltung des Entrees zum Altort Ost. Darin wird zur „Entspannung“ der unübersichtlichen Kreuzung (wohl damit Lastzüge leichter abbiegen können) ein Gebäude abgerissen, das nach dem beschlossenen, fortgeschriebenen Konzept als städtebaulich wertvoll bewertet wird und eigentlich erhalten werden sollte. Aufregen muss sich aber niemand, wie gesagt, nach dem Beschluss des Gemeinderats in seiner Geheimsitzung im April wurde das Thema abschließend besprochen und wird nicht weiterverfolgt. „Eine weitere Vertiefung alternativer Vorgehensweisen ist nicht mehr notwendig“. Wie viele der heutigen Probleme wird also auch dieses ein Problem der nächsten Generation.

Offen bleibt die Frage, wann die nächste nichtöffentliche Sitzung geplant ist, in der die provisorische Gestaltung des 3. Bauabschnitts besprochen wird und wann die Hösbacher von den Ergebnissen erfahren.

Der immerwährende Verkehr…

…war Anlass für viele Fragen anlässlich der online-Bürgerinformationsveranstaltung am 30.11.2021. Auf alle Fragen der VIH gab es mehr oder weniger zufriedenstellende Antworten, manche entsprachen nicht den Fakten. Beispielsweise die These von weniger Verkehr auf der Hauptstraße. Richtig ist, dass während des Corona-Lockdowns die Verkehrszahlen um ca. 30 % zurückgingen – wie in der gemeinsamen Zielsetzung des des ISEK -Verkehrskonzepts vereinbart. Abgesehen von dieser Ausnahmesituation ist allerdings kein Verkehrsrückgang festzustellen. Unklar bleibt auch, warum das ISEK-Verkehrskonzept nicht fortgeschrieben wird, so wie es beim städtebaulichen Konzept und dem Einzelhandelskonzept selbstverständlich ist. Die Verwaltung ist an allem dran, am Fahrradkonzept, am Aschafftal-Radschnellweg, am Nahverkehr, am on-demand-Konzept, an der Verkehrsführung zu den 4 neuen Baugebieten, an Verbesserungen des A3-Verkehrs und kann Entscheidungen nur in Abstimmung mit andern Behörden treffen oder treffen lassen. Entscheidend aber: es gibt es im Markt Hösbach weder einen verbindlichen, konsensfähigen Plan, noch eine Vision wie die künftige Mobilität in Hösbach aussehen soll.

Wenn die Prognosen aus den Zwischenergebnissen der A3 Untersuchung zutreffen, nimmt die Verstopfung der Hauptstraße und der Schöllkrippener Straße weiter zu und wird nach Abschluss der Hauptstraßensanierung und der Realisierung der neuen Baugebiete zum Dauerzustand werden. Die mühsam erkämpfte Verkehrsentlastung der Schöllkrippener Str. durch die Abhängung der AB 24 wird durch die neuen Baugebiete sicher überkompensiert. Reboundeffekt nennt sich das. Naja , man ist dran, besinnliche Adventszeit noch…

Hösbacher Nachrichten 18.11.2021

Vollsperrung der Hauptstraße im 2. Bauabschnitt:

Seit Freitag 12.11. ist die Hauptstraße, laut Anwohnerinformation der ausführenden Fa. Weiss vom 10.11.2021, im aktuellen Bauabschnitt wegen der Vor-und Nacharbeiten zum Einbau der Asphalttragschicht auch für die Anwohner nicht befahrbar. Ab Samstag 20.11. ist die Fahrbahn dann wieder befahr- und begehbar.
Gerne wären die Anwohner früher darüber vom zuständigen Bauamt informiert worden, um sich rechtzeitig einen Parkplatz für Ihr Fahrzeug zu suchen, oder Ihre Einkäufe zu erledigen, die Sie dann noch bis nach Hause transportieren hätten können, jetzt mussten diese je nach Wohnlage, entweder von der Hirtenstraße oder der Spessartstrasse dorthin getragen werden.
Die Durchfahrt im 2. Bauabschnitt, zwischen Spessartstraße und Schargasse bleibt aber dennoch für den Verkehr so lange gesperrt, bis dann im Frühjahr 2022 je nach Witterung der Flüsterasphalt aufgebracht werden kann. Erst danach wird eine Freigabe der Fahrbahn für den Verkehr erfolgen.

Herbst- und Winterzeit ist Unfallzeit:

Die Tage werden wieder merklich kürzer, Dunkelheit, Regen, Nebel und schlechte Sicht sorgen in der kommenden Jahreszeit für steigende Unfallzahlen. Es empfiehlt sich vor allem für unsere Schulkinder, Fußgänger und Radfahrer jeden Alters, in dieser Jahreszeit mit kontrastreicher Kleidung, dem Tragen von Reflektoren und gute Beleuchtung am Fahrrad für gute Sichtbarkeit zu sorgen. Jeder Schüler, Fußgänger oder Radfahrer muss davon ausgehen, in dunkler Kleidung, von anderen Verkehrsteilnehmern nicht, oder nicht früh genug gesehen zu werden. Gehen Sie Kindern und Senioren mit gutem Beispiel voran, tragen Sie helle Kleidung, möglichst mit reflektierenden Bestandteilen, dies trägt wesentlich zu Ihrer Sicherheit und der früheren Wahrnehmbarkeit auf dunklen Straßen bei!

„Besser als Glühwürmchen unterwegs sein, als im Straßenverkehr übersehen zu werden.“

Hier noch ein Link zu einem Interessanten Artikel zu diesem Thema!

