Alle Beiträge von vihhps

1 Jahr Baustelle Lebensader Hösbach

Am 9.11.15 wurde der erste Abschnitt der Hauptstraße wegen der Bauarbeiten gesperrt. Das erste der insgesamt 8 Baustellenjahre bis 2023 ist nun vergangen und der erste Teilabschnitt der Lebensader Hösbach steht kurz vor seiner Fertigstellung.

Jpeg
1. Teilabschnitt Richtung Ortseingang West am 13.11.16
Jpeg
1. Teilabschnitt Richtung Ortskern am 13.11.16

Städtebaulich ist das Ergebnis mit Sicherheit ein Gewinn. Über die Auswirkungen auf den Verkehr wird sich frühestens Ende November etwas sagen lassen, wenn der 1. Teilabschnitt bis zur Robert-Kochstraße eröffnet werden soll. Ein Jahr war die Albert-Schweitzer-Straße und die Robert-Kochstraße die meistbefahrene Straße Hösbachs. Von ca. 800 Fahrzeugen täglich vervielfachte sich nach der erforderlichen Umleitung die Verkehrsbelastung ungefähr auf das 10-fache auf ca. 8000 Fahrzeuge täglich. Genauere Verkehrsdaten finden sich im Bereich Fakten unter der Rubrik Verkehrsdaten Albert-Schweitzer-Straße oder in unserer Verkehrsbelastungskarte Hösbach an gleicher Stelle.

Wie sich die Verkehrsbelastung und Verkehrsbelästigung im neuen Hauptstraßenabschnitt entwickeln wird, ist weitgehend noch unklar. Genauere Informationen über die Steuerung der neuen Ampel an der Robert-Kochstraße gibt es immer noch nicht, die Fragen dazu liegen seit über einem Jahr auf dem Tisch.

Die Entscheidung über den Antrag auf Tempo 30 zwischen Kreuzung Robert-Kochstraße und westlichem Ortseingang wurde ebenfalls weiter in die Zukunft verlagert. Die Überschreitung der Lärmsanierungsgrenzwerte in dem Gutachten zur Schallimmission im Baugebiet Hösbach -West haben noch zu keiner Anstrengung der Verwaltung oder des Gemeinderats geführt. Ein besseres Beispiel ist hier die Stadt Aschaffenburg mit der Neuauflage ihres Lärmaktionsplans. Dieses Instrument wäre in Hösbach für die Hauptstraße und die Aschaffenburger Straße in Hösbach -Bahnhof ebenfalls geboten, wurde aber bekanntlich vom Marktgemeinderat abgelehnt, alternative Vorschläge wurden keine gemacht, vorgeschlagene Verbesserungen werden ignoriert. Verwaltung und Gemeinderäte sollten sich in dem Aktionsplan für Aschaffenburg speziell die Seiten 44 und 45 oben anschauen. Verwunderlich ist auch, dass der gleiche Gutachter in der Schallimmissionsprognose für das Baugebiet Hösbach-West diese Vorschläge offensichtlich vergessen hat. Im Hösbacher Gutachten kommt er zu dem Ergebnis, dass „weitere Schallschutzmaßnahmen am Verkehrsweg nicht machbar“sind.

Möglicherweise hat auch das in der Bürgerversammlung angekündigte, geheimnisvolle Baugebiet Einfluss auf die künftige Verkehrsbelastung auf der Lebensader Hösbach. Die Verkehrszählungen der nächsten Jahre werden es zeigen.

 

9. Sitzung Lenkungsauschuss

Die Ergebnisse der Besprechung des Lenkungsausschusses vom 26.10.2016 in Kürze:

  • Baustelle Hauptstraße

    Die Arbeiten sind im Zeitplan, das 1. Teilstück bis Robert-Kochstraße soll Mitte bis Ende November freigegeben werden. Falls es die Witterung zulässt, soll die lärmmindernde Deckschicht bis dahin noch eingebaut werden. Wenn dies nicht möglich ist, wird die Deckschicht zusammen mit dem Abschnitt Junge Mitte voraussichtlich im April oder Mai nächsten Jahres aufgebracht.

  • Verkehrszahlen

    die im Juni und Juli deutlich höheren gemessenen Verkehrszahlen im Bereich Hauptstraße sind wahrscheinlich auf einen ungünstigen Standort des Messgeräts zurückzuführen. Im September lagen die gemessenen Verkehrszahlen wieder bei 7456 Fahrzeugen pro Tag.
    Die Anzahl der Vollsperrungen auf der A3 gingen nach Aufhebung der Baustelle am Kauppenanstieg deutlich zurück. Bis Ende September waren es im Jahr 2016 in Fahrtrichtung Nürnberg 39 und in Fahrtrichtung Frankfurt 19 Vollsperrungen.

