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Parkplatzdiskussion im Bauausschuss

Kontrovers wurde die Parkplatzerweiterung am Schulzentrum am Dienstag abend im Bauausschuss diskutiert. Der Vorschlag des Kreisrats wird zur Kenntnis genommen, entscheiden wird der Gemeinderat voraussichtlich Ende Januar.

Grundsätzliche Überlegungen wie die Ergebnisse langjähriger Erfahrungen aus der kommunalen Praxis der Agora Verkehrswende z.B. zu Parkraum-Management spielten kaum eine Rolle. Verfahren wird nach der in Hösbach bewährten Vewaltungsmethode: „intern beraten – intern entscheiden – verkünden – verteidigen“.

Wer die Zeit zum Lesen nicht hat, kann sich auch ein Video zu dem Thema anschauen:

Radverkehrbeauftragter im Landkreis Aschaffenburg erneut abgelehnt

Der Kreistag hat in seiner letzten Sitzung am Montag erneut die Einstellung eines Radverkehrsbeauftragten abgelehnt. Nach Meinung der Ratsmehrheit könne eine Person die Komplexität der Aufgaben und aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten von Kreis und Kommunen nicht abdecken. Begründen komplexe Aufgaben und unterschiedliche Zuständigkeiten nicht gerade die Notwendigkeit eines Koordinators?

Es zeigt sich einmal mehr die Rückständigkeit der Kreistagsmehrheit in Sachen zukunftsfähiger Mobilität. Wie sollen Projekte wie ein Radschnellweg nach Hanau oder ein Aschafftal-Radschnellweg umgesetzt werden? Das Gemurkse und das Verantwortungsgeschiebe der Sachgebiete Tourismus, Straßenverwaltung und Nahverkehr mit den Kreiskommunen geht weiter.

Einig waren sich die Räte hingegen bei der Entscheidung für einen weiteren Großparkplatz mit 100 Parkplätzen am Hösbacher Schulzentrum. Die verkehrlichen Prioritäten im Landkreis Aschaffenburg sind jedenfalls klar, Verkehrswende und Klimaschutz fallen mal wieder unter den Tisch.

Auftrag für Fahrradkonzept

In der gestrigen Gemeinderatssitzung hat der Marktgemeinderat den Auftrag für ein innerörtliches Fahrradkonzept an ein Darmstädter Planungsbüro erteilt. Vorbehaltlich der Zustimmung des Goldbacher Gemeinderats wird es eine interkommunale Untersuchung zur Verbesserung des Fahrradverkehrs geben.

Offen ist noch, ob Bürger an dem Konzept beteiligt werden, oder ob die Kosten dafür eingespart werden sollen.

Zu hoffen ist, dass dem Fahrradkonzept mehr Erfolg beschieden ist, als dem vor 8 Jahren beschlossenen Verkehrskonzept, von dem Marktgemeinderat und Verwaltung nichts mehr wissen will. Die Fragen warum das den gesamten Verkehr umfassende Konzept gescheitert ist und alle Ziele bezüglich Verkehrsbelastung, Immissionsschutz und Fußgängerfreundlichkeit nicht erreicht wurden, bleiben nach wie vor offen.

Aus Sicht der Verkehrs-Initiative bleibt die Untersuchung von Teilbereichen des Mobilitätssektors nur Stückwerk und dient vorwiegend zur Ablenkung vom Hauptproblem des zunehmenden KFZ-Verkehrs, ob fossil oder elektrisch.

Informationsveranstaltung Verkehrsentwicklung Aschaffenburg

Am 25.11.2019 fand in der Stadthalle eine Informationsveranstaltung zur künftigen Verkehrsentwicklung in Aschaffenburg statt. Im Gegensatz zur Situation in Hösbach ist Bürgermeister und Stadtrat in Aschaffenburg an einem Dialog mit den Bürgern interessiert und legt Wert auf eine gute Prozessqualität. Alle Konzepte und Unterlagen zur Planung werden digital bereitgestellt. Es gibt eine Plattform auf der Bürger ihre Meinung zu den vorgestellten Konzepten äußern können.

Auf der Veranstaltung gab es viele kontroverse Meinungsäußerungen und welche Variante schlussendlich realisiert wird steht noch lange nicht fest. Sicher scheint aber zu sein, dass innerhalb des Rings Tempo 30 eingeführt wird. Behördliche Bedenken, dass dies wegen der überörtlichen Bedeutung der innerstädtischen Hauptachsen nicht geht, gibt es offensichtlich hier nicht. Die B26 kann verlegt werden, und behördliche Blockaden wegen der A3 Bedarfsumleitung scheint es hier nicht zu geben.

Allerdings drehten sich Diskussionsbeiträge vieler Bedenkenträger vorwiegend um die Flüssigkeit des Autoverkehrs. Die Anschlüsse zu möglichen Radschnellwegen ins Aschafftal oder nach Hanau kamen leider nicht zur Sprache.

