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Verkehrslenkende Maßnahmen im Bereich des Industriegebiets…

…waren bereits 2015 als kurz bis mittelfristige Maßnahme (innerhalb 1-3 Jahren) im Rahmen des ISEK vorgesehen. In der MGR -Sitzung am Donnerstag 21.11.2024 steht dieses Thema nun mal wieder auf der Tagesordnung. Im Rahmen der verkehrstechnischen Untersuchung der A3 sollten hier aufgrund des erheblichen Abkürzungsverkehrs über das Industriegebiet und das Ortszentrum Verbesserungsvorschläge zur Verkehrsführung gemacht werden.

Maßnahmen wurden in den Planfällen 4a und 4b beschrieben. Als Fazit wird keine Entlastung der Ortsdurchfahrt, sondern lediglich eine Umverteilung des Quell- und Zielverkehrs von der Schöllkrippener Straße auf die Hauptstraße prognostiziert.

Bezüglich des meistbelasteten Knotens in der Ortsdurchfahrt, dem Knoten Schöllkrippener Straße /Hauptstraße, werden in der Untersuchung enttäuschenderweise keine Aussagen gemacht. Es fehlt vollständig eine Berechnung zur Leistungsfähigkeit nach HBS (Handbuch zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen, FGSV, 2015). Ein weiteres Manko der Studie besteht darin, dass die Verkehrszunahme durch die 3 neuen Hösbacher Baugebiete in den Prognosefällen nicht berücksichtigt werden. Im Rahmen einer A3 Verkehrsuntersuchung mag das nicht relevant sein, im Rahmen des BA3 Hauptstraße wäre dies die entscheidende und zentrale Planungsgrundlage gewesen. Trotz mehrfacher Hinweise dahingehend, zuletzt in der Bürgerversammlung, sieht das der Bürgermeister anders. Nach dem Motto „Schau’n wir mal, dann seh’n wir schon“ wird erst asphaltiert und vielleicht danach mal überlegt.

Alle Vorschläge der VIH, zunächst das ISEK -Verkehrskonzept fortzuschreiben und nicht nur Straßenverkehr, sondern auch Radverkehr und Fußgängerverkehr, sowie ÖPNV in die Planungen mit einzubeziehen, wurden von Bürgermeister, Verwaltung und Marktgemeinderat in den Wind geschlagen.

Auf die geplanten schärferen Luftqualitäts-Grenzwerte sei schon mal hingewiesen. Fraglich, ob die bei den Prognosemehrbelastungen eingehalten werden können. Das Landesamt für Umwelt wird wieder Arbeit bekommen, wenn der Verkehr wieder rollt, auf der Hauptstraße und der Schöllkrippener Straße.

Die Ampel ist aus…

… nicht die in Berlin, aber die im verkehrsreichsten Teil der Hauptstraße am westlichen Ortseingang. Grund ist die Einrichtung der Umleitung zur Sanierung des 3. Bauabschnitts.

Freie Fahrt für den durchfahrenden Verkehr

In dem Bereich, in dem täglich mehr als 10000 Fahrzeuge fahren, gibt es für Fußgänger keine sichere Querungsmöglichkeit. Im abgehängten Bereich der Hauptstraße, den eigentlich nur Anlieger nutzen dürfen, gibt es dagegen eine Baustellen-Fußgängerampel. Deren Grünsignal sorgt dafür, dass das nachfolgende Stopschild von dem ein oder anderen Kfz-Lenker einfach übersehen wird. Die Anwohner dürfen sich über das daraus resultierende Hupkonzert freuen.

So ganz haben es auch die Busfahrer noch nicht mitbekommen, dass die Lebensader Hösbachs wieder gesperrt ist. Rückwärts fahren und drehen geht aber auch mit dem Bus, wie das nachfolgende Bild zeigt:

Verirrter KVG-Bus beim Umdrehen

Aber es gibt auch Hösbacher, die das beste aus der Situation machen:

Nachwuchsradler an dem künftig kritischsten Verkehrsknoten an der Hauptstraße

In 2 Jahren wird das so gefahrlos nicht mehr möglich sein. In den erster Tagen der Sanierung ist schon einiges passiert. Einige Impressionen dazu finden sich in unserer Bildergalerie zum 3. Bauabschnitt.

