Archiv der Kategorie: Baustelle Lebensader

Verkehr in Corona-Zeiten

So niedrig war die Verkehrsbelastung der Lebensader Hösbach, der Hauptstraße, in den letzten Jahrzehnten nur selten. Das ISEK- Ziel der 30%igen Verkehrsreduzierung wird nun erreicht. Rollten, bedingt durch die Umleitung, in den ersten beiden Wochen der Baustelle des 2. Bauabschnitts an Werktagen durchschnittlich noch 11600 Fahrzeuge, also etwa 1300 Fahrzeuge weniger durch Hösbach als im Normalbetrieb, waren es nach Feststellung des Katastrophenfalls in Bayern nochmal ca. 2200 weniger, also durchschnittlich 9400 Fahrzeuge. Nach der Anordnung der Ausgangsbeschränkung am Samstag wird der Verkehr wohl noch weiter zurückgehen.

Die gleichen Politiker, die beispielsweise noch kürzlich ein Tempolimit auf Autobahnen und damit eine signifikante CO2-Minderung blockiert haben, verglichen mit den jetzigen Einschränkungen eine harmlose Einschränkung , zeigen plötzlich große Entschlossenheit. Nicht nur die Ansteckungsgefahr durch Viren, auch die globale Erhitzung steigt exponentiell und wird einmal zu ähnlich drastischen Maßnahmen führen wie jetzt. Wieder einmal zeigt sich: change by desaster, die Veränderung durch Katastrophen funktioniert, change by design, die planmäßige Veränderung scheitert an Partikularinteressen und fehlender Einsicht.

2 Wochen 2. Bauabschnitt

Seit 2.3.2020 wird fleißig gebaggert und gegraben. Einige Impressionen finden sich in unserer Bildergalerie zum 2. Bauabschnitt.

Abbruch neben dem Kardinal-von -Galen-Haus

Es wird auch fleißig abgerissen, allerdings fragt sich mancher Anwohner, was anstelle der abgerissenen Gebäude entstehen wird. Die offiziellen Veröffentlichungen des Markt Hösbach tragen jedenfalls nicht zur Aufklärung bei.

Vielleicht gelingt es dem neuen Gemeinderat mehr Transparenz herzustellen. Die unzureichende Information der Öffentlichkeit ist seit Baustellenbeginn ein Kritikpunkt der Verkehrs-Initiative.

MGR Sondersitzung 28.3.2019

(19:00 Uhr)Top 1 Entwurfsplanung 2.BA

Der Bürgermeister eröffnet die Sitzung und begrüßt die Anwesenden, unter anderem den Verkehrsplaner H.Ammerl, Büro Obermeyer. Er weist auf die 123 jährige Verkehrsdiskussion in Hösbach hin. 1896 gab es bereits Gespräche und Planungen für eine Straßenbahn Aschaffenburg -Goldbach-Hösbach, Diskussionen bis 1925,dann wurde Buslinie eingerichtet.

H. Focht stellt die Planungen des 2. BA vor. Der Fahrbahnteiler am östlichen Ortseingang bleibt das Ende des Radwegs. Sicherer Radverkehr ist auch im 2. BA nicht vorgesehen. Der gewonnene Raum durch die Verengung der Straße auf 6,5 m wird für Parkbuchten genutzt. Verschwenkung und Begrünung werden dargestellt. Barrierefreie Buskaps werden umgesetzt. Ab Aschaffstraße verjüngt sich der Straßenquerschnitt auf 6m, wechselseitiges Parken wird vorgesehen. Gehsteige in Einmündungen werden auf 1 cm abgesenkt. Bereich Friedhof 2 neue Parkplätze, E-Ladestation möglich. Neu gewonnene Breite am Friedhofseingang 6m wird für Baumpflanzungen genutzt, Eingangsportal. 10 Fahrradparkplätze entstehen. Gestaltung und Materialien und Beleuchtung werden erläutert. Bereich Seegartenstr bis Schargasse. Fahrbahn verengt sich von 6m über 5,8m bis 5,6m. Gehwege werden mindestens 1m breit. Nordseite mindestens 1,25m. Platz gegüber Kardinal-Galenhaus wir neu gestaltet. Fußgängerschutzanlage lt. Staatl.Bauamt zu geringe Frequenz. Es werden Fußgängerzählungen gemacht. Verkehrberuhigte Bereiche Nebenstraßen, Hirtenstraße, Östl. Brunnenstr, Mittlere Brunnenstr, Schargasse. Durchlaufende Gehwege,Schrittgeschwindigkeit, kein rechts vor links. Polizei beurteilt das negativ, mit Ausnahme Schargasse, wegen Bündelungsfunktion und fehlender Aufenthaltsfunktion. Staatl.Bauamt beurteilt das positiv nach Sicherheitsaudit. H.Focht empfiehlt die Einrichtung von verkehrsberuhigten Bereichen in den genannten Straßen. StraßenBaukosten 2,15 Mio €, insgesamt ca. 4Mio. Zeitplan: Bauzeit minimal 2 Jahre 9 Monate bei Baubeginn von beiden Seiten, sonst ein Jahr länger. Umleitungskonzept: Über an der Maas, Aus Würzburg kommend über Rentingweg , Schubertstr, Robert-Kochstr.

