1. Macht den öffentlichen Verkehr schnell und flexibel
2. Organisiert die Wege zu den Haltestellen
3. Schafft ein umfassendes Radwegenetz
4. Bringt Carsharing aufs Land
5. Baut kompakter und in der Nähe von Bahnstrecken
6. Lasst Autofahrer den wahren Preis zahlen
Das sind grundsätzliche Vorschläge von Verkehrsforschern wie eine Verkehrswende auf dem Land gelingen könnte. Es dürften fromme Wünsche bleiben. Mindestens der letzte Punkt wird nach den Beschlüssen des Autogipfels so schnell nicht umgesetzt werden. Vielmehr gibt es satte Prämien für Elektroautos und Erhöhungen der Pendlerpauschale.
Viele Verkehrsexperten gehen davon aus, dass das private Auto im ländlichen Bereich, Verkehrsmittel Nummer eins bleiben wird. Für Hösbach bedeutet das, dass sich auch in den nächsten Jahrzehnten die Autoschlangen aus den umgebenden ländlichen Gebieten mangels Alternativen durch die Hösbacher Hauptstraße schlängeln, zusätzlich zu dem zunehmenden Bedarfsumleitungsverkehr der A3.
Und was passiert in Hösbach?
Mit unkoordinierten Maßnahmen und Vorschlägen wursteln Verwaltung, Verkehrsbehörden und Gemeinderatsfraktionen vor sich hin. Ab März beginnt die Baustelle für den 2. Teil der Hauptstraßenerneuerung. Die Ziele des Verkehrskonzepts wurden zwar alle nicht erreicht, aber es wird munter weitergebaut. Diskussionen und Bürgerbeteiligung sind nicht mehr erwünscht, Vekehrsplaner werden nicht gebraucht oder gefragt. Der KfZ-Verkehr nimmt weiter zu, wie die Auswertung des letzten Jahres zeigen. Die Anzahl der Überschreitungen des Feinstaub-Grenzwerts für das Tagesmittel reduziert sich zwar geringfügig, im Hauptstraßenabschnitt mit der höchsten Verkehrsbelastung gibt aber immer noch 13 Überschreitungen des Tagesgrenzwerts von 50 µg/m³ im Jahr 2019. Oberstes Planungsziel sind zwischenzeitlich möglichst keine Einschränkungen für den Autoverkehr und möglichst viele Parkplätze direkt an der Straße.
Das neue Jahr und der Beginn des neuen Jahrzehnts bietet für die Verkehrssituation in Hösbach keinen Anlass für Zuversicht.
Die Verkehrs-Initiative wünscht dennoch allen Mitgliedern und Unterstützern ein gutes Neues Jahr.