Nachdem unsere erste Feinstaubmess-Station nun eine Woche in Betrieb ist, können nun erstmals Feinstaubimissionen und Verkehrsbelastung an der Hauptsstraße direkt verglichen werden. Über den Zusammenhang konnte bisher nur spekuliert werden, da das Landesamt für Umwelt bei der letzten amtlichen Feinstaubmessung in Hösbach MItte sich außer Stand sah, die Feinstaubwerte mit den Daten von Staus auf der A3 zu vergleichen, oder gar gleichzeitige Verkehrszählungen durchzuführen.
„In Bayern kaum Belastung mit Feinstaub“, so lautete eine Überschrift in der letzten Wochenendausgabe des Main-Echo. Rechtzeitig vor den Wahlen wird nochmal mit passenden Presseveröffentlichungen Einschläferungspolitik betrieben, um die Defizite der Bundes- und speziell der bayerischen Staatsregierung im Umweltsektor unter den Teppich zu kehren.
Warum es keine Grenzwertüberschreitungen gibt, liegt wohl auch an der Dichte und Lage der Messstationen. Nicht an jedem Luftschadstoff-Hotspot, wie z.B. in Hösbach, wird auch gemessen. Die letzten Messungen liegen Jahrzehnte zurück, die damals gemessenen NOx -Überschreitungen hatten so gut wie keine Konsequenzen. In den politischen Gremien sind sie nach wie vor kein Thema.
Wie immer in solchen Fällen, wenn Behörden und Verwaltungen kein Personal, kein Geld oder schlicht keine Lust haben um für Aufklärung zu sorgen, ist die Initiative der Bürger gefragt. Im Rahmen des Projekts Open Knowledge Foundation Germany und des Programms Code for Germany widmet sich das OK Lab Stuttgart der Feinstaubmessung. Es werden Bundes -und Europaweite Daten, aus Feinstaubmessstationen, die nach einer detaillierten Anleitung aufgebaut sind, ermittelt. Diese werden auf einer Feinstaubkarte dargestellt. Die VIH hat sich diesem Civic Tech Netzwerk angeschlossen und eine erste Feinstaubmessstation gebaut. Parallel zur täglichen Verkehrsbelastung kann nun ab sofort im meistbefahrenen, westlichen Teil der Hauptstraße auch die Feinstaubbelastung gemessen werden.
Die aktuellen Werte von Temperatur und Luftfeuchte finden Sie hier.Die Werte der aktuellen Feinstaubbelastung PM10 (Partikelgröße 10µm) und PM2,5 (Partikelgröße 2,5 µm) finden Sie hier.
VIH-Treffen, am Donnerstag 10.08. um 18:30 in der Dorfwirtschaft ( beim Schorschje): Nach der Lenkungsausschusssitzung am 26.07. haben wir uns entschlossen und kurzfristig zu treffen, um die behandelten Themen nochmal zu besprechen.
Die Themen der Lenkungsausschusssitzung am 26.07. waren :
Dieser Grundsatz, den das Verwaltungsgericht Stuttgart gestern in einemUrteilzu Überschreitungen von Stickoxid-Grenzwerten formulierte, gilt leider nur für die Einwohner Stuttgarts oder anderer Großstädte. In Hösbach wird man auf eine solche Einsicht wohl noch lange warten müssen. Obwohl auch hier die Grenzwerte für Stickoxide überschritten sind und seit 2010 dokumentiert sind, werden keine Maßnahmen durch die zuständige Bezirksregierung ergriffen, im Gegenteil: Einstimmig lehnte das Behörden-triumvirat bestehend aus unterer Verkehrsbehörde, Staatlichem Bauamt und Polizei den Antrag des Marktes Hösbach und den Vorschlag der Verkehrs-Initiative ab, zumindest für die Baustellenzeit Tempo 30 anzuordnen. Dadurch wäre zumindest die Lärmbelastung etwas reduziert worden.