Brief zur Hösbacher Großbaustelle

Nächste Woche soll es losgehen. Mit ein paar Jahren Verspätung beginnt ab 2. September nun die Sanierung des 3. Bauabschnitts der Hösbacher Hauptstraße. Was genau gebaut wird ist nicht bekannt und scheint in Hösbach und Umgebung auch niemanden zu interessieren.

Für die Bewohner im Hauptort sollte die Vollsperrung eigentlich kein Problem sein. Das Oberdorf fährt über die Anschlussstelle Hösbach auf die A3, das Unterdorf über die Anschlussstelle Goldbach. In Orten mit fortschrittlicher Verkehrsplanung nennt man das Superblocks. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist es sowieso immer möglich ins Ortszentrum oder von einem Ortsteil zum anderen zu kommen. Andere Wege muss sich nur der Durchgangsverkehr bzw. der gebrochene Durchgangsverkehr suchen. Immerhin sind das nach der A3 -Verkehrsuntersuchung 60% des Verkehrs im Ortszentrum.

Wohl aus diesem Grund sorgt sich die Verwaltung vorwiegend darum, dass der Durchgangs-und A3-Umleitungsverkehr bis zum Abschluss der Baumaßnahmen in 3 Jahren wie gehabt fließen kann. Im Gegensatz dazu macht sich die VIH in erster Linie Gedanken über die Verkehrssituation und die städtebaulichen Auswirkungen in den Jahrzehnten nach Fertigstellung der Hauptstraße im Ortszentrum. In einem Schreiben an den Bürgermeister, die Marktgemeinderäte, Kreisbrandrat und die interessierte Öffentlichkeit hat die VIH wesentliche Fragen zusammengefasst. Eine Rückmeldung kam vom Kreisbrandrat, der durch die prognostizierten, steigenden Verkehrszahlen in der Schöllkrippener Straße keine Einschränkungen und Hindernisse für das Ausrücken der Feuerwehr aus dem Feuerwehrhaus in der Schöllkrippener Str sieht.

Was aktuell noch keine Rolle spielt: Mit Kfz -vermehrenden Folgen plant der Marktgemeinderat und die Verwaltung drei neue Baugebiete, deren zusätzlicher Kfz-Verkehr über die Schöllkrippener Straße und Hauptstraße entsorgt werden soll. Zu den Baugebieten „Ziegeläcker“ und „Erweiterung Sternberg“ gibt es jeweils Verkehrsuntersuchungen (Verkehrsgutachten Ziegeläcker, Ergänzung Gutachten Ziegeläcker, Verkehrsgutachten Sternberg), das Baugebiet „An der Maas“ ist noch in Vorbereitung. Die VIH hat dazu Stellungnahmen abgegeben (Stellungnahme Ziegeläcker, Stellungnahme Sternberg). Umweltfreundliche Mobilität spielt aber baurechtlich keine Rolle.

Die jüngst veröffentliche A3-Verkehrsuntersuchung behandelt die Auswirkung der neuen Baugebiete leider ebenfalls nicht, eine Prognose-Kapazitätsberechnung Schöllkrippener Straße – Hauptstraße unter diesen neuen Bedingungen ist nicht enthalten, eine Lösung zur Verkehrssituation „An der Maas“ wurde nicht aufgezeigt.

Jetzt wird erstmal gebaut. Schau’n wir mal, dann seh’n wir schon – wie sicher sich Fußgänger und Radfahrer im Ortszentrum künftig noch bewegen können und wie lange die Staus noch werden. Die Vision der liberalen Partei mit ihrem Verkehrsminister, nämlich möglichst viele kostenlose Parkplätze innerorts, am besten noch für Verbrennerfahrzeuge, wird in Hösbachs 3. Baubauabschnitt der Hauptstraße verwirklicht.