Bürgerversammlung

In der gestrigen Bürgerversammlung wurde unter anderem die Ausführungsplanung für den 2. Bauabschnitt der Hauptstraße vorgestellt. Gegenüber der Entwurfsplanung gab es keine wesentlichen Änderungen. Die Bauzeit ist von März 2020 bis 2023 geplant. Die Umleitungsstrecke erfolgt über die Daimlerstraße, das Schulzentrum und die Schöllkrippener Straße. In diesem Bereich ist ein beidseitiges Halteverbot, aber nicht überall eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h geplant. Der Umleitungsverkehr kann also fließen.

Weiterhin gab es bezüglich der Verkehrsproblematik keine wesentlich neuen Erkenntnisse. Das beschlossene Nahmobilitätskonzept wurde erwähnt, nähere Erläuterungen dazu gab es nicht. Die Verkehrs-Initiative hat 2 Anträge zur Versammlung gestellt. Das neue Gutachten des Staatlichen Bauamts, der Autobahndirektion und der Regierung von Unterfranken soll sich vorwiegend mit der Flüssigkeit des A3 Verkehrs beschäftigen. Der Ortsverkehr in Hösbach soll hierin keine Rolle spielen. Zum Thema Lichtsignalanlage Robert-Kochstraße gibt es weitere Ortstermine. Probleme mit der Fußgängersicherheit wurden von Zuhörern geschildert.

Freizeit, Sport und Spiel

Unter dieser Rubrik wurde die Machbarkeitsstudie zum Radschnellweg im Aschafftal vorgestellt. Die Kosten von ca. 10 Mio€ für die Verbesserung des Hösbacher Freizeit- und Sportangebots sind allerdings erheblich. Die Verkehrs-Initiative hatte dieses Projekt eigentlich als mögliche Maßnahme zu Verlagerung des individuellen KfZ-Verkehrs gesehen, das im Rahmen eines neuen Mobilitätskonzepts von den Straßenbaubehörden untersucht werden sollte. Dazu liegt seit einigen Monaten auch eine Stellungnahme der VIH vor.

So blieb bei den Hösbacher Bürgern, die sich um eine Verkehrswende Gedanken machen, doch sehr viel Ernüchterung übrig.

Ampel Robert-Koch-Str

Seit einigen Tagen wurde die Ampelregelung während der Nachtzeiten, wie bereits vor einem Jahr vorgeschlagen, nun doch geändert. Die Ampel zeigt während der Nachtzeiten rot. Fahrzeuge, die sich mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h nähern, erhalten das Grünsignal und können ohne abzubremsen durchfahren. Erste Auswertungen zeigen, dass die Geschwindigkeit V85 (85% der Fahrzeuge fahren höchstens mit dieser Geschwindigkeit bzw. „nur“ 15% fahren schneller) am westlichen Ortseingang um mehr als 5km/h gesenkt werden konnte.

Verglichen wurden die Durchschnittsgeschwindigkeiten während der Nachtstunden von 23-5 Uhr vom 4.2.19 -9.2.19 mit denen von 14.10.-19.10.19. Die Anzahl der Fahrzeuge im Vergleich der beiden Wochen in diesem Zeitraum nahm um 13% zu. Die Maximalgeschwindigkeit im Wochendurchschnitt blieb allerdings unverändert bei 68 km/h. Die notorischen nächtlichen Schnellfahrer und Lärmverursacher lassen sich wohl von dieser Maßnahme nicht beeindrucken.

Neues Verkehrsgutachten

Das Ergebnis der internen Behördengespräche wurde am Wochenende im Main-Echo veröffentlicht. Geringfügige Veränderungen auf der A3 und am Stachus sollen jetzt die aktuellen Verkehrsverhältnisse verbessern. Irgendwann einmal, genaues weiß man noch nicht, soll ein neues Verkehrsgutachten erstellt werden. Seit über einem Jahr schreiben wir Briefe an den Markt Hösbach und führen Gespräche mit Gemeinderäten mit dem Ziel die bisherigen Maßnahmen aus dem ISEK zu evaluieren und das bisherige Konzept anzupassen und fortzuschreiben. Vor knapp einem Jahr veranstalteten wir eine Podiumsdiskussion mit dem Verkehrsplaner Prof.Dr.Follmann um den Isek-Prozess neu zu beleben und mit den verschiedenen Interessengruppen neu zu definieren. Alles vergeblich- das Straßenbauamt und die Autobahndirektion sollen nun alles regeln. Just diese Behörden, die Hösbach seit Jahrzehnten nur immer mehr KfZ-Verkehr beschert haben, für die Immissionsschutz vor Schadstoffen und Lärm ein Fremdwort sind, die in ihrem Ermessen nur den motorisierten Verkehr im Blick haben, diese Behörden sollen nun die Lösung entwickeln. Niemand darf sich wundern, wenn wir hier skeptisch sind.

