Die Auswirkungen der Rettungsübung in der Einhausung sind sofort auf der Hauptstraße spürbar. Verglichen mit dem vorigen Sonntag vervierfachte sich die Verkehrsmenge während der Sperrung.
Die Auswirkungen der Rettungsübung in der Einhausung sind sofort auf der Hauptstraße spürbar. Verglichen mit dem vorigen Sonntag vervierfachte sich die Verkehrsmenge während der Sperrung.
Einmal mehr bewies die Baustellen-Umleitungsstrecke ihre Leistungsfähigkeit. Eine rekordverdächtige Verkehrsbelastung wurde um die Mittagszeit gemessen. Das 2-3 fache der üblichen, sonntäglichen Verkehrsmenge schlängelte sich durch die Ortsdurchfahrt.
1450 Fahrzeuge pro Stunde werden sonst nicht mal zu den werktäglichen Spitzenstunden erreicht. Trotz des dichten Verkehrs, schafften einige Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von über 70 km/h.
Bilder dazu finden sich in unserer Stau-Foto-Galerie.
Etwas überraschend fasste der Hauptausschuss den Beschluss, Mitnahmebänke in Hösbach aufzustellen. Diesem Vorhaben kann man nur viel Erfolg wünschen und hoffen, dass sich damit die Verkehrsmengen in Hauptstraße und Schöllkrippener Straße reduzieren lassen.
Ein ähnliches, ausgereiftes Konzept verfolgt die Stadt Schwäbisch Gmünd mit der Mitfahrscheibe.
Eine Projektgruppe möchte mit umfassenden Angeboten und Unterlagen in professionellem Design Verhaltensänderungen im Bereich Mobilität und effektiverer Nutzung von Fahrzeugen erreichen.
Am Freitag nachmittag ist es mal wieder passiert: Die A3 Einhausung war über Stunden in Fahrtrichtung Würzburg gesperrt. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass es zwar formell eine Bedarfsumleitung für die A3 im Bereich Hösbach gibt, diese aber im Fall des Falles zu einem unkontrollierten Zusammenbruch des Fahrzeugverkehrs führt. Alle Umleitungskonzepte und Verkehrskonzepte werden zu Makulatur. Hauptstraße, Mühlstraße, Albert-Schweitzer-Straße haben ihre Sättigungsverkehrsstärke deutlich überschritten. Der Verkehrsstrom der A3 ergießt sich durch Hösbach, inklusive des LkW-Verkehrs, der sich nicht um Umleitungskonzepte schert. Die Situation am westlichen Orteingang zeigt dieser kleine Film auf unserem Video-Stau-Kanal. Weitere Impressionen finden sich in unserer Stau-Bildergalerie.
Die Verkehrsbehörden und die Verkehrspolitik setzen auf das Prinzip Hoffung. Sie hoffen, dass sich solche Ereignisse möglichst selten wiederholen. Solange aber das oberste Ziel der autofixierten, nationalen Verkehrspolitik in der Einführung eine Ausländermaut besteht und Alternativen zum individuellen, motorisierten Verkehr in der kommunalen Verkehrsplanung als „nicht quantifizierbare Maßnahmen“ bezeichnet werden, solange gibt es eigentlich wenig Anlass zur dieser Hoffnung.
Wahrscheinlicher ist vielmehr eine Häufung solcher Stauereignisse. Langfristig würde dann der Bau einer Entlastungsstraße notwendig, nicht weil ein paar Anwohner der Hauptstraße dies gut fänden, sondern weil eine Durchquerung oder eine Fahrt von und nach Hösbach mit dem Verkehrsmittel Nr.1 sonst zu anstrengend wird.
Eine aktuelle Broschüre des Umweltbundesamts stellt die neuesten Untersuchungen zur Wirkung von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen zusammen.
Hier eine kurze Zusammenfassung wesentlicher Aussagen:
In Hösbach steht die Entscheidung über den Tempo 30-Antrag vom westlichen Ortseingang bis zur Robert-Kochstraße noch aus. Es gilt eine maximal 8 Sekunden längere Fahrtzeit von ca. 10000 Fahrzeugen täglich gegenüber der Schädigung der Gesundheit von Anwohnern abzuwägen.