Beschränkte Bürgerversammlung zum 3. Bauabschnitt

Das Kopfschütteln über die Informationspolitik der Hösbacher Verwaltung und des Bürgermeisters geht weiter. Schon seit Jahren beklagt die VIH die unzureichenden Informationen und mangelnde Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung hinsichtlich der Hösbacher Verkehrsprobleme und der Ignoranz gegenüber den Zielsetzungen des ISEK. Offensichtlich herrscht die Meinung vor, je weniger Informationen an die Öffentlichkeit dringen, desto mehr lösen sich alle Verkehrs-Schwierigkeiten in Luft auf.

So hält man es nicht für nötig, alle Hösbacher vor Beginn des 3. Bauabschnitts der Hauptstraße über die ab September anstehenden Baumaßnahmen und die geplanten Umleitungen aufzuklären. Es werden lediglich Anwohner und betroffene Geschäftsleute zur Bürgerversammlung eingeladen. Im Amtsblatt findet sich kein Hinweis darauf. Dabei geht es um mehr als die Fragen zu klären, wo die Mülltonnen während der Bauphase hingestellt werden sollen. Vor über einem Jahr fand die Vorstellung der Entwurfsplanung statt, was letztendlich gebaut wird, hier dürfen sich die Hösbacher überraschen lassen.

Dabei türmen sich die Fragen zu den offenen Baustellen im Verkehrsbereich. Die lange angekündigten Ergebnisse zur Umsetzung der A3-Verkehrsuntersuchung stehen aus, das Gutachten zu Verkehrsführung an der Maas soll gerade fertiggeworden sein, das Radverkehrskonzept kommt nicht voran, über die Auswirkungen der neuen Baugebiete auf die Verkehrs-Qualität des Knotens Hauptstraße -Schöllkrippener Straße will niemand diskutieren. Die verschärften Grenzwerte zur Luftreinhaltung sind ebenfalls (noch) kein Thema. Beschlossene Änderungen des Straßenverkehrsgesetzes spielen ebenfalls keine Rolle in Verwaltung oder Marktgemeinderat.

Jetzt wird erstmal gebaut- vermutlich wie immer nach dem Ideal des autogerechten Vorstadtdorfs. Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV – Nutzer werden es weiter schwer haben in Hösbach.

Gesellschaftliche Kosten des Autoverkehrs

Eine aktuelle Studie „MIV und ÖPNV im Kostenvergleich“ zeigt, dass von den entstehenden externen Kosten von 104 Mrd. € durch den Kfz-Verkehr noch nicht einmal die Hälfte durch Steuern und Umlagen von den Verursachern getragen werden.

Warum schon aus Kostengründen eine Verlagerung auf den ÖPNV notwendig ist und wie sich das auf die CO₂-Emissionen des Verkehrssektors auswirkt, lässt sich in der Studie ebenfalls nachlesen.

Zukunftsdialog Verkehr

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des VCD Aschaffenburg-Miltenberg findet morgen ein Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema Fußverkehr und gesunde Städte von Prof. Ute Knippenberger von der Hochschule Aschaffenburg statt.

Für weitere Informationen zur Veranstaltung auf das Bild klicken

Das Thema Gehwege und Missbrauch der Gehwege durch parkende Fahrzeuge und Radfahrer ist seit Jahrzehnten auch in Hösbach ein ungelöstes Problem. Unsere Falschparkergalerie belegt dies. Planer, Entscheider und interessierte Bürger, auch aus dem Landkreis, können sich hier inspirieren lassen.

Bauernaufstand in Hösbach

Mit viel Krach und Gestank äußerten Bauern und weitere Sympathisanten ihre Fundamentalkritik an der derzeitigen Bundesregierung in der Hösbacher Ortsdurchfahrt. Mittels subventionierten Traktoren und subventioniertem Agrardiesel wurde der Feierabendverkehr lahmgelegt.

Traktorenkorso am 10.1.24

Während bei Fahrraddemos jede zu lange oder zu dicke Transparentstange aus dem Verkehr gezogen wird und Lärmbelästigung verboten wird, werden Auflagen bei dieser Art von Demonstrationen nicht eingehalten. Beispielsweise sollte lärmbelästigendes Hupen nicht erlaubt sein. Die Polizei und die Genehmigungsbehörde sollten sich dazu nur das nur mal das nachfolgende Video anschauen.

Lärmterror am 10.1.

