Archiv der Kategorie: Hauptstraße

Das desintegrierte städtebauliche Entwicklungskonzept

in der jüngsten Ausgabe der Hösbacher Nachrichten wurde auf die Veröffentlichung der Fortschreibung des ISEK 2012 auf der Webseite des Markt Hösbach hingewiesen. Untersucht wurde allerdings, entgegen dem damaligen integrierten Ansatz, lediglich städtebauliche Aspekte. Problembereiche wie Verkehr und Einzelhandel wurden ausgeklammert bzw. werden isoliert betrachtet. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung fand nicht statt.

Verwunderlich ist weiterhin, dass das Konzept keine Erwähnung in der Bürgerinformationsveranstaltung am 30.11. 2021 fand, obwohl es schon seit Juli 2021 in der Schublade liegt. Widersprüchliche Aussagen werden auch zu dem 3.Bauabschnitt getroffen. Der Einleitung des Fortscheibungskonzepts zufolge befindet sich der 3.Bauabschnitt „bereits in Ausführung“. Dieser Umstand dient auch als Begründung, das Thema Verkehr nicht weiter zu untersuchen. Aufgrund der Nachfrage zum Stand des 3. Bauabschnitts in der Bürgerinformationsveranstaltung erklärt der Bürgermeister, dass im nächsten Jahr dort sicher nichts passiert, da zunächst die Schadstellen der Schöllkrippener Straße saniert werden. Möglicherweise wurde das fortgeschriebene Konzept, bzw. der schon im April beschlossene, vom Gemeinderat in geheimer Sitzung beschlossene Teil, auch deshalb nicht erwähnt, weil es keine wesentlichen Änderungen zu dem bisherigen Konzept gibt.

Im Gegensatz dazu hätte der zur Entscheidung auf die nächste Generation vertagte Teil durchaus Erwähnung verdient. Die Vision 2051 1/2 mit der 2. Ebene ist eine städtebaulich interessante Idee, auch wenn das eigentliche Problem der zu hohen Verkehrsbelastung damit keineswegs gelöst würde. Die Augen muss man sich reiben bei der Betrachtung der Variante C der Gestaltung des Entrees zum Altort Ost. Darin wird zur „Entspannung“ der unübersichtlichen Kreuzung (wohl damit Lastzüge leichter abbiegen können) ein Gebäude abgerissen, das nach dem beschlossenen, fortgeschriebenen Konzept als städtebaulich wertvoll bewertet wird und eigentlich erhalten werden sollte. Aufregen muss sich aber niemand, wie gesagt, nach dem Beschluss des Gemeinderats in seiner Geheimsitzung im April wurde das Thema abschließend besprochen und wird nicht weiterverfolgt. „Eine weitere Vertiefung alternativer Vorgehensweisen ist nicht mehr notwendig“. Wie viele der heutigen Probleme wird also auch dieses ein Problem der nächsten Generation.

Offen bleibt die Frage, wann die nächste nichtöffentliche Sitzung geplant ist, in der die provisorische Gestaltung des 3. Bauabschnitts besprochen wird und wann die Hösbacher von den Ergebnissen erfahren.

Der immerwährende Verkehr…

…war Anlass für viele Fragen anlässlich der online-Bürgerinformationsveranstaltung am 30.11.2021. Auf alle Fragen der VIH gab es mehr oder weniger zufriedenstellende Antworten, manche entsprachen nicht den Fakten. Beispielsweise die These von weniger Verkehr auf der Hauptstraße. Richtig ist, dass während des Corona-Lockdowns die Verkehrszahlen um ca. 30 % zurückgingen – wie in der gemeinsamen Zielsetzung des des ISEK -Verkehrskonzepts vereinbart. Abgesehen von dieser Ausnahmesituation ist allerdings kein Verkehrsrückgang festzustellen. Unklar bleibt auch, warum das ISEK-Verkehrskonzept nicht fortgeschrieben wird, so wie es beim städtebaulichen Konzept und dem Einzelhandelskonzept selbstverständlich ist. Die Verwaltung ist an allem dran, am Fahrradkonzept, am Aschafftal-Radschnellweg, am Nahverkehr, am on-demand-Konzept, an der Verkehrsführung zu den 4 neuen Baugebieten, an Verbesserungen des A3-Verkehrs und kann Entscheidungen nur in Abstimmung mit andern Behörden treffen oder treffen lassen. Entscheidend aber: es gibt es im Markt Hösbach weder einen verbindlichen, konsensfähigen Plan, noch eine Vision wie die künftige Mobilität in Hösbach aussehen soll.