Diskussion
Bürgermeister schlägt verkehrsberuhigte Bereiche und möglichst kurze Bauzeit vor. Es muss auf die Förderzusage der Regierung gewartet werden, wahrscheinlich Baubeginn erst im Frühjahr.

H.Ammerl weist darauf hin das die vorgesehenen Nebenstraßen nach der RASt06 aus Sicherheitgründen verkehrsberuhigt werden müssen.

Houben: CSU Fraktion stimmt zu, weist auf das Problem A3 Umleitungsverkehr hin. LkW Verkehr wird nicht ausdrücklich eingeschränkt.

Beister: Grüne Fraktion fragt wg. Einschränkung ÖPNV, Busverkehr wird ebenfalls umgeleitet, längere Fußwege erforderlich. Verschwenkungen gefährlich für Radfahrer?

H.Ammerl: 6,5 m Fahrbahnbreite ungüngstig, da hier leicht überholt werden kann. 6m wäre besser. Auf der Schöllkrippener Str müßte der Radverkehr aus Sicherheitsgründen verboten werden.

Beister: Grüne Fraktion lehnt das Konzept ab, weil der Status quo festgeschrieben wird und der Verkehr nicht reduziert wird.

3. BgMFleckenstein: Man könnte auch die A3 wieder 4-spurig zurückbauen

Sauer: SPD-Fraktion hält den Vorschlag für schlüssig und stimmt zu. Umleitungsstrecke Schule muss mit ins Boot. Bauzeit so gering wie möglich.

Heeg FW Fraktion: gelungene Planung, Engstelle Kardinal-Galen Haus gut gelöst. Nebenstraßen als verkehrsberuhigte Bereiche sinnvoll. Stellungnahme der Polizei nicht nachvollziehbar.

3.BgM Fleckenstein: Sieht verkehrsberuhigte Beriche kritisch. Hält Bau von einer Seite als geringere Belastung.

Sigrid Müller FW: Fußgänger Schutzanlage im östlichen Bereich.


Abstimmung: Ausführungsplanung wird erstellt, Entwurfsplanung wird gebilligt, ÖPNV und Sicherheit Schulzentrum, Bauablauf kurz
21 Ja , 2 Nein-Stimmen

(21:38 Uhr) Top 2 Erstellung eines Nahmobilitätskonzepts Hösbach

Nahmobilitätskonzept soll grundsätzlich als ISEK weitergeführt werden. A3 Baustelle wieder in den Sommerferien.
Zwischenfazit nur bei einem Zeitfenster mit 3 monatiger Messung möglich. Zeit wird zu kurz. Stachusplanung des Bauamts läuft. Angebote sollen eingeholt werden.
H.Ammerl stellt neue Methode vor zur Analyse des Durchgangsverkehrs vor, wäre allerdings nur ein Zwischenfazit. Nahmobilitätskonzepte im Bereich von großen Städten werden nun öfters gemacht. Verkehr könnte durch E-Autos zunehmen. Parkkonzept und Radkonzept muss zusammen entwickelt werden. Das Konzept könnte jetzt gemacht werden.

Diskussion
Houben: Nahverkehrskonzept nur mit Goldbach zusammen sinnvoll.

Beister: Konzept so schnell wie möglich, notfalls auch ohne Goldbach.

H.Ammerl: ÖPNV geht nur über den bayerischen Untermain, nicht als Insellösung.

Bürgermeister: Förderung erfordert 3 Angebote, deshalb dauert es.

