Archiv der Kategorie: Fahrradverkehr
Stadtradeln in Hösbach
Die Aktion Landkreisradeln im Landkreis Aschaffenburg läuft von 3.-23. Juli. Alle Hösbacher sind eingeladen und dürfen mitmachen. Auch Schulen und Firmen können ein eigenes Team bilden. Hier gibt es weitere Informationen.
Neuer Marktgemeinderat, neue Ausschüsse
Am 7.5.2020 fand die konstituierende Sitzung des neuen Hösbacher Marktgemeinderats im Kultur- und Sportzentrum statt. Obwohl keine Einladung im amtlichen Teil des Hösbacher Mitteilungsblatts erfolgte, fanden einige Bürger den Weg auf die Zuhörerplätze in der Sporthalle. Inhaltlich wurde unter anderem der Beschluss gefasst, den Hauptausschuss künftig mit den Bereichen Umwelt und Soziales zu erweitern und mit einer größeren finanziellen Entscheidungsbefugnis auszustatten.
Verschleppt wurde die Entscheidung zur Fortführung bzw. Neustrukturierung des Lenkungsausschusses. Gab es zwischenzeitlich den Vorschlag, die Entscheidung bis zur Sommerpause zu treffen, setzte sich letztlich der Vorschlag durch, dies im Rahmen des Strategietreffens der Marktgemeinderäte zu besprechen. Der Haken dabei: es steht noch kein Termin dafür fest, voraussichtlich findet das Treffen irgendwann im Herbst statt. Ein Diskussionspapier hatte die VIH schon im Vorfeld der Kommunalwahl vorgelegt. Die Verschiebung bedeutet, vor Frühjahr 2021 wird es hier nicht weitergehen.
Dabei wäre es dringend erforderlich, eine Perspektive für ein funktionerendes Mobilitätskonzept für Hösbach zu entwickeln. Das gescheiterte aktuelle Konzept, nach dem momentan geplant und gebaut wird, muss überarbeitet und ergänzt werden. Die VIH weist seit über einem Jahr darauf hin. Mit einer zusätzlichen Fahrspur am Stachus in den Kahlgrund wird es nicht getan sein.
Immerhin gibt es zu dem Fahradkonzept nun eine Beteiligungs-Möglichkeit über eine Webseite. Alle Bürger und vor allen Dingen Fahrradnutzer werden eingeladen, sich bis zum 6.7.2020 an der Befragung des Planungsbüros zu beteiligen oder Stellung zu beziehen.
„Die StVO wirkt einer gerechten Aufteilung des öffentlichen Raums entgegen“
Das ist das Fazit eines Rechtswissenschaftlers in einer aktuellen Veröffentlichung anläßlich von aktuellen Maßnahmen wie Pop-Up-Bikelanes oder flächendeckendem Tempo 30. Viele Fahrradfreunde hegen die Hoffnung, dass sich nach Corona Verbesserungen ergeben könnten oder Veränderungen bleiben könnten.
In Hösbach hat in der vergangenen Woche eine Besprechung zum interkommunalen Radverkehrskonzept in geheimer Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Was auch immer dabei herauskommen sollte, die zementierte Privilegierung des motorisierten Kfz-Verkehrs in der StVO wird wesentliche Änderungen im Hösbacher Verkehrsgeschehen verhindern.
Auch wenn die Bundestagsabgeordnete Lindholz in einem Facebook-post meint es geht voran mit der Verkehrssituation in Hösbach, indem wieder ein Treffen mit dem Markt Hösbach, der Regierung, des staatlichen Bauamts und der Autobahndirektion stattgefunden hat. Schwerpunkt des innerbehördlichen Verkehrgutachtens dürfte sein, dass die „Flüssigkeit und Leichtigkeit“ des (Kfz-)Verkehrs auf dem Stachus und auf der Hauptstraße verbessert wird.
Vielleicht werden die Fortschritte irgendwann auch einmal öffentlich bekannt. Öffentliche Einladungen zu Marktgemeinderatssitzungen im Mitteilungsblatt findet man in letzter Zeit jedenfalls nicht mehr: Dank Corona gibt es anscheinend gute Gründe für Hinterzimmerbesprechungen.
Corona-Krise könnte Verkehrswende beflügeln
Tweet vom ADFC
Die Corona-Krise könnte Impulse für eine Verkehrswende geben, sagen die Denkfabrik Agora Verkehrswende und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club.