Seit der letzten Änderung der Umleitung aufgrund der Hauptstraßenbaustelle, hat nun die Mühlstraße die Hauptstraße als verkehrsreichste Straße abgelöst. Zumindest im Bereich der Ortsmitte(Zählstelle 11) fahren momentan weniger Fahrzeuge, als in der Mühlstraße (Zählstelle 6). Nur im verkehrsreichsten, schon fertiggestellen westlichen Teil der Hauptstraße (Zählstelle 1) fahren noch geringfügig mehr Fahrzeuge. Die Entwicklung der Verkehrsströme an den einzelnen Zählstellen lässt sich auf unserer Verkehrsbelastungskarte Hösbach ablesen. Die Verkehrsentwicklung an Wochentagen im meistbelasteten Abschnitt der Hauptstraße finden Sie unter Verkehrsdaten Hösbach West.
Nächtlicher Stau-Umfahrungsverkehr von der A 3: Leider konnten wir letzte Woche wieder einmal erleben, dass das großräumige Umleitungskonzept für LKW entweder nicht funktioniert, oder aber gar nicht existiert, zumindest aber nicht kontrolliert wird.
Denn durch die schon vor einigen Wochen angekündigte Nachtbaustelle in der Einhausung der A3, kam es durch die Reduzierung auf einen Fahrstreifen je Fahrtrichtung, zu massiv erhöhtem Verkehrsaufkommen durch PKW, besonders aber durch LKW in der Ortsdurchfahrt. Laut Umleitungskonzept dürften LKW eigentlich während der innerörtlichen Baustellenumleitung überhaupt nicht durch Hösbach fahren. Aber trotzdem nutzten hunderte LKW jede Nacht, von abends bis in die Morgenstunden die Hösbacher Ortsdurchfahrt und die innerörtlichen Umleitungsstrecken als Abkürzung um die Einhausung. Alles zu Lasten unseres wohlverdienten Schlafes, unserer Gesundheit , dem Zustand unserer Häuser und den Straßen. Wir fragen uns, warum wird bei solchen angekündigten Baumaßnahmen auf der A3 und zu erwartenden Staus nicht kontrolliert, nicht die LKW und nicht die Geschwindigkeiten?
„Denn da fuhr keiner die angeordneten maximalen 30 km/h!“
Was das für unsere Häuser und die Straßen bedeutet, wenn die bis zu 40 Tonnen schweren LKW in Kolonnen mit Geschwindigkeiten von schätzungsweise 50-60 km/h durch den Ort donnern kann man sich leicht vorstellen, ganz abzusehen vom verursachten Lärm und den Abgasen.
Bleibt wieder einmal nur zu hoffen, dass die zuständigen Behörden beim nächsten Mal auf unsere so oft wiederholten Forderungen eingehen und endlich einmal entsprechende Kontrollen vornehmen.
Lenkungsausschusssitzung am gestrigen 26.07. Gestern trafen sich die Mitglieder des Lenkungsausschusses um folgende Tagesordnungspunkte zu diskutieren:
Zu TOP 3: wurde ein/e Vertreter/in des staatlichen Bauamts,
und zu TOP 4: ein/e Vertreter/in der Polizeiinspektion Aschaffenburg
und ein/e Vertreter/in der Verkehrspolizeiinspektion Aschaffenburg eingeladen.
Über die Ergebnisse der Sitzung werden wir Sie in der nächsten Woche informieren.
Aufgrund der Stickoxidbelastung und der unzureichenden Gegenmaßnahmen der Bundesregierung klagt jetzt der Bund für Naturschutz und Umwelt gegen das Kraftfahrt-Bundesamt. Erläuterungen dazu finden Sie hier. Der BUND bittet um finanzielle Unterstützung für diese Klage.
In Hösbach sind die Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte seit Jahren durch das Landesamt für Umwelt dokumentiert. Spezielle Gegenmaßnahmen wurden bisher nicht eingeleitet. Die Hauptstraßenbaustelle und die aktuelle Umleitungssituation haben das Thema Luftschadstoffe in den Hintergrund gedrängt. Die Lösung dieser Probleme steht auch in Hösbach noch aus.
In der ersten Woche nach der Verlegung des Orts- und Durchfahrtsverkehrs auf die Umleitungsstrecke D (Schubertstraße, Schöllkrippener Straße) hat sich der Verkehr im Bereich des fertiggestellten Abschnitts der Hauptstraße nochmals um ca. 20 % reduziert. Im Durchschnitt nutzten werktags noch ca 7000 Fahrzeuge täglich diese Strecke. Das sind etwa 45% weniger Fahrzeuge als vor Beginn der Baumaßnahmen an der Lebensader Hösbachs. Gleichzeitig nahm das Geschwindigkeitsniveau und damit die Lärmbelästigung wieder signifikant zu. Hier die genauen Messdaten.