Natürlich darf man sich fragen, warum gerade im Landwirtschaftssektor Treibstoffsubventionen abgebaut werden sollen. Schließlich werden in diesem Sektor die vorgesehenen Emissionsziele nach dem Klimaschutzgesetz erreicht bzw. sogar unterschritten, während der Verkehrssektor nun schon zum wiederholten Mal die Emissionsziele deutlich überschreitet. Das Subventionsabbau-Potential und der CO2-Minderungseffekt in diesem Bereich wäre sicher größer.

Hösbacher Verkehr im Neuen Jahr

Das Jahr 2023 ist Vergangenheit. Für die Mobilitätssituation in Hösbach waren keine positiven Entwicklungen oder Entscheidungen erkennbar, im Gegenteil, es gab einige herbe Rückschläge zu verzeichnen.

Keine Verbesserungen für den Radverkehr

Die Ablehnung des Radentscheids Bayern durch den bayerischen Verwaltungsgerichtshof verhinderte einen höheren Stellenwert des Radverkehrs im Land. Dementsprechend lehnen sich Markt Hösbach und das Landratsamt zurück: weder das interkommunale Radverkehrskonzept, noch die Planungen für den Radschnellweg Aschafftal wurden weiterverfolgt.

Keine Einschränkungen für den Autoverkehr

Eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der StVO neben der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auch Klima- und Umweltziele zu berücksichtigen wurden, unter anderem von der bayerischen Staatsregierung im Bundesrat abgelehnt. Ebenso die Möglichkeit Sonderfahrspuren oder Tempo 30 einfacher durch Kommunen anzuordnen.

Bushaltestelle stillgelegt

Der öffentliche Personennahverkehr wurde dafür abgebaut. In interner Abstimmung zwischen Markt Hösbach und staatlichem Bauamt wurde im Rahmen der Sanierung der AB 24 die Bushaltestelle an der Abzweigung nach Rottenberg einfach weggelassen. Begründung: zu gefährlich.

Neue autozentrierte Baugebiete

Auch in den neugeplanten Baugebieten, speziell dem Baugebiet Ziegeläcker, wird das Auto das Hauptverkehrsmittel bleiben. Keine Chance für Fahrrad und ÖPNV, mehr KfZ-Verkehr für die bereits überlasteten Ortsstraßen.

Was bringt das Neue Jahr?

Vielleicht wird der 3. Bauabschnitt begonnen, gerüchteweise soll es im Juni losgehen. Öffentliche Informationen dazu gibt es nicht. Auf der neugestalteten Webseite des Markt Hösbach findet sich lediglich die Vorplanung zum bereits abgeschlossenen 2. Bauabschnitt. Ein Ergebnisbericht zur Verkehrsuntersuchung A3 und eine Verkehrsuntersuchung „An der Maas“ stehen noch aus. Erwartungen an wesentliche Verbesserungen sollte man allerdings aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre nicht haben.

Zukunftsdialog Mobilität

Die Hösbacher Verkehrsprobleme werden also auch im Jahr 2024 bleiben. Die Ursachen dafür liegen natürlich nicht nur in Hösbach. Ab diesem Jahr bietet der VCD Aschaffenburg-Miltenberg an jedem 1. Dienstag im Monat einen Zukunftsdialog Mobilität zu verschiedenen Verkehrsthemen an. Alle Interessenten an einer zukunftsfähigen Mobilität sind dazu eingeladen.

Alle Informationen zur ersten Veranstaltung zum Thema Radverkehr am 9.1.24 finden sich hier

Fest installierte Blitzanlagen…

…die angeblich in Bayern verboten sind ( so das von lokalen Verwaltungen und der Verkehrsbehörde gerne verbreitete Märchen) stehen seit einer Woche in Würzburg.

Mit den am Stadtring installierten 3 Blitzanlagen konnten dort nach ersten Ergebnissen in noch nicht einmal einer Woche 2700 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt werden. Jährlich sind dort ca. 7 Millionen Fahrzeuge unterwegs. Heruntergerechnet auf die die in etwa halb so große Fahrzeugmenge in der Hösbacher Hauptstraße wären das immer noch deutlich über 1000 Geschwindigkeitsverstöße pro Woche.