22.04.2020 08:29 Uhr/Von dpa/Anzeige
(Bild: Shutterstock/Ulf Wittrock)
Die Denkfabrik Agora Verkehrswende und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club sehen in der Corona-Krise die Chance, die Verkehrswende in Deutschland voranzubringen. „Es zeigt sich gerade, wie dringend wir sichere, breite Radwege brauchen. Sie sichern Mobilität und gleichzeitig auch die Gesundheit. Berlin richtet aus diesem Grund gerade mit einfachen Mitteln rasch neue temporäre Radwege ein. Das nützt uns über die Corona-Zeit hinaus auch bei der Verkehrswende“, sagt Wolfgang Aichinger, Projektleiter städtische Mobilität bei Agora Verkehrswende. Das könnten viele Städte nachmachen, die Pläne für den Ausbau der Radinfrastruktur gebe es längst, nur habe es bislang häufig an der Umsetzung gehapert.
Kein Fahrradparadies, aber positive Effekte
Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hofft auf Effekte wegen Corona und warnt zugleich vor zu großen Erwartungen. „Ich habe den Eindruck, dass viele Verkehrsplaner und Politiker diese Chance ergreifen und dauerhafte Änderungen umsetzen wollen“, sagt René Filippek vom ADFC. „Ich glaube aber nicht, dass auf einmal alles umkippt und dass in Deutschland das Fahrradparadies ausbricht. Aber in vielen Städten kann Corona durchaus einen nachhaltigen Impuls geben.“
Nach Angaben des ADFC ist die Verkehrsbelastung in den Städten wegen der Corona-Krise teilweise um 40 Prozent gesunken. „Die Hoffnung ist, dass jetzt sehr viel mehr Menschen das Rad entdecken für den Alltagsverkehr und es auch nach Corona weiter nutzen. Aber dafür hängt natürlich extrem viel daran, wie die Radinfrastruktur angepasst wird, die vielerorts längst ihre Grenze erreicht hat“, sagt Filippek. Sonst könne sich der Corona-Effekt wieder umkehren. Der Bund fördere Radverkehrsprojekte, Filippek forderte Länder und Kommunen auf, diese Gelder in der Corona-Krise noch stärker zu nutzen.
Aichinger von der Denkfabrik Agora definiert den Begriff Verkehrswende vor allem mit Klimaschutz. Das auch von der Politik festgelegte Ziel sei, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu wirtschaften und zu leben. Im Verkehr solle das unter anderem erreicht werden mit mehr Bussen und Bahnen, besseren Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer, weniger konventionellen Autos und mehr E-Mobilität. (olb)
Neues im Schilderwald
Ab nächsten Mittwoch könnte mancher Zeitgenosse mit einem dieser Verkehrszeichen konfrontiert werden:
Die Aufstellung solcher Verkehrszeichen muss man in Hösbach aber voraussichtlich in den nächsten Jahrzehnten nicht fürchten. Erst muss die Hauptstraße für den Kfz-Verkehr möglichst schnell fertigsaniert werden und dann wird wahrscheinlich schon der Platz für die Aufstellung solcher Verkehrszeichen fehlen.
Witzig ist auch die Tatsache, dass es zwar schon ein Verkehrszeichen für einen Radschnellweg gibt, aber in Bayern noch vollkommen ungeklärt ist, wer die Baulast eines solchen Vorhabens trägt. Nach Corona könnte das vielleicht einmal geklärt werden.
Was sonst noch theoretisch mit einem höheren Bußgeld belegt werden würde (wenn Kontrollen stattfinden würden) und weitere Neuigkeiten finden sich in der Information des Verkehrsministeriums.
Hösbacher Nachrichten 02.04.2020
Coronareduzierter Verkehr!
So niedrig war die Verkehrsbelastung der Lebensader Hösbach, der Hauptstraße, in den letzten Jahrzehnten nur selten. Das ISEK- Ziel der 30%igen Verkehrsreduzierung wird nun erreicht. Rollten, bedingt durch die Umleitung, in den ersten beiden Wochen der Baustelle des 2. Bauabschnitts an Werktagen ab dem 02.03.2020 durchschnittlich noch 11.600 Fahrzeuge, also etwa 1.300 Fahrzeuge weniger durch Hösbach als im Normalbetrieb, waren es nach Feststellung des Katastrophenfalls in Bayern nochmal ca. 2.200 weniger, also durchschnittlich 9.400 Fahrzeuge.