Der Markt Hösbach verweigert zudem die Fortführung des ISEK-Prozesses. Das letzte geplante Treffen des Lenkungsausschusses im August letzten Jahres wurde mit der Begründung abgesagt, es gäbe keinen Gesprächsbedarf. Das ist die große Enttäuschung bzw. die große Täuschung des ISEK-Konsenses. Alle Gemeinderäte und Bürgermeister haben dem Konzept zugestimmt, jetzt wollen Sie nichts mehr davon wissen. Gesprächsthemen gäbe es genug:

Alle Leitziele wurden verfehlt

1. Die Verkehrsbelastung wurde nicht reduziert, sondern erhöht.
2. Die Immissionen wurden nicht reduziert, die untere Verkehrsbehörde verhindert immer noch Maßnahmen zur Lärmreduzierung
3. Die Verkehrssicherheit wurde nur für den Kfz-Verkehr verbessert. An der Ampelanlage Robert-Kochstraße verschlechterte sich die Sicherheit für Fußgänger, da sie ihre Grünphasen mit den linksabbiegenden Autos teilen müssen und dafür 3x so lange warten müssen.
4. Noch immer sind nicht alle damals beschlossenen Maßnahmen umgesetzt worden.
5.Eine Wirksamkeitsprüfung der Maßnahmen nach 4-5 Jahren hat nie stattgefunden.
6. Ausführliche öffentliche Informationen zu dem anstehenden 2. und 3. Bauabschnitt der Hauptstraße gibt es nicht.

Was müsste das neue Gutachten beinhalten?

Man darf gespannt sein, wie die Ergebnisse des neuen Gutachtens ausfallen. Ohne entsprechende öffentliche Beteiligung kann man sich das Gutachten sparen. Genauso ohne eine gründliche Analyse der bisherigen Gutachten. Hauptuntersuchungsgegenstand müssten Alternativen zum Kfz -Verkehr, also Bus , Bahn und Fahrrad sein und wie eine wirksame Verlagerung erreicht werden könnte. Falls man es mit straßenbaulichen Maßnahmen versuchen sollte, gibt es zur Entlastungsstraße keine Alternative.

Verkehrsreiches Wochenende

Die Ortsdurchfahrt und die Nerven der Anwohner wurden am Samstag wieder ordentlich strapaziert. Über 1300 Fahrzeuge pro Stunde wälzten sich um die Mittagszeit durch den Ort. Grund war wieder mal eine „kleine Störung „auf der A3.

Autoschlangen aufgrund einer Störung auf der A3
Der ein oder andere Lk w ist auch am Wochenende unterwegs
Motorradfahrer sorgten für den richtigen Sound
Auf der anderen Fahrspur das gleiche Bild

An den Werktagen sieht es, auch nach Beendigung der Instandsetzungsarbeiten der A3, nicht besser aus: für über 13000 Fahrzeuge täglich ist die Hauptstraße der schönste oder schnellste Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Mit den Beschlüssen des sogenannten Klimapakets der Bundesregierung vom letzten Freitag dürfen sich viele dieser Autofahrer freuen: die Pendlerpauschale wird erhöht, also kein Grund das gewohnte Mobilitätsverhalten zu ändern.

Auch diese Hoffnung auf weniger Autos aus Klimaschutzgründen hat sich damit in weiterhin schadstoffhaltige Luft aufgelöst.

VI Hösbach e.V.

Radtour zur IAA-Demo

Hunderte Fahrradfahrer machten sich letzten Samstag bei strahlendem Wetter aus Aschaffenburg auf den Weg nach Frankfurt um für eine bessere Verkehrspolitik zu demonstrieren. Vom Treffpunkt in Hösbach an der Jungen Mitte starteten ebenfalls etliche Radler.

Die A661 wurde als Radschnellweg genutzt

Obwohl die Strecke teilweise über eine für Kfz gesperrte Autobahn führte, erreichten wir aufgrund des erhöhten (Fahrrad-) Verkehrsaufkommens erst mit 45 Minuten Verspätung das Ziel am Frankfurter Messeturm.

Erhöhtes Verkehrsaufkommen und Fahrradstau im Frankfurter Osten
Zigtausende drängelten sich am Ziel zur Rednerbühne

Radeln zur IAA

Am 14.9.2019 findet in Frankfurt anlässlich zur IAA eine Sternfahrt und Demonstration gegen die autofixierte Verkehrspolitik statt. Es gibt die Möglichkeit im Rahmen der Sternfahrt auch ab Aschaffenburg dorthin zu radeln. Wer Zeit hat, ist herzlich dazu eingeladen.

Treffpunkt
14.9.2019 Aschaffenburg : 9:10 Uhr Großmutterwiese
Hösbach : 8:45 Uhr Junge Mitte

Die kompletten Informationen dazu gibt’s hier.