Ein Gutachten des Umweltbundesamts untersucht die Handlungskompetenzen der Kommunen in dieser Thematik. Für die Hösbacher Gemeinderäte, die in ihrer Mehrheit einen Lärmaktionsplan für Hösbach abgelehnt haben, wäre dies eine empfehlenswerte Lektüre um die versprochenen planunabhängigen Maßnahmen umzusetzen.
Die Winteredition der VCD -Aktion“ erober dir die Straße zurück!“ liegt vor. Hier der direktlink.
(Siehe auch Bericht im Main-Echo vom Dienstag 20.09.2016 Seite 8)
Stuttgart (ACE) 23. August 2016 –
Sei es aus übertriebener Fürsorge oder Bequemlichkeit: Der ACE Auto Club Europa registriert immer mehr Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. Doch die Vielzahl der „Elterntaxis“ führt nicht zu mehr Sicherheit: Im Gegenteil, die ehrenamtlich Aktiven aus den ACE-Kreisen beobachten eine zunehmende Anzahl von gefährlichen Verkehrssituationen in der Nähe von Schulen. Zu Beginn des neuen Schuljahres appelliert der ACE daher an Eltern, mit den Kindern frühzeitig den Schulweg zu üben und sie nur in Ausnahmefällen in die Schule zu fahren. Gemeinsam mit Schulen und Elternbeiräten setzt sich der Club außerdem für die Einrichtung von Hol- und Bringzonen ein (siehe ACE LENKRAD 3/2016 über Kiss + Ride).
Viele Eltern sehen im Schulweg eine Gefahr für ihr Kind und wollen es schützen. Vor allem als Fußgänger wirken Kinder schutzlos. Die Fahrt im eigenen Auto scheint die logische Konsequenz. Doch das Gefühl täuscht: Zwar passieren die meisten Unfälle mit Kindern unter 15 Jahren noch immer zwischen 7.00 und 8.00 Uhr, also auf dem Weg zur Schule. Jedoch verunglückten laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2015 insgesamt mehr Kinder bis 15 Jahre im Auto (38 Prozent) als zu Fuß (23 Prozent). Und während in den vergangenen Jahre sowohl die Gesamtzahl an verunglückten Fußgängern unter 15 Jahren (Abb. 2) als auch der Anteil der Fußgängerunfälle an allen Unfällen stetig abnahm, ist der Anteil bei den verunglückten Beifahrern unter 15 Jahren sogar deutlich gestiegen (Abb. 3).
Abb. 1: Innerhalb von 20 Jahren hat sich die Zahl verunglückter Kinder nahezu halbiert
Abb. 2: Seit 2010 steigt die Zahl der verunglückten Kinder als Beifahrer
Abb. 3: Pkw hat Fahrrad als gefährlichstes Verkehrsmittel für Kinder abgelöst
Eine der Ursachen sieht der ACE in der Zunahme der Bringdienste. „Natürlich steigt mit der Anzahl der Elterntaxis auch die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder im Auto verletzt oder sogar getötet werden“, so Nils Rübcke, Verkehrssicherheitsexperte beim ACE. „Doch so einfach ist es nicht: Wenn Kinder ständig mit dem Auto zur Schule gefahren werden, geht ihnen auch wichtige Kompetenz im Straßenverkehr verloren. Denn das richtige Verhalten im Straßenverkehr lernen Kinder nicht auf dem Beifahrersitz, sondern durch Nachahmen und die aktive Teilnahme am Verkehrsgeschehen.“ Aus Sicht des ACE ist es daher sehr wahrscheinlich, dass die Zahl der verunfallten Kinder in den kommenden Jahren stagnieren oder sogar leicht steigen wird.