Nach der Anordnung der Ausgangsbeschränkung am Samstag 21.03. ist der Verkehr gegenüber der vorletzten Woche, als nur der Katastrophenfall festgestellt wurde, noch weiter zurückgegangen. Nach Anordnung der Ausgangsbeschränkungen ging der werktägliche Verkehr nochmals auf 6700 Kfz/Tag zurück. Vorbildlich haben sich die durch Hösbach fahrenden Autofahrer bei Beginn der Ausgangsbeschränkung am 23.03.2020 verhalten: In der Stunde um Mitternacht fuhr 1 Auto durch den sonst am stärksten belasteten Abschnitt der Hauptstraße. Sonntags geht die Kfz-Belastung auf ca. 2000 Fahrzeuge/Tag zurück. Zum Vergleich: Weihnachten 2019 waren 4900 Fahrzeuge/Tag unterwegs. Das Diagramm zu den Verkehrszahlen findet Ihr auf unserer Webseite!
Die gleichen Politiker, die beispielsweise noch kürzlich ein Tempolimit auf Autobahnen und damit eine signifikante CO2-Minderung blockiert haben, (verglichen mit den jetzigen Einschränkungen eine harmlose Einschränkung), zeigen plötzlich große Entschlossenheit. Nicht nur die Ansteckungsgefahr durch Viren, auch die globale Erhitzung steigt exponentiell und wird einmal zu ähnlich drastischen Maßnahmen führen wie jetzt. Wieder einmal zeigt sich: change by desaster, die Veränderung durch Katastrophen funktioniert, change by design, die planmäßige Veränderung scheitert an Partikularinteressen und fehlender Einsicht.
Verkehrsmittel in Corona-Zeiten!
In einem sehr interessanten Artikel im Spiegel vom 18.03.2020 wird auf dieses Thema eingegangen. Hier ein kleiner Auszug davon:
Warum Radfahren gleich doppelt schützt!
Wie funktioniert „Social Distancing“ im Verkehr? Am besten mit Auto und Fahrrad. Radeln hat dabei einen klaren Vorteil, und nicht nur für das Klima: Es schützt gleich doppelt vor Infektionen.
Als sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vergangene Woche mit Verhaltenstipps in der Corona-Krise an die Bevölkerung wandte, erwähnte er auch das Fahrrad: Jeder solle im Sinne des „social distancing“ überlegen, ob er einen Weg zu Fuß oder im Sattel zurücklegen könne, statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. So könne das Infektionsrisiko gemindert werden.
Wer Busse und Bahnen meidet, senkt das Ansteckungsrisiko, weil das Coronavirus hauptsächlich über Tröpfcheninfektion auf kurze Distanz übertragen wird, wie der Ulmer Pneumologe Michael Barczok vom Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdV) erläutert. Die Chance, sich beim Radeln etwas einzufangen, liege dagegen „bei Null.“ Vom „perfekten Selbstschutz“ spricht deswegen auch Gerd Antes.
Denn Radfahrer hielten nicht nur automatisch Abstand zu anderen, sondern seien zudem einem geringeren Risiko ausgesetzt, sich durch das Berühren von Oberflächen zu infizieren. Laut einer Studie könne der Erreger auf Oberflächen bis zu neun Tage überleben und womöglich noch infektiös sein. Jeder Haltergriff im ÖPNV berge deswegen ein grundsätzliches Risiko. Allerdings gilt das auch für Ampelknöpfe, weswegen Antes fordert, den öffentlichen Raum an jeder frequentierten Straßenecke und auch Busse und Bahnen mit Desinfektonsspendern auszurüsten. Trotzdem sei Fahrradfahren „seuchenhygienisch unbedenklich“, sagt Michael Barczok. Auch, weil es einen „hohen „hohen Schutz für andere“ gebe für den Fall, dass man selbst infiziert ist, wie Antes sagt.