  • Projekte Staatliches Bauamt/Markt Hösbach

    Das Verkehrsinformationssystem soll weiter verbessert und ausgebaut werden.
    Der vorgeschlagene Aufstellstreifen für Radfahrer vor der neuen Ampel Robert-Kochstr wurde nicht befürwortet, da kein Angebotsstreifen für Radfahrer möglich ist und ein Aufstellstreifen dann nicht verkehrssicher wäre. Radfahrer sollen den Radweg an der Aschaff benutzen.
    Zur Neugestaltung und Verbesserung der Verkehrssituation A3 Anschluss Hösbach und Industriegebiet im Bereich Stachus wurde weitere Vorplanungen seitens des Staatlichen Bauamts durchgeführt und verschiedene Varianten entwickelt. Details müssen noch geklärt werden. Die Finanzierung wäre kurzfristig gesichert. Die endgültige Lösung soll mit dem Markt Hösbach abgestimmt werden.

  • Weitere Diskussionspunkte

    Im Lenkungsausschuss sollen künftig nicht nur Sachsstandsberichte zur Baustelle und Verkehrszahlen besprochen werden. Es sollten ebenfalls weitere Themen aus dem ISEK und den damaligen Workshops vertieft werden. Speziell die Situation und Zukunft des Einzelhandels an der Hauptstraße und die Möglichkeiten des Markt Hösbach  wurde ausführlich diskutiert.

Anlieger LkW?

img-20160928

Offenbar sind die behördlichen Mühen zum LkW -Umleitungskonzept in erster Linie ein  Erfolg für die Schublade und das LkW Umleitungskonzept scheint noch nicht in das letzte Führerhaus durchgedrungen zu sein.

Für diesen Speditionslastzug stellen die engen Kurven der PkW -Umleitungsstrecke jedenfalls kein Hindernis dar.

Hösbacher Verkehrszahlen

Der  Markt Hösbach hat die Messdaten während der bisherigen Baustellenphase zusammengestellt. Die Messstellenübersicht zeigt die Stellen, an denen die Verkehrsmengen gezählt wurden. Die Übersicht der Messdaten zeigt die tägliche Verkehrsbelastung und die jeweiligen Messzeiträume.

Aus den Daten lässt sich z.B. ablesen, dass die Verkehrsmenge vor Baubeginn (Messstellen 1,6 und 7 entsprechen dem gesamten Verkehrsstrom am westlichen Ortseingang) verglichen mit den jetzigen Verkehrsströmen um 4,7 % abgenommen hat.  Gerade mal ca. 5% aller Fahrzeuge in der Hauptstraße  lassen sich also durch die Baustelle abschrecken. Die Zielsetzung nach Abschluss der Arbeiten liegt bei einer Reduzierung der Verkehrsmenge von 30%.

Die Verkehrszunahme an der Zählstelle 11 um ca. 50% (Messzeitraum von 8.2.-15.5.16 verglichen mit Messzeitraum von 20.6.-24.7.16) wird momentan überprüft. Gegenüber der Verkehrsanalyse 2011 würden allerdings selbst die Zahlen von Juni und Juli noch eine Verkehrsreduzierung von 26 % bedeuten.

Interessant ist auch die Zählstelle 3 in der Mühlstraße. Hier hat sich der Verkehr durch die Baustelle kaum geändert und hat sich sogar verringert.

Für eine belastbare Verkehrsanalyse ist es möglicherweise zu früh, doch spätestens nach Freigabe des ersten Hauptstraßenabschnitts im November wird sich zeigen, ob sich die geplante Verkehrsentlastung am westlichen Ortseingang einstellt.

 

Interaktiver Bußgeldkatalog

Das Bundesverkehrsministerium und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hat einen interaktiven Bußgeldkatalog veröffentlicht. Demnach würde z.B. eine gefahrene Geschwindigkeit in der Hösbacher Hauptstraße von 70 km/h, wie sie nächtlich und manchmal auch tagsüber öfters mal vorkommt, ein Bußgeld von 160 €, 2 Punkte und ein Fahrverbot von 1 Monat bedeuten.

Fraglich ist nur, wie ernsthaft die zuständigen Behörden kontrollieren wollen und welche Überschreitungsquoten augenzwinkernd als Kavaliersdelikt akzeptiert werden.

Modell für die Hauptstraße?