Wenn die Prognosen aus den Zwischenergebnissen der A3 Untersuchung zutreffen, nimmt die Verstopfung der Hauptstraße und der Schöllkrippener Straße weiter zu und wird nach Abschluss der Hauptstraßensanierung und der Realisierung der neuen Baugebiete zum Dauerzustand werden. Die mühsam erkämpfte Verkehrsentlastung der Schöllkrippener Str. durch die Abhängung der AB 24 wird durch die neuen Baugebiete sicher überkompensiert. Reboundeffekt nennt sich das. Naja , man ist dran, besinnliche Adventszeit noch…

Hösbacher Nachrichten 18.11.2021

Vollsperrung der Hauptstraße im 2. Bauabschnitt:

Seit Freitag 12.11. ist die Hauptstraße, laut Anwohnerinformation der ausführenden Fa. Weiss vom 10.11.2021, im aktuellen Bauabschnitt wegen der Vor-und Nacharbeiten zum Einbau der Asphalttragschicht auch für die Anwohner nicht befahrbar. Ab Samstag 20.11. ist die Fahrbahn dann wieder befahr- und begehbar.
Gerne wären die Anwohner früher darüber vom zuständigen Bauamt informiert worden, um sich rechtzeitig einen Parkplatz für Ihr Fahrzeug zu suchen, oder Ihre Einkäufe zu erledigen, die Sie dann noch bis nach Hause transportieren hätten können, jetzt mussten diese je nach Wohnlage, entweder von der Hirtenstraße oder der Spessartstrasse dorthin getragen werden.
Die Durchfahrt im 2. Bauabschnitt, zwischen Spessartstraße und Schargasse bleibt aber dennoch für den Verkehr so lange gesperrt, bis dann im Frühjahr 2022 je nach Witterung der Flüsterasphalt aufgebracht werden kann. Erst danach wird eine Freigabe der Fahrbahn für den Verkehr erfolgen.

Herbst- und Winterzeit ist Unfallzeit:

Die Tage werden wieder merklich kürzer, Dunkelheit, Regen, Nebel und schlechte Sicht sorgen in der kommenden Jahreszeit für steigende Unfallzahlen. Es empfiehlt sich vor allem für unsere Schulkinder, Fußgänger und Radfahrer jeden Alters, in dieser Jahreszeit mit kontrastreicher Kleidung, dem Tragen von Reflektoren und gute Beleuchtung am Fahrrad für gute Sichtbarkeit zu sorgen. Jeder Schüler, Fußgänger oder Radfahrer muss davon ausgehen, in dunkler Kleidung, von anderen Verkehrsteilnehmern nicht, oder nicht früh genug gesehen zu werden. Gehen Sie Kindern und Senioren mit gutem Beispiel voran, tragen Sie helle Kleidung, möglichst mit reflektierenden Bestandteilen, dies trägt wesentlich zu Ihrer Sicherheit und der früheren Wahrnehmbarkeit auf dunklen Straßen bei!

„Besser als Glühwürmchen unterwegs sein, als im Straßenverkehr übersehen zu werden.“

Hier noch ein Link zu einem Interessanten Artikel zu diesem Thema!

Flächengerechtigkeit und nachhaltige Mobilität

In der VIH- Jahresversammlung am 28.10. wurden die Anstrengungen und Versuche der Verkehrs-Initiative zur Verbesserung der Verkehrssituation in Hösbach nochmals reflektiert. Fortschritte sind nach Meinung der Versammlungsteilnehmer leider kaum erkennbar, da sich Verwaltung und Marktgemeinderat vehement gegen eine Gesamtbetrachtung der Mobilität und eine Fortschreibung des ISEK Verkehrskonzepts sträubt. Der Markt Hösbach verfolgt lieber isolierte Einzelkonzepte.

Ein Beispiel wie es besser gehen könnte, zeigt die Verkehrswende Leipzig.

Grafik der Verkehrswende Leipzig.
In einem Hintergrundpapier wird die Aktion näher erläutert.

Wie sieht das in Hösbach aus?