Houben: Gründlichkeit vor Schnelligkeit

Fleckenstein: Frage nach Datenschutz

Ammerl: Haushaltsbefragung im Rahmen des Nahmobilitätskonzepts

Sauer: Park&Ride, Schnellbusse, Region mit einbeziehen, Blitzanlagen

Ammerl: Blitzanlagen machen punktuell keinen Sinn

Glaab: Verkehrsströme Ziel- und Quellverkehranteil, hält Befragungen für besser.

Fleckenstein: Konzept sollte kurzfristig umgesetzt werden.

Lippert: Lebensmittelläden alle außerhalb des Orts.

Beschluss:Nahmobilitätskonzept in Zusammenarbeit mit Goldbach wird angestrebt, einstimmig

Kommentar
Was ist das Fazit der Veranstaltung? Der 2. Bauabschnitt nimmt Konturen an, es gibt mit den verkehrsberuhigten Bereichen in den Seitengäßchen und den breiteren Gehsteigen einige Verbesserungen, auch wenn es noch behördliche Bedenkenträger gibt. Eine Straßenbreite von 6m wäre besser, geht aber wegen der Vorgaben der Regierung nicht. Ein Nahmobilitiätskonzept soll es geben, braucht aber natürlich Zeit. Zumindest mit Goldbach möchte man sich abstimmen. Bis es fertig ist und vielleicht auch umgesetzt wird, wird noch einige Zeit ins Land gehen, möglicherweise werden es nochmal 123 Jahre. Bis dahin wird durch die Berliner, Münchener und Würzburger Verkehrspolitik noch mehr individiueller und motorisierter Verkehr produziert, über dessen Entsorgung bei Störungen auf den Fernverkehrswegen sich die Bürgermeister und Gemeinderäte Gedanken machen können.

Jeder findet sich mit der Gewissheit ab, der Verkehr gehört zu Hösbach wie der Hunger zu Afrika.




Terminverschiebung

Aufgrund der kurzfristig bekannt gewordenen Sondersitzung des Marktgemeinderats am nächsten Donnerstag müssen wir unser am 28.3. geplantes VIH-Treffen auf den 11.4. verschieben. Auf der Tagesordnung steht die Entwurfsplanung für den 2. Bauabschnitt der Hauptstraße und die Erstellung eines Nahmoblitätskonzepts für Hösbach und Ortsteile.

Betroffene und Interessierte erhalten hier vielleicht Antworten auf die zahlreichen Fragen zu den künftigen Hösbacher Verkehrsplanungen. Das Schreiben der VIH vom 16.1.19 an Bürgermeister und Fraktionen blieb jedenfalls bisher unbeantwortet.
Diskussionen über notwendige Schritte finden in vielen Städten statt, wie beispielsweise in Freiburg.

Unser nächstes Treffen findet dann am 11.4. 2019 um 19:00 Uhr im Nebenzimmer des Gasthaus Specht in Hösbach Bahnhof statt.

Im Durchschnitt über 20.000 Fahrzeuge täglich…

… rollen nun durch Hösbach. Erwartungsgemäß haben die angekündigten „Entlastungsmaßnahmen“ der Autobahndirektion dazu geführt, dass jetzt noch 2000 Fahrzeuge mehr täglich durch Hösbach fahren. Verkehrsstärkster Tag in der letzten Woche war der Mittwoch mit 21509 gemessenen Fahrzeugen täglich.

Verkehr am 22.8.2018

Zum Vergleich die Stundendaten des verkehrsstärksten Tags (8231 Fahrzeuge) in der Woche vor Wiedereröffnung der Hauptstraße für den Durchgangsverkehr:

Verkehr am 13.7.2018

Die grundsätzlich mögliche Verkehrsentlastung durch verkehrslenkende Maßnahmen wird dadurch deutlich.

Der Wunsch der Anwohner, wenigsten in der Nachtzeit die Geschwindigkeiten zu kontrollieren ist der mit der kommunalen Verkehrsüberwachung betrauten Firma, wohl aus wirtschaftlichen Gründen, nicht möglich. Nachts fahren zwar deutlich weniger Fahrzeuge, dafür aber deutlich schneller. Die nachfolgende Grafik zeigt die Geschwindigkeit der Fahrzeuge am 22.8.2018 im Stundenmittel, die 85% der Fahrzeuge einhalten. Das bedeutet, dass 15% der Fahrzeuge schneller als diese Geschwindigkeit fahren.