Flächengerechtigkeit und nachhaltige Mobilität

In der VIH- Jahresversammlung am 28.10. wurden die Anstrengungen und Versuche der Verkehrs-Initiative zur Verbesserung der Verkehrssituation in Hösbach nochmals reflektiert. Fortschritte sind nach Meinung der Versammlungsteilnehmer leider kaum erkennbar, da sich Verwaltung und Marktgemeinderat vehement gegen eine Gesamtbetrachtung der Mobilität und eine Fortschreibung des ISEK Verkehrskonzepts sträubt. Der Markt Hösbach verfolgt lieber isolierte Einzelkonzepte.

Ein Beispiel wie es besser gehen könnte, zeigt die Verkehrswende Leipzig.

Grafik der Verkehrswende Leipzig.
In einem Hintergrundpapier wird die Aktion näher erläutert.

Wie sieht das in Hösbach aus?

Rechnet man den Flächenbedarf auf die Hauptstraße Hösbach um, bedeutet dies, dass bei Nulltempo gerademal 900 Autos mit 1170 Personen auf die Hauptstraße passen, „Parkzeuge“ nicht mitgerechnet. Aktuell fahren in der Spitzenstunde zwischen 1000 und 1200 Fahrzeuge in der Hauptstraße. Hier liegt in etwa auch die Kapazitätsgrenze. Auf der A3 fahren ca. 10.000 Fahrzeuge in der Spitzenstunde, Tendenz nach der aktuellen verkehrstechnischen Untersuchung stark steigend. Wenn in einem A3-Bedarfsumleitungsfall der A3- Verkehr inclusive Lkws dann noch über die momentan einzige Umleitungsstrecke Hauptstraße gelenkt werden soll, stellt sich schon die Frage, wie dies funktionieren soll. Ablenkungsmanöverstudien sind jedenfalls keine Lösung.

Hösbacher Nachrichten 23.09.2021

Aktuelle Verkehrszahlen aus der westlichen Hauptstraße

Das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße war im vergangenen Jahr während der Corona-Einschränkungen deutlich niedriger als üblich. Etwas niedriger lagen auch die Feinstaubwerte. Im Jahresverlauf gab es lediglich 10 Überschreitungen des Tagesmittelwerts von 50 µg/m³. Das sind 3 weniger als im Jahr zuvor.
Nun haben sich, trotz der Baustellenumleitung, die Verkehrszahlen leider wieder auf dem Level wie vor der Pandemie eingependelt und lagen in der letzten Woche bei ca. 11.400 Fahrzeugen in 24 Stunden und liegen damit deutlich über der Zielsetzung des ISEK von ca.10.000,

Hösbacher Nachrichten 14.01.2021

Willkommen 2021!

Wir wünschen Euch ein frohes neues Jahr mit viel Glück und Zufriedenheit,
vor allem aber Gesundheit
und hoffen, dass Ihr Gut reingekommen seid!

Verkehrszahlen 2020!

Das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße war im vergangenen Jahr während der Corona-Einschränkungen deutlich niedriger als üblich. Etwas niedriger lagen auch die Feinstaubwerte. Im Jahresverlauf gab es lediglich 10 Überschreitungen des Tagesmittelwerts von 50 µg/m³. Das sind 3 weniger als im Jahr zuvor. Die aktuellen Daten finden sich in der Rubrik Fakten Verkehr- und Schadstoffbelastung.

Während der Zeiten ohne Einschränkungen lag die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung allerdings trotz der Baustellenumleitung deutlich über der Zielsetzung des ISEK von ca.10.000, bei teilweise über 12.000 Fahrzeugen pro Tag. Seitens des Verwaltung oder des Gemeinderats gibt es bisher immer noch keinen Plan zur Fortschreibung des ISEK Verkehrskonzepts.

Am westlichen Ortseingang ist durch die eingeklagte Tempo 30 Anordnung das Geschwindigkeitsniveau etwas gesunken. Die V85 -Geschwindigkeit, also die Geschwindigkeit, die 85% der Fahrer einhalten (15% halten sich ohnehin nicht an die Verkehrsregeln und fahren schneller), liegt seit Aufstellung der Schilder etwas niedriger.

Verkehrszahlen 2020

Das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße war im vergangenenJahr während der Corona-Einschränkungen deutlich niedriger als üblich. Etwas niedriger lagen auch die Feinstaubwerte. Im Jahresverlauf gab lediglich 10 Überschreitungen des Tagesmittelwerts von 50 µg/m³. Das sind 3 weniger als im Jahr zuvor. Die aktuellen Daten finden sich in der Rubrik Fakten Verkehr- und Schadstoffbelastung.

Während der Zeiten ohne Einschränkungen lag die durchnittliche tägliche Verkehrsbelastung allerdings trotz der Baustellenumleitung deutlich über der Zielsetzung des ISEK von ca.10000 Fahrzeugen pro Tag. Seitens des Verwaltung oder des Gemeinderats gibt es immer noch keinen Plan zur Fortschreibung des ISEK Verkehrskonzepts.

Am westlichen Ortseingang ist durch die eingeklagte Tempo 30 Anordnung das Geschwindikeitsniveau etwas gesunken. Die V85 -Geschwindigkeit, also die Geschwindigkeit, die 85% der Fahrer einhalten (15% halten sich ohnehin nicht an die Verkehrsregeln und fahren schneller), liegt seit Aufstellung der Schilder etwas niedriger.

Wöchentlicher Verlauf der Geschwindigkeit V85 im Jahr 2020