Infoveranstaltung zum Thema Verkehrslärm:
Am letzten Samstag fand wie angekündigt unsere Infoveranstaltung mit Lärmmessungen auf dem Parkplatz von Orthopädie Schüssler in der Hauptstraße 124-128 statt. Leider hatten nur wenige Hösbacher Interesse an unserem Infostand.
Auf unserer Info-Wand informierten wir anhand der amtlich berechneten Lärmkarten über den Bahnlärm, Autobahnlärm und den von der Hauptstr. ausgehendem Lärm. Sowie einiger Beispiele von Messungen, die wir entlang der Hauptstraße und in der Schöllkrippener Str. durchgeführt haben. Weitere Informationen zu Verkehrslärm waren ebenso zu sehen.
Gleichzeitig wurden Lärmmessungen anhand des Schallpegelmessgerätes und einem Smartphone mit einer entsprechenden App deren Werte denen des Schallpegelmessgerät angeglichen wurden, durchgeführt. Die Dokumentation der bisher gesammelten Daten finden sie unter „Lärm-Fakten“ auf unserer Webseite. Die dort abgebildeten Diagramme bilden jeweils einen Zeitraum von ca. 15 min ab, sie zeigen die Lärmpegel zur jeweiligen Uhrzeit. Zusätzlich zeigt der abgebildete Tacho den Minimal-, den Maximalpegel und den Durchschnittswert während des Messzeitraums. Die Ergebnisse dieses vereinfachten Messaufbaus wurden mit dem Handschallpegelmesser aus dem VCD-Lärmkoffer abgeglichen und stellen nur Orientierungswerte dar. Sie entsprechen nicht den Normen für Schallmessungen. Die Abweichungen zu normgerechten Messungen dürften allerdings nicht sehr groß sein, wie der Vergleich mit einem Diagramm aus dem Lärmminderungsplanung München zeigt. Allgemein lässt sich feststellen, dass LKWs und Kleinkrafträder je nach Geschwindigkeit Pegelspitzen bis 85 db verursachen. Leise PKWs im unteren Geschwindigkeitsbereich liegen unter 70 db, bei höheren Motordrehzahlen bis 77 db. Hierbei spielt es keine Rolle an welcher Straße gemessen wurde. Entscheidend sind der Abstand zur Fahrbahn und die Anzahl der Fahrzeuge. Der gemittelte Lärmpegel nachts an der Hauptstraße wurde mit 54 dB gemessen, tagsüber, auch bei ruhigem Verkehr betrug dieser 74 dB. Die Grenze, ab der die Weltgesundheitsorganisation WHO von einem ernsten Risiko für die Gesundheit spricht, liegt bei 55 dB, wenn man dieser oder höherer Belastung z.B. durch Straßenverkehrslärm, regelmäßig ausgesetzt ist. Das Umweltbundesamt geht deutschlandweit von rund 13 Mio. Menschen aus, die bei diesem bzw. noch höheren Lärmpegeln arbeiten oder wohnen müssen. Studien zeigen, dass jährlich rund 240.000 Menschen als Folge zu lauten Verkehrs Herz-Kreislauferkrankungen erleiden, rund 50.000 Menschen sterben an den Folgen. Laut WHO stellt Lärm hinsichtlich der Gesundheitsbelastung nach der Luftverschmutzung die zweitgrößte Gefahr dar. Darüber hinaus hat Verkehrslärm auch ökonomische Auswirkungen auf die Allgemeinheit und die öffentliche Hand. Dazu gehört die Verringerung der Produktivität von Lärmbetroffenen, der Wertverlust von Wohneigentum an lauten Verkehrswegen oder die Kosten für bauliche Lärmschutzmaßnahmen wie Schallschutzwänden und -wällen, geräuscharme Fahrbahnbeläge oder Schallschutzmaßnahmen an Gebäuden.
Die VIH arbeitet weiter an einer geschwindigkeitsabhängen Darstellung der Lärmpegel. Weitere Informationen und Auswertungen dann wieder unter „Lärm-Fakten“ auf unserer Web-Seite.
Wir wünschen allen Hösbachern einen erholsamen und möglichst „Lärmarmen“ Sommerurlaub.
Wenn Sie uns dabei unterstützen wollen, Hösbach in Verkehrsbelangen lebenswerter zu machen, oder Hinweise auf Probleme in Ihrem Umfeld haben, können sie uns über unsere jetzt neu gestaltete Webseite www.vihoesbach.de, kontaktieren. Hier finden Sie auch Beitrittserklärungen, Sepa-Einzugsermächtigungen, unsere Ziele, viele Infos und Fakten zu unserer Arbeit der letzten Jahre, sowie unsere Bildergalerie, mit Bildern und Videos zum aktuellen Verkehrsgeschehen in Hösbach. Oder kommen Sie doch zu unserem nächsten Treffen, wir haben immer ein offenes Ohr für Anregungen oder Missstände. Die Termine erfahren Sie an dieser Stelle.