Höchstgeschwindigkeit von 85% der Fahrzeuge im Stundenmittel am 22.8.2018

Das im ISEK verabschiedete und vieldiskutierte Verkehrskonzept lässt dieses Problem offen. Ebenso die steigende Anzahl der A3 Sperrungen, die zu den aktuellen Belastungen führen.

Höchste Zeit, dass die Hösbacher Gemeinderäte aus der Deckung kommen und sich mit möglichen Lösungen befassen.

Fragwürdige Lösungen und Begründungen

Während das Lokalfernsehen in Main-TV-Der Tag vom 23.8.18 (ab 7:00) und der Bayerische Rundfunk in der Frankenschau aktuell vom 24.8.2018 (ab 6:45)   
über die Verkehrssituation in Hösbach berichten, versuchen die Verkehrsbehörden mit Maßnahmen wie Halteverbotsschildern und Außerbetriebnahme von Ampeln das Problem zu beheben. Das mag den Autoverkehr beschleunigen und vielleicht die ein oder andere Stockung verhindern, das Problem der unerträglichen Lärmbelastung wird damit nicht behoben, sondern eher noch verschärft.

Entschuldigend wird, auch vom Markt Hösbach, angeführt, es handele sich ja vorwiegend um lokalen Quell- und Zielverkehr. Für die Lärm- und Schadstoffbelastung in der Hauptstraße ist es allerdings sehr egal von welcher Verkehrsart oder in wessen Behördenverantwortlichkeit der Krach und der Dreck erzeugt wird.

Immissionsschutz oder Immissionsminderung kommen in den behördlichen Anordnungen leider nicht vor. Verharmlosungen und Schönrechnungen beseitigen das Problem nicht, auch nicht das Hin-und Herschieben der Verantwortung.

 

36.000 Autos pro Tag sind möglich…

… wenn man die Spitzenstundenbelastung der letzten Woche auf 24 Stunden hochrechnet. Nachdem seit 13.8. die Ortsdurchfahrt Hösbach wieder als A3-Umgehung genutzt wird, beträgt die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung zwischen Dienstag und Sonntag mehr als 18.000 Fahrzeuge am Tag. Der verkehrsstärkste Tag war Freitag der 17.8. mit einer Verkehrsbelastung von 21.600 Fahrzeugen am Tag. Die Spitzenstundenbelastung um 18:00 Uhr lag bei 1504 Fahrzeugen pro Stunde.

Stundenwerte Verkehrsbelastung Hauptstraße West am 17.8.2018

Bei einer manuellen Zählung oder einer Ermittlung der Daten über Zählschleifen, dürften die Zahlen noch höher liegen, da stehende und mit geringem Abstand fahrende Fahrzeuge mit Seitenradargeräten nicht exakt ermittelt werden können.

Die theoretisch mögliche Zahl von 36.000 Fahrzeugen am Tag erscheint sehr hoch und wäre der Horror für die Anwohner der Hauptstraße. Das ist jedoch lediglich ca 1/ 3 der täglichen Verkehrsbelastung auf der A3, deren einzige Bedarfsumleitung die Hauptstraße in Hösbach ist. Bei der steigenden Zahl der Voll- und Teilsperrungen der A3 durch Wartungsmaßnahmen und Verkehrsstörungen lässt sich die Zukunft des Hauptortes Hösbach erahnen.

Zur Zeit sind wenigstens die nächtlichen Verkehrszahlen geringer. Von Autofahren wird das gerne genutzt um etwas schneller zu fahren, z.B. mit 102 km/h wie am 14.8. um 23:00 Uhr.

Forderungen, wenigstens konsequente Geschwindigkeitskontrollen und Tempo 30 auf der kompletten Hauptstraße als Lärmminderungsmaßnahme anzuordnen, werden nach wie vor abgelehnt.

Vom Markt Hösbach und den beteiligten Behörden sind Schweigen und bestenfalls Beschwichtigungen zu vernehmen. Es findet ein „zunehmender Austausch mit den beteiligten Behörden statt“. Ab 10.9. kommen noch ca. 2000 weitere Fahrzeuge täglich durch den Schulverkehr dazu. Ab 25.9. , mit dem Ende der Baustelle wird es voraussichtlich wieder besser, aber von 10.000 Fahrzeugen am Tag kann auch dann nur geträumt werden.

Schönen Sommer noch.