Rechnet man den Flächenbedarf auf die Hauptstraße Hösbach um, bedeutet dies, dass bei Nulltempo gerademal 900 Autos mit 1170 Personen auf die Hauptstraße passen, „Parkzeuge“ nicht mitgerechnet. Aktuell fahren in der Spitzenstunde zwischen 1000 und 1200 Fahrzeuge in der Hauptstraße. Hier liegt in etwa auch die Kapazitätsgrenze. Auf der A3 fahren ca. 10.000 Fahrzeuge in der Spitzenstunde, Tendenz nach der aktuellen verkehrstechnischen Untersuchung stark steigend. Wenn in einem A3-Bedarfsumleitungsfall der A3- Verkehr inclusive Lkws dann noch über die momentan einzige Umleitungsstrecke Hauptstraße gelenkt werden soll, stellt sich schon die Frage, wie dies funktionieren soll. Ablenkungsmanöverstudien sind jedenfalls keine Lösung.

Hösbacher Nachrichten 23.09.2021

Aktuelle Verkehrszahlen aus der westlichen Hauptstraße

Das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße war im vergangenen Jahr während der Corona-Einschränkungen deutlich niedriger als üblich. Etwas niedriger lagen auch die Feinstaubwerte. Im Jahresverlauf gab es lediglich 10 Überschreitungen des Tagesmittelwerts von 50 µg/m³. Das sind 3 weniger als im Jahr zuvor.
Nun haben sich, trotz der Baustellenumleitung, die Verkehrszahlen leider wieder auf dem Level wie vor der Pandemie eingependelt und lagen in der letzten Woche bei ca. 11.400 Fahrzeugen in 24 Stunden und liegen damit deutlich über der Zielsetzung des ISEK von ca.10.000,

Hösbacher Nachrichten 14.01.2021

Willkommen 2021!

Wir wünschen Euch ein frohes neues Jahr mit viel Glück und Zufriedenheit,
vor allem aber Gesundheit
und hoffen, dass Ihr Gut reingekommen seid!

Verkehrszahlen 2020!

Das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße war im vergangenen Jahr während der Corona-Einschränkungen deutlich niedriger als üblich. Etwas niedriger lagen auch die Feinstaubwerte. Im Jahresverlauf gab es lediglich 10 Überschreitungen des Tagesmittelwerts von 50 µg/m³. Das sind 3 weniger als im Jahr zuvor. Die aktuellen Daten finden sich in der Rubrik Fakten Verkehr- und Schadstoffbelastung.

Während der Zeiten ohne Einschränkungen lag die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung allerdings trotz der Baustellenumleitung deutlich über der Zielsetzung des ISEK von ca.10.000, bei teilweise über 12.000 Fahrzeugen pro Tag. Seitens des Verwaltung oder des Gemeinderats gibt es bisher immer noch keinen Plan zur Fortschreibung des ISEK Verkehrskonzepts.

Am westlichen Ortseingang ist durch die eingeklagte Tempo 30 Anordnung das Geschwindigkeitsniveau etwas gesunken. Die V85 -Geschwindigkeit, also die Geschwindigkeit, die 85% der Fahrer einhalten (15% halten sich ohnehin nicht an die Verkehrsregeln und fahren schneller), liegt seit Aufstellung der Schilder etwas niedriger.

Verkehrszahlen 2020

Das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße war im vergangenenJahr während der Corona-Einschränkungen deutlich niedriger als üblich. Etwas niedriger lagen auch die Feinstaubwerte. Im Jahresverlauf gab lediglich 10 Überschreitungen des Tagesmittelwerts von 50 µg/m³. Das sind 3 weniger als im Jahr zuvor. Die aktuellen Daten finden sich in der Rubrik Fakten Verkehr- und Schadstoffbelastung.

Während der Zeiten ohne Einschränkungen lag die durchnittliche tägliche Verkehrsbelastung allerdings trotz der Baustellenumleitung deutlich über der Zielsetzung des ISEK von ca.10000 Fahrzeugen pro Tag. Seitens des Verwaltung oder des Gemeinderats gibt es immer noch keinen Plan zur Fortschreibung des ISEK Verkehrskonzepts.