Radeln kommt in Zeiten der Lungenkrankheit Corona aber noch eine weitere Bedeutung zu: Es kann auch vorbeugend wirken. Wer regelmäßig auch nur gemütlich radelt, senkt den Blutdruck – falls er an Hypertonie leidet. Auch Diabetiker sollten sich bewegen, rät Pneumologe Barczok. Diabetes und Herzkreislauferkrankungen wie Hypertonie gehören unabhängig vom Alter zu den Grunderkrankungen, die das Risiko eines schwereren Verlaufs von Covid-19 begünstigen, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Website.
Den Link zu dem ganzen Artikel findet Ihr unter „www.vihoesbach.de“ auf unserer Webseite
Bleibt nur noch zu Wünschen !
„bleibt gesund“!
Interessanter Artikel im Spiegel!
Corona-Verkehrsmittel
Warum Radfahren gleich doppelt schützt
Wie funktioniert „Social Distancing“ im Verkehr? Am besten mit Auto und Fahrrad. Radeln hat dabei einen klaren Vorteil, und nicht nur für das Klima: Es schützt gleich doppelt vor Infektionen.
Als sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vergangene Woche mit Verhaltenstipps in der Corona-Krise an die Bevölkerung wandte, erwähnte er auch das Fahrrad: Jeder solle im Sinne des „social distancing“ überlegen, ob er einen Weg zu Fuß oder im Sattel zurücklegen könne, statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. So könne das Infektionsrisiko gemindert werden.
Wer Busse und Bahnen meidet, senkt das Ansteckungsrisiko, weil das Coronavirus hauptsächlich über Tröpfcheninfektion auf kurze Distanz übertragen wird, wie der Ulmer Pneumologe Michael Barczok vom Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdV) erläutert. Die Chance, sich beim Radeln etwas einzufangen, liege dagegen „bei Null.“ Vom „perfekten Selbstschutz“ spricht deswegen auch Gerd Antes.
Den ganzen Artikel findet Ihr unter https://www.spiegel.de/auto/corona-krise-warum-fahrradfahren-gleich-doppelt-schuetzt-a-46196d09-4aa4-4041-97e3-1fd1ff094c3f-amp?__twitter_impression=true
Bleibt nur noch zu Wünschen „bleibt gesund“
Keine Teilanahme an Critikal Mass am 27.03.2020
Aufgrund der aktuellen Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 bestehen in der Bundesrepublik Deutschland und anderer Staaten behördliche Anordnungen und Verbote von Veranstaltungen oder größeren Menschenansammlungen, deshalb haben auch wir uns entschlossen die Teilnahme am Critikal Mass in Aschaffenburg auszusetzen. Wir Informieren Euch rechtzeitig wenn wir wieder an einer Critical Mass teilnehmen werden.
Hösbacher Nachrichten 19.03.2020
Hej, wir fahren Fahrrad!
In fast jeder großen Stadt treffen sich am letzten Freitag im Monat Radfahrer zu einer
gemeinsamen Ausfahrt. Sei mit dabei und schau dir an, was es alles zu entdecken gibt.
Dazu gibt es Gelegenheit bei den „Critical Mass“– Aktionen, immer am letzten Freitag im Monat z.B.
am Freitag den 27.03.2020 um
- 18:00 in Hösbach Treffpunkt: Junge Mitte!
- 19.00 in Aschaffenburg Treffpunkt: Theaterplatz!
„Die Verkehrs-Initiative Hösbach ist nicht der Veranstalter dieser Aktionen. Dieser Bericht dient nur der Information und ist kein Aufruf, darf aber gerne weitergeleitet werden.“
Critical Mass!?
Eine Critical Mass versteht sich zwar nicht als Demonstration und führt in der Regel keine politischen Forderungen, allerdings lässt sich kaum in Abrede stellen, dass bis zu mehrere tausend Radfahrer*innen zusammen ein eindrucksvolles Statement abgeben. Ursprünglich war die Intention, auf die Belange des Radverkehrs aufmerksam zu machen, die in der
autogerechten Stadt meistens kaum Beachtung fanden.
In fast jeder großen Stadt treffen sich am letzten Freitag im Monat Radfahrer zu einer gemeinsamen Ausfahrt. Sei mit dabei und schau dir an, was es alles zu entdecken gibt. Im Prinzip ist eine Critical Mass eine Art Fahrradtour, die in der Regel jeweils am letzten Freitag im Monat stattfindet. In einigen Städten treffen sich ein paar Dutzend Radfahrer*innen zu einer solchen Tour, in anderen Städten wiederum mehrere Tausend.