 

 

Über 12000 Fahrzeuge pro Tag in der 1.Woche

In der ersten Woche nach Wiedereröffnung der Hauptstraße Hösbach fuhren von 16.7-20.7.18 durchschnittlich 12041 Fahrzeuge pro Tag durch den westlichen Teil der Hauptstraße. Verglichen mit der Verkehrsbelastung vor der Baustelle liegt die Verkehrsreduzierung damit bei 5%. Während der Baustelle ergab sich ein Durchschnittwert über 51 Wochen von 7145 Fahrzeugen pro Tag.

Dabei zeigte die Verkehrsinformations-Anzeigetafel auf der Goldbacher Südspange die ganze Woche noch die Sperrung der Hauptstraße an. Lagen die bisherigen Spitzengeschwindigkeiten am westlichen Ortseingang während der Baustelle im Bereich zwischen 75 und 90 km/h, erreichte bereits am Sonntagmorgen, ein Fahrzeug 100 km/h, am Donnerstag wurde der bisherige Rekordwert von 107 km/h  erreicht.

Das  Ziel des ISEK , die Hauptstraße um 30% des Autoverkehrs zu entlasten, scheint klar verfehlt zu werden. Es wird damit deutlich, dass die bisher umgesetzten, vorwiegend baulichen Maßnahmen, bei weitem noch nicht ausreichend sind. Schöne Reden werden dabei nicht helfen.

Freigabe 1. Bauabschnitt Lebensader Hösbach

Am 14.7.2018 ist es nun so weit. Der erste Bauabschnitt der neugestalteten Hauptstraße Hösbach wurde feierlich für den Verkehr freigegeben.


Nicht alle Hösbach Bürger freuen sich über die Verkehrsfreigabe

Ein großer Teil der im ISEK beschlossenen baulichen Maßnahmen wurde damit umgesetzt. Ob das wesentliche verkehrsplanerische Ziel, eine Reduzierung des Autoverkehrs um 30% erreicht werden kann, wird das nächste halbe Jahr zeigen. Im ISEK wurde vereinbart, nach 3-5 Jahren die Notwendigkeit einer Entlastungsstraße neu zu bewerten. Bisher haben dazu noch keine Gespräche stattgefunden.

 

 

5 Jahre ISEK und weiter keine Lärmminderung

Der erste Bauabschnitt der Lebensader Hösbach steht in diesem Jahr vor der Vollendung. Die Junge Mitte wurde planmäßig und im geplanten Zeitrahmen umgesetzt. Das integrierte städtebauliche Konzept ist kaum noch ein Thema und das Papier vergilbt in der Rathausschublade. Gegenüber der Checkliste des letzten Jahres hat sich im Grunde nichts geändert. Die Problembereiche Einzelhandel, Geschwindigkeitsüberschreitungen, LKw-verkehr und Falschparker sind nicht kleiner geworden, überzeugende Lösungen sind nicht in Sicht. Alternativen zum individuellen Autoverkehr werden nicht weiter verfolgt, mit dem Verkehrsinformationssystem sind die Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung nach Ansicht der Verwaltung abgehakt. In Anbetracht der Verkehrszahlen auf den Umleitungsstrecken bleibt es fraglich, ob die 30%ige Verkehrsreduzierung zum Schluss erreicht wird. Die Prozessqualität des Projekts Lebensader Hösbach wird weiter abnehmen, seitens des Gewerbes wird kein Vertreter mehr an einer Lenkungausschuss-Sitzung teilnehmen. Die Anzahl der Sitzungen wird von 4 Terminen auf 2 Termine im Jahr reduziert.

Nach wie vor ist unklar, wie fußgängerfreundlich und stauverursachend die Ampelschaltung an der Robert-Koch-Straße wird.

Im Vorfeld der Öffnung der Hauptstraße für ein halbes Jahr, zwischen dem 1. und 2. Bauabschnitt ab Mai oder Juni, erteilt die untere Baubehörde der beantragten Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h im meistbefahrenen Teil der Hauptstraße am westlichen Ortseingang eine weitere Absage. So zweifelhaft die Begründung auch sein mag, die Anwohner werden wohl  künftig wieder mit hohen Lärmpegeln belastet. Der Marktgemeinderat hat, nachdem er den Antrag auf einen Lärmaktionsplan abgelehnt hat,  planunabhängige, lärmmindernde Maßnahmen beschlossen. Welche das sind, bleibt aber weiterhin ein Geheimnis der Räte.