Am westlichen Ortseingang ist durch die eingeklagte Tempo 30 Anordnung das Geschwindikeitsniveau etwas gesunken. Die V85 -Geschwindigkeit, also die Geschwindigkeit, die 85% der Fahrer einhalten (15% halten sich ohnehin nicht an die Verkehrsregeln und fahren schneller), liegt seit Aufstellung der Schilder etwas niedriger.

Wöchentlicher Verlauf der Geschwindigkeit V85 im Jahr 2020

Vom Ringen um Tempo 30 am westlichen Ortseingang

Seit 2007 besteht die Forderung nach Tempo 30 am westlichen Ortseingang

Eine der ersten Vorschläge der Verkehrsinitiative Hösbach lautete: Tempo 30 im gesamten Ortsgebiet. Im Jahr 2007 gab es eine Plakatserie, in der diese Forderung thematisiert wurde. Argumente dafür gab und gibt es schon immer genug. Wegen überschrittener Schadstoffgrenzwerte wurde die Geschwindigkeitsbegrenzung für einen Teilbereich der Hauptstraße angeordnet, eine Klage dagegen scheiterte. Für die Ortseingänge, wo ohnehin die Fahrgeschwindigkeiten am höchsten sind, galt nach wie vor Tempo 50. Zahlreiche Briefe an Gemeinde und Behörden, langwierige Diskussionen und Argumentationen in Workshops und Lenkungsausschuss, eine neue, in nationales Recht umgesetzten EU-Umgebunglärm-Richtlinie und eine Lärmkartierung mit dunkelroten Bereichen, ein Lärm-Immissionsgutachten mit einer berechneten nächtlichen Lärmbelastung von mehr als 63db(A), nichts konnte die verantwortlichen Behörden beeindrucken.

Nach der Ablehnung eines letzten Antrags an die untere Straßenverkehrsbehörde war der Rechtsweg die letzte Hoffnung, um eine Verbesserung der Lärm- und Verkehrssituation am westlichen Ortseingang zu erreichen. Schlussendlich waren 2 Verwaltungsgerichtsklagen (BayerVerwG Urteil 6.11.18 und BayerVerwG Protokoll 14.7.20) notwendig, um das zu erreichen. Unterstützung gab es lediglich seitens des VCD und der Verkehrs-Initiative Hösbach. Der Markt Hösbach hatte offiziell keine Meinung dazu. Der Bürgermeister gab bei dem Ortstermin des Verwaltungsgerichts Würzburg am 14.7.2020 in Hösbach zu Protokoll: Es gibt in Hösbach keinen politischen Beschluss, Tempo 30 in diesem Bereich einzuführen.

Nach dem verwaltungsgerichtlichen Vergleich sollte Tempo 30 lediglich nachts von 22-6 Uhr bis spätestens 31.12.2020 angeordnet werden. Nach einem Gespräch mit MdB Lindholz und Nachfrage bei Landrat Dr. Legler setzte sich der gesunde Menschenverstand durch und Tempo 30 soll nun doch ganztägig gelten.

Diese Woche wurden die Tempo 30 Schilder in aller Heimlichkeit montiert. Einen Hinweis im amtlichen Teil der Hösbacher Nachrichten suchen die autofahrenden Hauptstraßennutzer vergebens.

Verkehrstechnische Untersuchung, die nächste bitte

Gemäß dem Ergebnis des Behördengesprächs aus dem letzten Jahr wurde nun erneut eine verkehrstechnische Untersuchung in Auftrag gegeben. Anstatt zunächst die bisherigen Untersuchungen und Fehlprognosen von Retzko+Topp und Obermeyer aus den vergangenen Jahren zu analysieren und zu ergründen, weshalb deren Ziele nicht erreicht wurden, wird nun vom staatlichen Bauamt und der Autobahndirektion ein neues Gutachten in Auftrag gegeben- Das neuartige daran: es sollen die angrenzenden Autobahnanschlussstellen und auch das nachgelagerte Staats- und Kreisstraßennetz mit untersucht werden.