Wie das Problem der Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Hauptstraße gelöst werden kann, darüber denken die Verantwortlichen noch nach und Entscheidungen sind noch keine gefallen. Die VIH hatte vorgeschlagen, im Rahmen des Neubaus der Ampel an der Robert-Kochstraße eine stationäre Geschwindigkeitsüberwachung zu installieren. Das gleiche an einer geeigneten Stelle am östlichen Ortseingang.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Überwachung mittels section control. In Nordrhein-Westfalen wird dazu eine Modellstrecke installiert. Weitere Informationen dazu hier. Für die Hauptstraße bietet sich die Möglichkeit im Zuge der LkW Mauterfassung in der Hauptstraße, die ab 2018 für alle Bundesstraßen vorgesehen ist, ein solches System zu installieren, mit dem andere europäische Länder schon gute Erfahrungen gemacht haben.

8. Sitzung Lenkungsausschuss

Am 27.7.2016 traf sich der Lenkungsausschuss Lebensader Hösbach zu einer erneuten Sitzung. Hier die Ergebnisse in Kürze:

  • Bauarbeiten Hauptstraße
    Trotz kleiner Störungen durch unvorhergesehene Kabelverläufe liegen die Bauarbeiten im Zeitplan. Voraussichtlich im November wird das Teilstück bis zur Robert-Kochstraße fertiggestellt sein und für den Verkehr freigegeben werden.
  • Nahverkehrsplan ÖPNV
    Der vorgesehene 15 Minuten-Takt wird nach Abschluss der Baustelle wieder eingeplant. In den Wohngebieten, die nicht im 300 m Radius einer Bushaltestelle liegen, sind keine neuen Haltestellen geplant, da von den Anwohnern kein Bedarf gesehen wird. Für das Schulzentrum und das Industriegebiet sind keine Änderungen geplant. Die Bushaltestellen an der Kirche sollen gemäß ISEK optimiert werden. In der Schöllkrippener Straße soll es keine Linienänderungen geben. Expressbusse über die A3 wären möglich, sind aber nicht geplant. Winzenhohl wird an den Nahverkehr angebunden, über Lösungen in Hösbach-Bahnhof  (nicht quantifizierbare Maßnahmen s. Workshop Verkehrskonzept )  z.b. barrierefreie Bahn-Haltepunkte, Fußgängerüberweg Aschaffenburger Straße, Busbahnhof, Park+ Ride Parkplatz, Carsharing wird nun nachgedacht bzw. die Finanzierung geklärt.
  • Ergebnisse Verkehrszählung Hauptstraße und Umleitungsstrecken
    Die Ergebnisse der letzten Zählung wurden vorgestellt. Die Verkehrszahlen auf der Hauptstraße im Bereich zwischen Schöllkrippener Straße und Mühlstraße liegen nach einem anfänglichen Rückgang um ca. 2000-3000 Fz/d nach den letzten Messungen in etwa wieder auf dem Niveau vor Beginn der Baustelle. Über die Gründe wurde spekuliert. Die Ursache soll analysiert werden und die Verkehrszahlen sollen weiter beobachtet werden.
  • Projekte des staatlichen Bauamts
    Die Tafeln des Verkehrsinformationssystems an Stachus und Südspange sollen weitere dynamische Anzeige-Informationen bieten. Die Programmierung dazu läuft.
    Die Lichtzeichenanlage an der Robert-Kochstr. wurde in Auftrag gegeben und soll nach Inbetriebnahme des ersten Teilstücks auch Fußgängern die Straßenquerung ermöglichen. Der Vorschlag zu einem erweiterten Fahrradaufstellstreifen soll geprüft werden. Der weitere Ausbau des Radwegs im Bereich Feldkahl-Rottenberg soll demnächst erfolgen. Die Planungen für den Umbau des Knotens B26 -Industriegebiet laufen und sollen in der nächsten Sitzung vorgestellt werden. Eine Umsetzung könnte im günstigsten Fall innerhalb 3 Jahren erfolgen.

Bayern muss Stickoxidbelastung wirksam senken

Das hat das Verwaltungsgericht München mit einem Urteil heute entschieden. Geklagt wurde wegen überschrittener NOx -Werte in München, wo im Gegensatz zu Hösbach ein Luftreinhalteplan vorliegt. In Hösbach sollen die Stickoxidüberschreitungen durch sogenannte „planunabhängige Maßnahmen“ gesenkt werden. Damit sind die im ISEK beschriebenen, bisher teilweise umgesetzten Maßnahmen gemeint. Ob und wann diese Maßnahmen wirken ist allerdings ebenfalls vollkomen offen.