Als durchgängig vorfahrtsberechtige Umleitungsstrecke steht momentan nur noch die Mühlstraße zur Verfügung, die entsprechende Mehrbelastungen zu verzeichnen hat.
Wie haben sich die Verkehrszahlen in den ersten 25 Wochen nach Fertigstellung des ersten Teilabschnitts der Hauptstraße im Vergleich zur vorherigen Situation geändert? Diese Frage wurde auf der VIH-Jahresversammlung geklärt. Die nachfolgende Grafik fasst die wesentlichen Ergebnisse als Wochendurchschnitt zusammen:
Verkehrsbelastung nach 25 Wochen
Im Ergebnis fahren durchschnittlich 9713 Fahrzeuge täglich in diesem Bereich. (Detaillierte Zahlen in der Rubrik Fakten Verkehrsdaten). Im Vergleich zu den 12740 Fahrzeugen die vor den Baumaßnahmen ermittelt wurden, bedeutet dies bei der aktuellen Umleitungssituation einen Rückgang von 24%. (Zur Erinnerung: Im ISEK wurde eine Verkehrsreduzierung von 30 % angestrebt.)
Die Zahl deutet aber schon mal darauf hin. dass die beabsichtigte 30% ige Verkehrsreduzierung nach Fertigstellung der kompletten Hauptstraße im Jahr 2023 nur schwer erreichbar sein wird.
Das Geschwindigkeitsniveau lässt sich so beschreiben:
Im Durchschnitt fahren 92 % der Fahrzeuge schneller als 30 km/h, 38 % schneller als 40 km/h und 4% schneller als 50 km/h. Das ist umso bemerkenswerter, da im schalltechnischen Gutachten des Büros Wölfel mit einer Regelgeschwindigkeit von 30 km/h gerechnet wurde. Schon mit dieser wohlwollenden Annahme wird ein nächtlicher Schallpegel von 63,3 db(A) errechnet, der im übrigen alle Orientierungswerte und Auslöseschwellen für Lärmsanierungen überschreitet.
Nachfolgend eine Übersicht über die unterschiedlichen Grenz-bzw. Orientierungswerte für Lärmimissionen in Dorfgebieten:
Minimalziel WHO und UBA: 65 db(A) tags/ 55 db(A) nachts
Orientierungswerte für städtebauliche Planungen DIN 18005 Bbl.1 für Mischgebiete 60 db(A) tags/ 50 db(A) nachts
BImSchV für Mischgebiete 64 db(A) tags/ 54 db(A) nachts
VLärmSchR 97 für Mischgebiete 69 db(A) tags/ 59 db(A) nachts
am 10.5. 2017 fand die 11. Sitzung des Lenkungsausschusses statt. Hier die Ergebnisse in Kürze:
Baustelle Junge Mitte
Durch Witterungseinflüsse und aus diversen anderen Gründen hat sich der Baustellenfortschritt um einige Wochen verzögert. Die aktuelle halbseitige Sperrung an der Einmündung Röntgenstraße wurde durch Arbeiten an den Telekommunikationsleitungen notwendig.
Voraussichtlich ab Mitte Juni wird die Röntgenstraße gesperrt. Details an der Umleitungsstrecke im Bereich Rentingweg werden noch geklärt.
Verkehrszahlen
aktuelle Verkehrszahlen wurden vorgestellt. Nach wie vor hohe Belastung auf der Umleitungsstrecke. Vollsperrungen auf der A3 im Jahr 2016 waren rückläufig.
Zum nächsten Lenkungsausschusstermin wird ein Vertreter der Polizei teilnehmen. Themen: LkW-Umleitungskonzept wird nicht befolgt, Kontrolle LkW-Durchfahrtsverbot, Geschwindigkeitsüberschreitungen im Ortsbereich, LkW-Abstandsgebot auf der A3 im Bereich Einhausung wird nicht befolgt
Staatliches Bauamt
Planungen zur Abzweigung Laufach am Stachus laufen, ebenso die Planungen zum kreuzungsfreien Umbau der A3-Anschlussstelle Hösbach
Daten der Straßenverkehrszählung von 2015 liegen noch nicht vor