Sicher werden wieder umfangreiche Zahlenwerke und bunte Grafiken erstellt, die wesentlichen Ergebnisse lassen sich aber bereits vorwegnehmen:

  • die Verkehrsbelastung im Untersuchungsgebiet ist überdurchschnittlich hoch
  • eine geeignete Umleitungsstrecke für die A3 ist nicht vorhanden

Der künftige, zunehmende Verkehr (allein 40% mehr LkW-Verkehr bis 2030) wird über die untersuchten Straßen nur mit großem Aufwand und mit zusätzlichen Immissionsbelastungen zu bewältigen sein. Aufgrund der Realexperimente aus den letzten Jahren ist die Kapazitätsgrenze der Hauptstraße bekannt. Die aktuell schon beliebten „Entlastungsstraßen“ Mühlstraße und Bahnstraße sind nicht Bestandteil der Untersuchung (weder Staatsstraße noch Kreisstraße). Darum kümmern sich dann die kommunalen Hösbacher Verkehrsexperten und die Verkehrsexperten der Polizei (unauffälliges Unfallgeschehen, keine Maßnahmen erforderlich). Die amtlichen Ergebnisse sollen Ende 2021 vorliegen. Vielleicht wird als ein Nebenergebnis der Studie festgestellt, dass das Ergebnis der amtlichen Zählstellen an der Hauptstraße nichts mit der reellen Verkehrsbelastung zun hat. Dann wäre sie wenigstens zu etwas gut.

Weitere Untersuchungen

Getrennt von der verkehrstechnischen Untersuchung läuft die Erstellung des interkommunalen Fahrradkonzepts. Dazu wurde in der letzten Marktgemeinderatssitzung ein Sachstandsbericht vorgelegt. Immerhin 1,7% der Hösbacher haben sich an der Onlinebefragung beteiligt. In Goldbach war die Beteiligung doppelt so hoch. Überraschendes Ergebnis des Zwischenberichts: Sowohl in Goldbach als auch in Hösbach werden rund 20% der täglichen Wege bereits mit dem Fahrrad (incl. Pedelec) zurückgelegt, lediglich 4% der Wege werden mit dem öffentlichen Personennahverkehr zurückgelegt. Interessant ist auch die Verkehrsverhaltensänderung durch die Corona-Pandemie: Während die Goldbacher vermehrt Auto fahren (+9%), fahren die Hösbacher weniger (-18%).

Befürchtungen wegen schneller Veränderung muss allerdings niemand haben. Nach den Äußerungen des Hösbacher Bürgermeisters ist ein Umsetzungszeitraum von 10-15 Jahren angedacht. Schließlich soll es ja auch noch ein separates Nahverkehrskonzept und ein extra Konzept zu einem öffentlichen Auto geben. Ach ja, in der Gemeinderatssitzung 2 Tage vor der Vorstellung des Fahrradkonzepts wurde über ökologische Leitlinien für neue Baugebiete diskutiert. Das ökologische daran: es gibt nur noch einen Autostellplatz direkt vor dem Haus, der 2.Stellplatz wird auf einen Groß-Parkplatz ausgelagert. Im Fahrradkonzept war von der Integration neuer Baugebiete nicht die Rede. Baugebiete sind nun mal eine andere Verwaltungschublade.

Wer koordiniert die unterschiedlichen Konzepte?

Das bleibt weiterhin die spannende Frage. Und es gibt noch viel mehr unbeantwortete Fragen: Was halten die Hösbacher von der isolierten Betrachtung der verschiedenen Mobilitätsformen? Wer führt die unterschiedlichen und sich widersprechenden Ergebnisse zusammen? Wer entscheidet wie der begrenzte zur Verfügung stehende Platz für Verkehrsflächen aufgeteilt wird? Nach welchen Kriterien? Welche Ziele verfolgt der Markt Hösbach? Wer erkennt, dass einzelne Kommunen keinen Radschnellweg für eine ganze Region planen können? Wie kann der zunehmende Auto und Lkw-Verkehr durch die Vororte von Aschaffenburg reduziert werden? Mit welchen Maßnahmen ließe sich der Autoverkehr überhaupt um 50% verringern um die vereinbarten Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen?

All diese Fragen bleiben unbeantwortet. Vorschläge an Bürgermeister und Marktgemeinderäte werden ignoriert. In einer Gemeinderats- oder Bauausschuss-Sitzung werden diese Fragen nicht geklärt werden können. Für den restlichen Ausbau der Hauptstraße werden die Ergebnisse aller laufenden Untersuchungen zu spät kommen. Und wenn die Auseinandersetzung mit den laufenden Konzepten wieder zu anstrengend wird: ein Flugtaxi-Konzept fehlt in Hösbach noch!