„Wer sich die Zahlen genau anschaut, erkennt, dass der Pkw für Kinder nicht das sicherste Verkehrsmittel ist. Wenn sich Eltern um die Sicherheit und Gesundheit ihrer Kinder sorgen, sollten sie den Schulweg lieber gemeinsam zu Fuß bestreiten“, so Rübcke weiter. Für den Verkehrsexperten ist jedoch auch klar, dass auf dem schnellsten Weg zur Kindertagesstätte oder Schule manchmal kein Weg am eigenen Auto vorbei führt. Dann sollten Eltern jedoch einen Parkplatz ansteuern, der ein Stück von der Schule entfernt ist, so dass die Kinder die Reststrecke zu Fuß bewältigen müssen. Laut Rübcke fördert diese Bewegung die eigenständige Mobilität und Konzentrationsfähigkeit der Kinder. „Schulmediziner bestätigen, dass Kinder, die morgens eigenständig zur Schule kommen, aufnahmefähiger und aktiver sind. Wir empfehlen deshalb eine Bannzone von mindestens 250 Metern“, sagt Rübcke. In dieser sollten laut ACE weder Eltern mit ihren Autos halten dürfen noch Schulen Halteplätze zur Verfügung stellen.
Vielerorts wird laut ACE bereits dazu übergegangen, unter dem Namen „Kiss + Ride“ spezielle Halteplätze einzurichten. Von hier aus kommen Kinder auf einem sicheren Weg zu Fuß zum Unterricht. Mancherorts wird darüber hinaus auch ein „Laufbus“ eingerichtet: Dort laufen Kinder gemeinsam in einer Gruppe zur Schule, oftmals von ehrenamtlichen Helfern begleitet.
Der ACE hat einen Schulweg-Ratgeber veröffentlicht. Darin enthalten sind insgesamt 14 Tipps für eine sichere Passage in die Schule. In einer der Empfehlungen heißt es: „Kinder mit dem Auto zur Grundschule zu bringen, sollte die Ausnahme sein, denn das ‚Verkehr üben‘ geht so verloren…“. Den Eltern von Erstklässlern raten die ACE-Verkehrssicherheitsexperten: „Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind so selten wie möglich alleine im Straßenverkehr unterwegs ist.“ Der Club empfiehlt, mit anderen Eltern „Abholketten“ zu organisieren.
Das Bundesverkehrsministerium und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hat einen interaktiven Bußgeldkatalog veröffentlicht. Demnach würde z.B. eine gefahrene Geschwindigkeit in der Hösbacher Hauptstraße von 70 km/h, wie sie nächtlich und manchmal auch tagsüber öfters mal vorkommt, ein Bußgeld von 160 €, 2 Punkte und ein Fahrverbot von 1 Monat bedeuten.
Fraglich ist nur, wie ernsthaft die zuständigen Behörden kontrollieren wollen und welche Überschreitungsquoten augenzwinkernd als Kavaliersdelikt akzeptiert werden.
Wie das Problem der Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Hauptstraße gelöst werden kann, darüber denken die Verantwortlichen noch nach und Entscheidungen sind noch keine gefallen. Die VIH hatte vorgeschlagen, im Rahmen des Neubaus der Ampel an der Robert-Kochstraße eine stationäre Geschwindigkeitsüberwachung zu installieren. Das gleiche an einer geeigneten Stelle am östlichen Ortseingang.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Überwachung mittels section control. In Nordrhein-Westfalen wird dazu eine Modellstrecke installiert. Weitere Informationen dazu hier. Für die Hauptstraße bietet sich die Möglichkeit im Zuge der LkW Mauterfassung in der Hauptstraße, die ab 2018 für alle Bundesstraßen vorgesehen ist, ein solches System zu installieren, mit dem andere europäische Länder schon gute Erfahrungen gemacht haben.
Das hat das Verwaltungsgericht München mit einem Urteil heute entschieden. Geklagt wurde wegen überschrittener NOx -Werte in München, wo im Gegensatz zu Hösbach ein Luftreinhalteplan vorliegt. In Hösbach sollen die Stickoxidüberschreitungen durch sogenannte „planunabhängige Maßnahmen“ gesenkt werden. Damit sind die im ISEK beschriebenen, bisher teilweise umgesetzten Maßnahmen gemeint. Ob und wann diese Maßnahmen wirken ist allerdings ebenfalls vollkomen offen.